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Sechs unglaublich oft vergessene Dinge, die den Umzug erleichtern

Wohnungswechsel, die man nicht vom Fachbetrieb durchführen lässt, enden praktisch immer in mehr oder weniger kontrolliertem Chaos. Und die Dinge, die es erleichtern, werden besonders gerne vergessen.

Umzüge erfordern viel Planung. Genau das ist der Grund, warum teilweise essentielle Dinge dabei vergessen werden.

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Wochenende. In aller Frühe, eine Arbeitswoche in den Knochen, viele Helfer, wenig Zeit und ein ganzes Leben das von einem Ort zum anderen verfrachtet werden muss. Diese Umzugsrealitäten können selbst bei gut organisierten Menschen dafür sorgen, dass der Überblick verloren geht. Sehr oft liegt das daran, dass einige kritische Elemente entweder zu verfrüht eingepackt, abtransportiert oder gar nicht erst besorgt oder abgeklärt wurden…

1. Einer muss Umzugswebel sein

Jede Armeeeinheit hat einen Feldwebel, der Befehle bellt, jeder Löschzug hat seinen Brandmeister, der den Überblick behält. Und obwohl ja auch an einem Umzug meist Menschen unterschiedlichster Hintergründe beteiligt sind, fehlt es praktisch immer an einem Leiter. Nein, damit ist nicht der Umziehende gemeint – diese Person hat schon selbst genug damit zu tun, zu räumen und auszupacken. In Personalunion auch nur zu versuchen, dazu noch den Überblick zu behalten, führt ins Chaos.

Am besten ist es daher, einer dritten Person die Oberaufsicht zu geben und sonst keine weitere Aufgabe. Diese Person benötigt einen Plan, auf dem steht, was zu transportieren ist, was transportiert wurde. Und sie braucht Befehlsgewalt, um die Leute einzuteilen und darauf zu achten, dass jeder nur macht, was er soll. Natürlich braucht das Augenmaß und ist schon für sich selbst ein hektischer Job. Aber dafür erntet man volle Transparenz: Wer den „Umzugswebel“ fragt, wo Papas Bruder gerade steckt, bekommt so sofort die Antwort „hat gerade das Geschirr in den Transporter geladen und wird als nächstes die Küchengeräte abholen“.

Backofen und Kochfeld müssen zwingend vom Elektriker angeschlossen werden. Kein anderer, am Umzug beteiligter Handwerker, darf das.

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2. Der Elektriker ist da

Es ist einen halbwegs ambitionierte Laien keine komplizierte Aufgabe, eine Deckenleuchte in der alten abzuklemmen und in der neuen Wohnung anzuschließen. Aber spätestens wenn es um den Küchenherd geht, ferner auch Durchlauferhitzer, ist die Heimwerkerei beendet, denn dabei handelt es sich um 380-Volt-Geräte, bei denen bei laienhaftem Anschluss akute Brand- und Lebensgefahr besteht.

Frühzeitig sollte daher ein Elektriker bestellt werden – denn für kurzfristige Anrufe fehlt in der heutigen Fachkräftemangelwirtschaft oft das Personal und wenn, dann kostet es extra. Wichtig: Etwaige Küchen-Aufbauer dürfen den Herd nicht anschließen, das dürfen ausschließlich ausgelernte Elektrofachkräfte.

3. Niemals die Kaffeemaschine vergessen

Kaffeemaschine, Kaffeepulver, Filter und Tassen sind Küchenutensilien. Und als solche werden sie meist in den Tagen vor dem Umzug bedenkenlos in den Tiefen der Kartons verstaut. Am „großen Tag“ kann man dann nur mit den Schultern zucken, wenn die müden Helfer einen um den schwarzen Wachmacher-Trank bitten und bestenfalls Wasser anbieten.

Daher gilt: Alles, was mit Kaffee zu tun hat, verlässt als allerletztes die alte Wohnung. Und dort sollte sich jemand darum kümmern, dass die Kanne immer gefüllt bleibt. Besonders fürsorgliche Umzügler achten zudem auf eine, zwei Thermoskannen, damit die Aufbauer in der neuen Wohnung auch etwas davon haben.

So bitte nicht. Ohne Abroller, nur mit Schere oder Messer, wird das Verkleben der Kartons und Schranktüren zu einer elenden Fummelei.

