Lexikon

Ehe

[
althochdeutsch êwa, „Gesetz“
]
Eheschließung: Auswahl
Eheschließungen in ausgewählten Ländern
Land1870/7119001920/211950/5119802000
Australien284777113113
Belgien3858107716645
Dänemark1318392639
Deutsches Reich314476895
Deutschland750497420
Frankreich224299623331334304
Griechenland928586262
Italien193233509323280
Österreich414886654239
Russland1465897
Schweden273242603840
Schweiz2635373640
USA1274166723902328
Angaben in 1000
Ehescheidung: Auswahl
Ehescheidungen in ausgewählten Ländern
Land19601970198019902000
Belgien4 5896 40314 45720 33027 018
Dänemark6 6829 52413 59313 73114 394
Deutschland73 418103 927141 016154 786194 408
Estland2 5444 3796 1275 7854 230
Frankreich30 20038 94981 143105 813116 800
Griechenland2 4633 4926 6846 0379 500
Italien17 13411 84427 68235 027
Lettland5 08010 86712 65010 7836 134
Litauen2 3646 91811 03812 74710 882
Luxemburg 153 217 528 7601 030
Niederlande5 67210 31725 73528 41934 227
Österreich8 01110 35613 32716 28219 552
Portugal 749 5095 8439 21619 241
Russland184 398396 589580 720559 918627 500
Schweden8 95812 94319 88719 35721 502
Schweiz4 6566 40510 91013 18310 511
Spanien9 48223 19136 072
Tschechische Republik12 97021 51627 21832 05529 704
die zur gemeinsamen Lebensführung durch Sitte oder Gesetz geschützte und anerkannte Verbindung von Mann und Frau in der menschlichen Gesellschaft. Als bürgerlicher Vertrag dient die Ehe der Regelung der Geschlechtsbeziehungen und der sozialen Einbettung der Funktion der Familie. Über die Ehegesetzgebung behält sich der Staat ein Lenkungs- und Mitspracherecht vor, am deutlichsten erkennbar am Ehescheidungsrecht sowie an seiner Bevölkerungs- und Familienpolitik. Seit 2001 ist in Deutschland auch eine gesetzlich geregelte Lebenspartnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare möglich (Lebenspartnerschaftsgesetz).
Die verschiedenen historischen Formen der Ehe sind z. T. wirtschaftlich bedingt, insofern die Ehe einerseits eine bestimmte Wirtschaftsstufe der Gruppe voraussetzt, andererseits meist selbst eine Arbeitsteilung ist.
Die Annahme eines Urzustands allgemeiner Promiskuität ist heute ebenso umstritten wie die Theorie eines prähistorischen Matriarchats. Die geschichtlich durchgreifende Hauptform der Ehe ist die Einehe (Monogamie). Daneben bestehen Polygynie (Ehe eines Mannes mit mehreren Frauen) und, seltener, Polyandrie (Ehe einer Frau mit mehreren Männern).
Schon auf den frühesten Stufen gibt es komplizierte Heiratsordnungen (Totemismus), deren wichtigste die Exogamie ist, d. h. die Vorschrift, außerhalb der eigenen (Totem-)Gruppe zu heiraten (Gegensatz: Endogamie). Ebenso ist die Eheschließung überall an ein bestimmtes Zeremoniell gebunden und Gegenstand kultischer Handlungen.
In der römisch-katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche ist die Ehe ein Sakrament. Dies folgt aus der entschiedenen Betonung der Einehe im Neuen Testament und im Urchristentum. Im Verein mit der Gesetzesstrenge urchristlicher Sittlichkeit findet sich die Auffassung der Ehelosigkeit als eines höheren Standes schon in apostolischer Zeit. Diese Wertung ist in der katholischen Kirche in der Forderung der Ehelosigkeit der Priester und der Keuschheit der Mönche aufrechterhalten (Zölibat). Für den Protestantismus ist die Ehelosigkeit kein höherer Stand; die Eheschließung war zunächst ein rein weltlicher Akt, später wurde sie in das evangelische Kirchenrecht aufgenommen.
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