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60 Jahre Legosteine - der Siegeszug der bunten Klötzchen
Begonnen hat alles am 28. Januar 1958 - um 13.58 Uhr, um genau zu sein. Denn damals reichte der Däne Godtfred Kirk Christiansen ein Patent für einen Stein ein, der die Welt verändern sollte. Oder zumindest die Kinderzimmer dieser Welt: Noppen oben und Röhren auf der Unterseite, das war das besondere Geheimnis seines Legosteins. Dank dieses Steckprinzips waren die Bausteine stabiler als viele andere. Und: Sie ließen sich auch seitlich versetzt aufeinander stecken.
Von Holz zu Plastik
Für Lego war das der Durchbruch. Die Firma, deren Name sich aus den dänischen Wörtern für "Spiel gut!" zusammensetzt und im Lateinischen passenderweise auch "Ich setze zusammen" bedeutet, hatte klein angefangen: als Tischlerbetrieb, der Leitern, Bügelbretter oder Hocker aus Holz herstellte. Irgendwann kam Ole Kirk Christiansen, der Vater des Legostein-Erfinders, auf eine Idee. Er fertigte aus den Holzabfällen Puppenspielzeug. Seine Leitern, Bügelbretter und Co gab es nun auch in mini. Der Einstieg in die Spielzeugbranche war gemacht.
Als Mitte der 1940er Jahre der Kunststoffboom kam und Produkte aus Plastik immer beliebter wurden, wendete sich auch Lego vom Holz ab. 1947 kaufte Christiansen die ersten Kunststoffspritzgussmaschinen. Zwei Jahre später entwickelte er erstmals schlichte Plastikbausteine aus dem neuen Material. Sie waren leicht und kunterbunt, von rot, über blau bis hin zu gelb. Sie konnten drinnen wie draußen benutzt werden, regten zum kreativen Bauen an und boten eine ungeheure Vielfalt an Spielmöglichkeiten - das ideale Spielzeug.
Patent für Noppen und Röhren
So dachte auch Sohn Godtfred, der 1950 die Firma seines Vaters übernahm. Wieder und wieder feilte er an den Bausteinen und ließ sich acht Jahre später das noch heute gebräuchliche Kupplungsprinzip mit Noppen und Röhren patentieren. Die farbenfrohen Steine mit ihren unzähligen Kombinationsmöglichkeiten begeisterten schnell Kinder auf der ganzen Welt.
Beflügelt von dem Erfolg machte Christiansen immer weiter - und hatte dabei längst mehr im Sinn als Steine. In den 1960er Jahre entdeckte er das Rad für sich: Zu den Klötzchen gesellten sich nun auch bewegliche Teile wie Räder, Motoren und Getriebe. Lego brachte Züge und andere Fahrzeuge in die Kinderzimmer.