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Vögel und Wildtiere: Im Winter füttern oder lieber nicht?

Es wird winterlich kalt. Während wir uns jedoch in die geheizten Häuser zurückziehen können, gilt dies für die Wildtiere nicht. Sie müssen auch bei Kälte und Schnee nach Futter suchen. Um ihnen zu helfen, überlegen viele Menschen, ihnen Futter nach draußen zu stellen. Aber macht das Füttern von Wildtieren jetzt schon Sinn? Oder schadet es womöglich sogar?

Eichhörnchen sind im Winter eine rücksichtslose Konkurrenz für unsere Singvögel.

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Welchen Tieren wir jetzt wie helfen können und wer Futter benötigt, erklärt uns die Wildtier-Expertin Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung. "Man sollte noch nicht die große Futtertüte für Wildtiere auspacken", sagt sie. Die meisten Wildtiere kommen wunderbar allein zurecht und benötigen erst bei lang andauernden Frostperioden Unterstützung. Hier ein paar konkrete Verhaltensregeln für die richtige Winterfütterung.

Eichhörnchen: Wintervorrat reicht

Eichhörnchen sind das ganze Jahr über auf Nahrungssuche und futtern sich bereits ab Sommer Winterspeck an. Im Herbst beginnen die Nager dann strategisch mit dem Anlegen ihrer Wintervorräte. Sie vergraben Nüsse, Kastanien oder Bucheckern an geheimen Orten, etwa unter Baumwurzeln und in Baumhöhlen.

Dadurch haben die Kletterkünstler, die keinen Winterschlaf sondern nur Winterruhe halten, in den Kältemonaten genug zu knabbern. Zusätzliches Futter benötigen sie daher eher selten. Hinzu kommt: Unter Vögeln sind Eichhörnchen im Winter eine gefürchtete Konkurrenz. Denn die frechen Nager stibitzen mit Vorliebe fetthaltige Meisenknödel – eine echte Delikatesse für sie.

Bei Singvögeln ist Zusatzfutter im Winter willkommen. Kleinere Vögel verlieren in einer einzigen Frostnacht bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichtes und sind auf einen raschen Ausgleich angewiesen.

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Singvögel: Zusatzfutter willkommen

Im Gegensatz dazu kann das Füttern der Vögel durchaus hilfreich sein: "In einer einzigen Frostnacht verliert ein kleiner Vogel bis zu 20 Prozent seines Körpergewichtes", erklärt Eva Goris. "Damit die verlorene Energie am Tage sofort wieder aufgenommen werden kann, hilft das Füttern von Vögeln im Winter." Wer Amsel und Rotkehlchen den Tisch deckt, kann mit vielen Gästen rechnen.

Was aber sollte auf den Speiseplan? Körnerfresser wie Buch- und Bergfink, Grünling, Kernbeißer, Haus- und Feldsperling oder Zeisig sind mit Sonnenblumenkernen und Hanf, kleingehackten Hasel- und Walnüssen, Bucheckern und den Fruchtständen von Hirse und Mohn bestens versorgt. Wer das Knabber-Sortiment zusätzlich mit Weizen- und Haferflocken in Lebensmittelqualität mischt, lockt Vögel wie Ammern und Kleiber zum Lunch. Amseln, Singdrosseln und Rotkehlchen picken dagegen gern aufgeschnittene Früchte und Beeren.

Die Fütterung unserer heimischen Hirsch- und Rehbestände übernehmen bei Bedarf die Förstereien. Private Futterspenden sind nicht erwünscht.

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Rehe und Hirsche: Leben auf Sparflamme

Rehe und Hirsche reduzieren im Winter ihre Körpertemperatur, um Energie zu sparen. Sie stehen dann häufig bewegungslos in der Landschaft. "Ihr Herzschlag hat sich verringert – statt 60 bis 70 Mal in der Minute, schlägt das Herz jetzt nur 30 bis 40 Mal", berichtet Goris. "Gleichzeitig hat sich der Verdauungstrakt verkleinert, denn die Tiere finden im Winter oft nur faserreiche Nahrung wie dürre Gräser und Brombeerblätter."

Dieses Leben auf Sparflamme bedeutet, dass die Huftiere in dieser Jahreszeit weniger Futter benötigen. Dennoch: Ist die Schneedecke über einen längeren Zeitraum geschlossen und vereist, sind auch Rehe und Hirsche über eine Nahrungsspende dankbar. Das Füttern in Notzeiten übernimmt allerdings ausschließlich der Förster – der Laie kann und sollte da nicht helfen.

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