Lexikon
Roth
Joseph, österreichischer Schriftsteller, * 2. 9. 1894 Brody, Galizien, † 27. 5. 1939 Paris; Journalist (Wien, Berlin); emigrierte 1933; impressionistischer Schilderer der österreichisch-ungarischen Monarchie: „Hotel Savoy“ 1924; „Hiob“ 1930; „Radetzkymarsch“ 1932; „Die hundert Tage“ 1936; „Die Kapuzinergruft“ 1938; „Die Legende vom hl. Trinker“ 1939; „Der Leviathan“ (postum) 1940.
- Erscheinungsjahr: 1930
- Veröffentlicht: Österreich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Hiob
- Genre: Roman eines einfachen Mannes
Eine moderne Version des alttestamentlichen Hiob-Stoffes ist der bei Kiepenheuer in Berlin verlegte Roman »Hiob« von Joseph Roth (* 1894, † 1939). Wie der Hiob des Alten Testaments wird der Lehrer Mendel Singer, »fromm, gottesfürchtig und gewöhnlich, ein ganz alltäglicher Jude«, von Schicksalsschlägen getroffen (Verlust der Kinder im Weltkrieg, Tod der Frau usw.), die seine ganze bisherige Existenz vernichten. Mendel wendet sich von Gott ab, findet jedoch zum Glauben zurück, als sein schwachsinniger, epileptischer jüngster Sohn auf wunderbare Weise gesund wird und als Musiker und Dirigent Karriere macht.
- Erscheinungsjahr: 1932
- Veröffentlicht: Österreich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Radetzkymarsch
- Genre: Roman
Beim Verlag Kiepenheuer in Berlin erscheint der Roman »Radetzkymarsch«, mit dem Joeph Roth (* 1894, † 1939) seinen größten Erfolg erringt. In diesem zwischen 1859 und 1916 spielenden Werk erzählt Roth mit der Lebensgeschichte dreier Generationen der Familie Trotta von Sipolje zugleich die Geschichte vom Untergang des österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaats. Der Radetzkymarsch steht als Symbol für die »Marseillaise des Konservatoriums«. Neben dem historischen Thema bewegt Roth die Vereinsamung der Individuen; ihrer Charakterisierung dient u. a. das häufig benutzte Stilmittel des inneren Dialogs.
- Erscheinungsjahr: 1939
- Veröffentlicht: Österreich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Die Legende vom heiligen Trinker
- Genre: Erzählung
»Die Legende vom heiligen Trinker«, erschienen beim Verlag Allert de Lange in Amsterdam, ist das letzte Werk, das Joseph Roth (* 1894, † 1939) veröffentlicht; am 27. Mai stirbt er im Exil in Paris in einem Armenhospital. Der Clochard Andreas erhält von einem Unbekannten 200 Francs unter der Bedingung, sie der heiligen Therese von Lisieux in einer Kapelle zurückzugeben. Was Andreas nun auch unternimmt, immer wieder füllt sich seine Geldbörse auf wunderbare Weise, doch nie schafft er es, die 200 Francs in der Kapelle abzugeben. Als er nach einer Zecherei zusammenbricht, wird er in die Kapelle gebracht, wo er in den Armen eines Mädchens stirbt. In ihr glaubt er die Heilige zu erkennen. »Gebe Gott uns allen, uns Trinkern, einen so leichten und schönen Tod«, wünscht Roth am Schluss der Erzählung.
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