Lexikon

phönzische Kunst

die Kunst der semitischen Phönizier im Küstenstreifen des heutigen Libanon, mit den Zentren Tyros und Sidon. Die phönizische Kunst vereint mesopotamische und ägyptische wie auch ägäische und hethitische Stilelemente mit ausgezeichneter einheimischer Technik; als Höhepunkte heben sich die Kunsterzeugnisse der Städte Ugarit und Byblos heraus. In der Architektur war vor allem der Festungsbau hoch entwickelt, in späterer Zeit nach hethitischem Vorbild mit doppeltem Mauerring und Bastionen. An Großbauten sind nur wenige Paläste erhalten, u. a. Ugarit und Alalach. Typisch scheint das Verwenden großer Steinblöcke gewesen zu sein, wie z. B. der Megalithtempel (Anfang des 2. Jahrtausends) in Byblos zeigt.
Als Zeugnisse der Großplastik erhielten sich steinerne Löwen und Sphinxe, die nach hethitischen Vorbildern vielfach die Eingänge zu Monumentalbauten schmückten. Ein Hauptwerk der phönizischen Steinbildnerei um 1000 v. Chr. ist der Sarg des Königs Ahiram von Byblos.
Vollendete Meisterschaft zeigen auch Erzeugnisse der Goldschmiedekunst, z. B. zwei goldene Schalen aus Ugarit, um 1400 v. Chr., mit Darstellungen von Jagdszenen. Zur Verzierung glatter Oberflächen benutzten die Phönizier die Granulation. Gleichfalls aus Metall, meist aus Bronze oder Silber, gibt es zahlreiche kleine Götterfiguren; das älteste Beispiel dieser Art ist eine etwa 34 cm hohe vergoldete Bronzestatuette aus Byblos, um 1900 v. Chr. Besondere Beachtung verdienen die phönizischen Elfenbeinschnitzereien, die keramischen Erzeugnisse sowie die Verarbeitung von Glas.
Das Meer - ein zerbrechliches Ökosystem.
Wissenschaft

Der Schutz der Ozeane

Lange Zeit hielt man die Weltmeere für unverwundbar – doch das sind sie nicht. Die UN-Dekade für Meeresforschung soll den Einigungsprozess der Weltgemeinschaft über Schutzmaßnahmen unterstützen. Von RAINER KURLEMANN Die Ozeane sind das gemeinsame Erbe der Menschheit. Diese Feststellung steht etwas versteckt in Artikel 136 der...

Olympische Spiele
Wissenschaft

„Waffen waren bei Olympia verboten“

Der olympische Friedensgedanke ist ein historisches Vermächtnis der griechischen Antike an die Neuzeit – oder? Der Olympiahistoriker Stephan Wassong räumt mit einigen Missverständnissen auf. Das Gespräch führte ROLF HESSBRÜGGE Herr Prof. Wassong, alle paar Jahre beschwört die Welt den „olympischen Frieden“, den es aber nie zu...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon