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Welt-Krebstag 2014

NPO; Februar 2014

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UICC

Am 4. Februar ist Welt-Krebstag. Die Welt-Krebsorganisation (UICC) ruft an diesem Aktionstag bereits seit 2007 zu mehr Aufmerksamkeit gegenüber Krebs auf. Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr etwa eine halbe Million Menschen an bösartigen Tumoren. Trotz umfassender medizinischer Forschung und ausgedehnten Aufklärungsprogrammen halten sich immer noch Vorurteile, Wissenslücken und Mythen, wenn es um Krebs geht. Unter dem Motto "Mythen aufdecken" wollen daher in diesem Jahr zahlreiche Gesundheitsorganisationen, öffentliche Institutionen und Unternehmen den Welt-Krebstag nutzen, um über falsche Vorstellungen im Zusammenhang mit Krebs auszuräumen.

Bereits im Jahr 2013 erklärte die UICC in der "World Cancer Declaration" neun Ziele, die bis 2025 erreicht sein sollen. Die übergeordneten Ziele dieser Erklärung sind große Fortschritte in Lebensqualität und Überlebensrate bei Krebserkrankungen. Der fünfte Punkt der Erklärung, "Vorurteile abbauen, Mythen über Krebs entzaubern", bildet den Kern des diesjährigen Mottos: Besonders mit vier der bedeutendsten Mythen will die UICC aufräumen.

Mythos 1: Krebs ist kein Gesprächsthema


Sich dem Thema Krebs zu stellen kann sehr schwierig sein, besonders in manchen Gesellschafts- und Kulturkreisen. Viele Betroffenen scheuen sich, ihre Krankheit nach außen hin öffentlich zu machen oder darüber zu reden. Sie wollen ihre Mitmenschen beispielsweise nicht belasten. In einigen Kulturen ist Krebs sogar ein Tabuthema, ist die Krankheit mit einem Stigma belegt. Das ist jedoch fatal – für die Betroffenen und für die Gesellschaften. Denn ein offener Umgang mit der Krankheit kann dem Einzelnen, der Gesellschaft und der Politik weiterhelfen. Umfassendes Wissen über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten ist zudem eine Grundlage im Kampf gegen den Krebs. Wer weiß, wie man das eigene Krebsrisiko gering halten kann oder wie man im Falle einer Erkrankung damit umgeht, hat die besten Chancen. Darüber hinaus sind Beistand und Anteilnahme des sozialen Umfelds wichtige Bestandteile der Krebsfürsorge.

Mythos 2: Krebs hat keine Anzeichen und Symptome


Krebs gilt oft als schleichende Krankheit, als Bedrohung, die erst bemerkt wird, wenn es ohnehin zu spät ist. Doch das stimmt nicht. Bei vielen Krebsarten gibt es durchaus Frühwarnzeichen – wenn auch nicht bei allen. Einige der häufigsten Arten wie Brust-, Haut-, Mund- und Darmkrebs jedoch sind schon früh erkennbar, wenn nach den ersten Anzeichen gesucht wird. Meist gibt es bereits wirksame Maßnahmen zur Früherkennung, beispielsweise Tastuntersuchungen und Mammografie für Brustkrebs, Abstriche für Gebärmutterhalskrebs oder ein einfacher  Schnelltest  für Darmkrebs. Meist werden diese Untersuchungen ab einem bestimmten Alter empfohlen und auch von den Krankenkassen übernommen – und sie können buchstäblich Leben retten. Denn bei ausreichend früher Diagnose erhöht sich die Erfolgswahrscheinlichkeit der anschließenden Therapie drastisch, und damit auch die Überlebenschance.

Mythos 3: Ich kann nichts gegen Krebs tun


Krebs trifft oft scheinbar aus heiterem Himmel. Viele Betroffene stellen sich die Frage: Warum gerade ich? In vielen Fällen gibt es darauf tatsächlich keine eindeutige Antwort. In anderen spielt eine erbliche Veranlagung eine Rolle. Aber auch und gerade dann lässt sich das individuelle Krebsrisiko durchaus beeinflussen. Denn bei vielen Krebsarten ist inzwischen bekannt, dass sie durch bestimmte Faktoren begünstigt werden. So ist das Rauchen für 71 Prozent aller Lungenkrebstoten verantwortlich, wie Statistiken zeigen. Alkohol erhöht das Risiko für Mund- und Speiseröhrenkrebs und auch Leber- und Darmkrebs. Auch Übergewicht kann dazu beitragen, das Risiko für bestimmte Krebsarten zu erhöhen.
Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung sind daher schon die einfachsten Mittel, um das persönliche Krebsrisiko zu senken. Es gibt zahlreiche Dinge, die jeder Einzelne, die Gesellschaft und die Politik tun können, heißt es bei der UICC. Die richtigen Ansätze könnten ein Drittel der häufigsten Krebserkrankungen verhindern.

Mythos 4: Mir steht keine angemessene Hilfe gegen Krebs zu


Eine gute Krebstherapie ist weltweit betrachtet noch immer keine Selbstverständlichkeit. Vor allem in ärmeren Ländern erhalten viele Patienten keinen Zugang zu einer für sie optimalen Therapie – oder werden gar nicht behandelt. Einerseits sind durch Armut in der dritten Welt weniger Therapiemöglichkeiten vorhanden, andererseits herrschen aber auch große Wissenslücken aufgrund von geringer Bildung, Aberglauben und Tabus. Doch alle Menschen haben gleichermaßen das Recht auf erwiesenermaßen effektive Behandlung von Krebs. Daraus dürfen keine negativen finanziellen oder gesellschaftlichen Folgen entstehen. Zugang zu angemessener Hilfe und Behandlung bei Krebs ist auch eine Angelegenheit sozialer Gerechtigkeit. Aufmerksamkeit und Information sind auch hier der erste wichtige Schritt, um zu verbessern.

Was kann jeder Einzelne tun?


Die UICC ruft Menschen dazu auf, ein Bewusstsein für Krebs zu entwickeln und Informationen weiter zu verbreiten. Auf der UICC Website sind weltweit bereits über 400 Informationsveranstaltungen am Welt-Krebstag angemeldet, mehrere davon auch in Deutschland. Außerdem kann jeder über soziale Netzwerke (z.B. facebook.com/worldcancerday) und globale Hashtags (z.B. #WorldCancerDay, #debunkcancermyths) dazu beitragen, Krebsmythen aufzudecken und Wissenslücken zu schließen.

Externe Links zum Thema:

UICC Infoseite zum World Cancer Day:
http://www.worldcancerday.org/

UICC World Cancer Declaration:
http://www.worldcancerday.org/wcd-declaration

UICC Homepage:
http://www.uicc.org/homepage

Deutsche Krebshilfe e.V., Infoseite zum Welt-Krebstag:
http://www.krebshilfe.de/wir-informieren/ueber-praevention-frueherk/welt-krebstag0.html

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