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Wie wurde die Raumstation Mir manövriert?

Die Mir war kein Weltraum-Flugobjekt wie eine Saturnrakete oder das Space Shuttle. Zwar hatte die Raumstation Raketendüsen, aber die waren nur als Navigationshilfe vorgesehen und um die Station auf Kurs zu halten. Zur Überwindung der Gravitation wurde eine Trägerrakete benötigt, um die tonnenschwere Station aus dem Erdorbit ins freie Weltall zu schießen, da die Antriebsdüsen der Mir selbst viel zu schwach waren.

Dass übrigens die Raumstation auf die Erde hätte fallen und dabei Menschen gefährden können, war äußerst unwahrscheinlich. Nach Meinung der Experten bestand dieses Risiko zu weniger als 1 Prozent. Daher war es der einfachste Weg, die Mir auf die Erde »herabtrudeln« zu lassen. Der größte Teil sollte beim Eintritt in die Atmosphäre verglühen.

Und so geschah es dann auch in den früheren Morgenstunden (MEZ) des 23. März 2001: Der Großteil der Raumstation verglühte in der Atmosphäre, die nicht verbrannten Teile schlugen gegen 7.00 Uhr MEZ wie geplant im Pazifischen Ozean ein. Mit dem kontrollierten Absturz der Mir (russisch »Frieden«) endete an diesem Tag ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der bemannten Raumfahrt. Die Mir galt als Stolz der russischen Raumfahrt.

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