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Emigration nach Amerika – zwischen Bangen und Hoffen
Halb zwang sie das Elend von zu Hause weg in die Ferne, halb lockte sie das gelobte Land Amerika: 33 Millionen Europäer wanderten zwischen 1815 und 1914 in die Vereinigten Staaten aus.
Erlebnisgeschichte am Hafen
Viele von ihnen bestiegen ihr Schiff in Bremerhaven, dem größten Auswanderungshafen Deutschlands und einem der wichtigsten überhaupt. Für 7,2 Millionen Menschen war die Stadt an der Wesermündung zwischen 1830 und 1974 Ausgangspunkt für die Emigration mit Ziel USA. Neben 3,7 Millionen Deutschen wählten fast ebensoviele Ost- und Südosteuropäer diese Durchgangsstation für ihren Weg in die neue Welt.
Als “Public-Private-Partnership“ realisiert, wurde das Museum zwar von der öffentlichen Hand finanziert, wird aber privatwirtschaftlich betrieben. Inhaltlich sollen drei Säulen den Betrieb tragen: die Dauerausstellung zur historischen Auswanderung, das Forum Migration, in dem man selbst recherchieren kann und schließlich Sonderausstellungen und Veranstaltungen.
Abschied an der Kaje
Im prägnanten Museumsbau, der selbst an ein großes Schiff erinnert, können die Besucher durch aufwändige Inszenierungen hautnah erleben, was es bedeutet, auszuwandern. Man kann man durch die Jahrhunderte streifen, die Lebensgeschichten von Auswanderern und ihren heutigen Nachkommen in den USA erfahren und sich in die Gefühle der Emigranten hineinversetzen etwa wenn man eine in Originalgröße nachgebaute Abschiedsszene an der Kaje betrachtet, einschließlich lebensgroßer Figuren und einem alten Dampfer. Ausgewählte historische Figuren begleiten durch die Ausstellung und veranschaulichen Motive, Bedingungen und Auswirkungen der Emigration.
Persönliche Spurensuche
Einen besonderen Service bietet das Forum Migration: Neben der Darstellung aktueller Aspekte globaler Migration lädt es nämlich zur persönlichen Spurensuche nach ausgewanderten Vorfahren und der Herkunft des eigenen Namens ein. Sinnlich fassbar wird das in der “Galerie der 7 Millionen“, wo alle Auswanderer aus Bremerhaven verzeichnet sind. Recherchieren kann man über Datenbanken und Archive. Dieser Service richtet sich naturgemäß auch und gerade an US-Bürger, denn immerhin haben gut 43 Millionen Amerikaner deutsche Vorfahren. Um das Museum auch jenseits des großen Teichs bekannt zu machen, hat das DAH denn auch schon vor seiner Eröffnung mit einer Ausstellung im Ellis Island Immigration Museum auf sich aufmerksam gemacht.
Schicksale
Zielgruppe Schüler