Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Parkett

Par|ktt
n.
1.
Fußbodenbelag aus Holzbrettchen oder tafeln, die in einem bestimmten Muster verlegt sind
2.
Theat.
die Sitzreihen im Zuschauerraum zu ebener Erde
3.
Börse
Raum zum Abwickeln der Geschäfte,
auch
Börsenverkehr
[< 
frz.
parquet
in ders. Bed., zu
parc
„eingefriedigter Platz, Gehege“, < 
mlat.
parricus
„Einfriedigung, Pferch“]
Parkett:
Das Wort hatte ursprünglich nichts mit Holzfußboden zu tun. Es ist aus dem mittellateinischen
parricus
abgeleitet, das für „Gehege“, „Einfriedung“ stand. Im Französischen wurde daraus
parc
als Bezeichnung für einen eingefriedeten Platz und
parquet
„kleiner, abgeschlossener Raum“. Dieses Wort gelangte im 18. Jahrhundert ins Deutsche, wo es im Sinne von Fußbodentäfelung verwendet wurde.
Im Lauf der Zeit wurde es nicht mehr allein für diese Art des Bodenbelags gebraucht, sondern auch in übertragenem Sinn. Mit
Parkett
im Theater sind die Sitzreihen im Zuschauerraum gemeint, die sich zu ebener Erde befinden und gelegentlich auch noch „Parterre“ genannt werden (wörtlich: „auf dem Boden“). Wohl aus dem Umstand, dass zumal kunstvoll verziertes Parkett einst teuer war und in den Häusern der gehobenen Schichten verwendet wurde, entstand die Bedeutung
gesellschaftliches Parkett
. Jemand, der sich dort zu bewegen weiß, hat gute Umgangsformen und kennt sich in der Etikette aus. Diplomaten bewegen sich auf
internationalem Parkett
. Von
glattem Parkett
oder
ungewohntem Parkett
ist die Rede, wenn sich jemand in einer schwierigen Situation befindet.
Im Börsenwesen schließlich ist
Parkett
die Bezeichnung für den Börsensaal, in dem gehandelt wird.
Parketthandel
nennt man dementsprechend den amtlichen Handel, der dort von den anwesenden und zugelassenen Börsenmitgliedern ausgeübt wird (im Gegensatz beispielsweise zum Computerhandel). Auch das
Börsenparkett
hat seinen Ursprung in Frankreich:
Parquet
war anfangs allein die Bezeichnung für den amtlichen Markt der 1800 von Napoleon I. gegründeten Pariser Börse.
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