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Sternenhimmel September 2016

Der September steht im Schatten gleich zweier Finsternisse: Sonne und Mond werden für kurze Zeit zumindest teilweise verdeckt. Aber auch die Planeten haben einige sehenswerte Stelldichein zu bieten. Und es wird Herbst – auch am Himmel: Tagundnachtgleiche und das Herbstviereck zeigen uns dies deutlich.
NPO, 01.09.2016

Am 1. September 2016 gibt es eine ringförmige Sonnenfinsternis. Ein dünner Ring der Sonne bleibt dabei sichtbar.

Chichimikan / thinkstock

Die Sonne wird zum Ring

Der September beginnt direkt mit einem besonderen Schauspiel: einer Sonnenfinsternis. Leider jedoch ist sie von uns aus nicht zu sehen, sondern nur von Madagaskar, Teilen Afrikas und des Indischen Ozeans aus. Aber über das Internet lässt sich das Geschehen sicher per Livestream verfolgen.

Für diejenigen, die im Pfad der Finsternis in den Himmel schauen, wird sich der Mond am 1. September gegen 11:00 Uhr direkt vor die Sonne schieben. Weil der Mond momentan relativ weit von der Erde entfernt steht, verdeckt er bei dieser Sonnenfinsternis die Sonne nicht vollständig. Stattdessen bleibt außen ein strahlender Ring sichtbar – man nennt dies eine ringförmige oder annuläre Sonnenfinsternis.

Obwohl diesmal mehr als 97 Prozent der Sonne verdeckt sind, ist das von diesem Ring ausstrahlende Licht stark, dass es auch auf dem Höhepunkt dieser Finsternis kaum dunkler wird. Mit einer speziellen Sonnenfinsternis-Brille betrachtet ist die ringförmige Sonne dennoch ein spektakulärer Anblick.

Weg des Mondes durch den Halbschatten der Erde am 16. September 2016.

Gemeinfrei

16. September: eine Halbschatten-Mondfinstenis

Gut zwei Wochen später ereignet sich die nächste Finsternis - diesmal des Mondes. Der Erdtrabant wandert am 16. September 2016 durch den Schatten der Erde. Dabei jedoch zieht er nicht zentral durch den Kernschatten hindurch, sondern passiert nur den dämmrigen Bereich des Halbschattens. Der Mond wird sich daher nicht spektakulär verfinstern oder rot aufscheinen wie bei einer totalen Mondfinsternis. Er wird nur ein klein wenig dunkler.

Bei diesem Ereignis sitzen wir sozusagen in der ersten Reihe, denn sie ist von uns aus prinzipiell sichtbar. Die Mondfinsternis wird ihre maximale Verdunklung zur Prime Time gegen 20:50 unserer Zeit erreichen. Sie endet rund zwei Stunden später gegen 22:50 Uhr.

Rendezvous von Mond und Planeten

Apropos Mond: Am 3. September ist in der Abenddämmerung ein Stelldichein von Mond und Venus zu sehen. Die schmale Mondsichel steht zu diesem Zeitpunkt tief über dem westlichen Horizont. Zu ihr gesellt sich gegen 20:00 Uhr die Venus, kurz bevor sie untergeht. Sichel und heller Abendstern eng zusammen ergeben dabei ein schönes Bild.

Dreieck von Mond, Mars und Saturn am 9. September gegen 20:30 Uhr am Südwest-Himmel.

Stellarium

Ebenfalls ein Rendezvous haben am 8. und 9. September Mars, Saturn und Mond. Sie stehen abends nahe beieinander am Südwest-Horizont. Erst bilden die Drei eine schräge Linie, am nächsten Abend ist der zunehmende Mond ein Stück weitergerückt und bildet nun mit den beiden Planeten ein Dreieck. Mit einem Teleskop kann man momentan zudem die Ringe des Saturn gut beobachten, denn sie kehren uns fast ihre Breitseite zu.

Das Herbstviereck ist ab September gut zu sehen
Stellarium
Es wird Herbst – auch am Himmel

Mitte September beginnt der Herbst. Denn am 22. September erreichen wir das Herbst-Äquinoktium oder die Tagundnachtgleiche: Es ist an diesem Tag genauso lange hell wie dunkel. Ab diesem Wendepunkt im Sonnenlauf bekommt die Dunkelheit wieder die Oberhand und die Zeit der immer kürzeren Tage und längeren Nächte beginnt.

Auch bei den Sternbildern macht sich der Herbst immer stärker bemerkbar. Das Herbstviereck ist nun abends gut im Osten zu sehen. Dieses Quadrat aus Sternen besteht aus den drei hellsten Sternen der Konstellation Pegasus und dem Hauptstern des Sternbilds Andromeda. Dieses auffallende Himmelsquadrat ist vom Spätsommer bis Ende Oktober sichtbar und gilt daher als eines der Kennzeichen des astronomischen Herbstes.

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