Lexikon
Walter
Otto Friedrich, schweizerischer Schriftsteller und Verleger, * 5. 6. 1928 Rickenbach bei Olten, † 24. 9. 1994 Solothurn; Bruder von Silja Walter; 1969–1973 Leiter des Luchterhand Verlages; schildert in seinen Romanen die Suche nach neuen Lebensformen: „Der Stumme“ 1959; „Die ersten Unruhen“ 1972; „Das Staunen der Schlafwandler am Ende der Nacht“ 1983; „Die verlorene Geschichte“ 1993; auch Dramen.
- Erscheinungsjahr: 1959
- Veröffentlicht: Schweiz
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Der Stumme
- Genre: Roman
Otto F. Walters (* 1928) Erstlingswerk »Der Stumme«, das im Verlag Kösel in München erscheint, gehört zu den Werken einer neuen Schriftstellergeneration in der Schweiz, deren Literatur – abgesehen von den großen Einzelgängern Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt – noch weit gehend von konservativen Autoren geprägt ist. Formal ist der Roman gekennzeichnet durch verschiedene Zeitebenen, Rückblenden, Perspektivenwechsel u. a. Geschildert wird das vergebliche Ringen eines Sohnes um die Liebe seines Vaters. Der Sohn, sensibel, aber ohne die Fähigkeit, seine Gefühle mitteilen zu können, hat die Sprache verloren, als der Vater brutal auf die Mutter einschlug.
- Erscheinungsjahr: 1993
- Veröffentlicht: Schweiz
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Die verlorene Geschichte
- Genre: Erzählung
Der 28-jährige Polo Ferro, von Beruf Eisenleger, ist allein. Seine Freundin Billie, die er zu vergewaltigen versucht haben soll, da sie sich ihm zwei Jahre verweigerte, ist in der Psychiatrie. So fährt er mit seiner Yamaha durch die Stadt, trifft auf Manuela, die er von früher kennt, und auf ein Mädchen aus Thailand. Erinnerungen aus der Kindheit gehen ihm durch den Kopf, von denen er berichten möchte, um seinem Leben Gewicht zu geben, z.B. wie er den Abendmahlskelch stahl und den Vater als Dieb beschuldigte. Doch es gibt keine Zuhörer. So gerät Polo in die Gruppe, die sich »Kameradschaft« nennt und aufräumen will unter den Ausländern. – Fremdenfeindliche Aktionen Jugendlicher, die sich im Frühjahr 1989 in der Schweiz tatsächlich zugetragen haben, sind der Anlass für Otto F. Walters (* 1928) Erzählung, die in einer experimentellen Sprache, einem stark stilisierten inneren Monolog des Helden, zu ergründen versucht, wie Trauer über das eigene Leben in Hass gegen andere umschlagen kann.

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