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4. Umzugsmaterial? Welches Umzugsmaterial?

Dieser Punkt resultiert aus einem völlig falschen Verständnis gegenüber dem Begriff Umzugsmaterial. Die allermeisten verstehen darunter ein paar alte Zeitungen und einige Kartons und wundern sich dann, wenn Dinge zu Bruch gehen, Böden herausbrechen und sich ein großes Chaos anbahnt – sofern die Menge an Kartons überhaupt reicht.  Leider sind diese Dinge aber nicht mal ansatzweise vollständig, denn das richtige Material ist viel umfangreicher. So gibt es spezielle Kartons für Bücher (und andere schwergewichtige Dinge), für Kleider und Gläser – sie sollte man auch besorgen.

Und man sollte nicht nur normales Packband organisieren, sondern auch einen Abroller, damit besagte Kartons binnen Sekundenbruchteilen geschlossen werden. Zudem benötigt es gewisse Rechenkünste, um die Kartonmenge zu planen:

  • Singlehaushalte brauchen 30 Kartons
  • Mehrpersonenhaushalte brauchen 25 Kartons pro Person

Alle anderen Berechnungen (etwa nach Quadratmeterzahl) funktionieren nur selten perfekt. Und zum Umzugsmaterial gehören natürlich auch Möbelroller und Tragegurte.

5. Pflaster! Schnell!

Die übereifrige Küchen-Verpackerin greift beim Ausräumen der Schubladen in ein Messer, der Sofaschlepper bleibt mit dem Ellbogen in der Tür hängen und zieht sich eine böse-blutende Schramme zu. Wunden sind an Umzugstagen normal – aber nur die wenigsten denken daran.

Die einfachste Methode, wirklich für alles zwischen blutendem Finger und gezerrtem Knöchel gewappnet zu sein, ist es, in der Woche vor dem Umzug zwei günstige Kfz-Verbandskästen zu kaufen. Der eine kommt in die neue Wohnung, der andere in die alte. Und nicht vergessen, die Helfertruppe auch darauf hinzuweisen. Positiver Nebeneffekt: Der Inhalt kann nach dem Umzug perfekt weiterverwendet werden.

Verstellbare Maulschlüssel sind der perfekte Ersatz für mehrteilige Sets, benötigen allerdings auch mehr Platz, um damit zu arbeiten.

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6. Wo ist denn jetzt der Hammer?

Der erste Umzug ist für viele Menschen der Sprung ins kalte Heimwerkerbecken: Schränke müssen ab- und wieder aufgebaut werden, Bilder wollen an die Wand und Lampen an die Decke. Schon möbelschonendes Umziehen benötigt einige Kniffe und Fingerfertigkeiten. Wer darauf nur mit einem 15-Teiligen Werkzeugset vom Wühltisch des Supermarktes reagieren kann, hat, wenn es hektisch wird, schneller ein Problem, als ihm lieb sein wird. Folgendes Werkzeug wird wirklich zwingend für den Ab- und Aufbau benötigt:

  • Ein normaler und ein Gummihammer
  • Eine Beiß- und eine elektrotaugliche Kombizange
  • Zwei Wasserpumpenzangen
  • Ein verstellbarer Maulschlüssel
  • Ein Schraubendreherset (darunter ein Elektroschraubendreher, aber diesen bitte richtig benutzen)
  • Ein wie ein Taschenmesser zusammenklappbares Inbusschlüssel-Set
  • Zwei Zollstöcke und eine Wasserwaage
  • Ein Cuttermesser, fünf Zimmermannsbleistifte
  • Ein Akkubohrer mit Bits und Bohrern
  • Schrauben, Dübel, Nägel, Isolierband, Lüsterklemmen, Kabelbinder

Man muss nicht alles davon kaufen, vieles ist vielleicht schon bei den Helfern privat vorhanden und kann geliehen werden. In jedem Fall sollte aber der „Umzugswebel“ in seiner Kladde festhalten, wer gerade was wo in Benutzung hat, damit nichts verlorengeht. Und: Eine Werkzeugkiste oder  zumindest ein umfunktionierter Karton kann auch nicht schaden, um alles zusammenzuhalten.

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