Am häufigsten schlagen Erkältungsviren in der Herbst- und Winterzeit zu. Auch der häufige Wechsel von warmen und kalten Wetterlagen begünstigt den Nährboden, in dem sie sich besonders wohlfühlen. Viren sind – im Gegensatz zu Bakterien – kleiner und gelten rein biologisch betrachtet gar nicht als eigene Lebewesen. Das menschliche Immunsystem wird in aller Regel selbst mit den angriffslustigen Erkältungsviren fertig. Eine Einnahme von Antibiotika wäre ohnehin vergebens, denn diese sind bei viralen Infekten machtlos. Was hilft, einer Erkältung vorzubeugen und was letztlich Linderung verschafft, wenn die Viren sich trotz aller Prävention durchgesetzt haben, soll nun Thema der folgenden zehn Tipps sein.
Tipp 1: Ein gesunder Lebensstil bietet Viren keinen Nährboden
Grundsätzlich ist der „gesunde Lebensstil“ als Begriff durchaus dehnbar und nicht etwa derart verankert, dass es einen Maßnahmenkatalog gäbe, aus dem ein gesunder Lebensstil abgeleitet werden könnte. Allerdings ist der Tenor mehrerer Ratgeber immer ähnlich und sieht diese Punkte als wichtige Bestandteile eines gesunden Lebensstils an: ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeit, regelmäßige Bewegung, viel Licht und frische Luft, Zeit zum Entspannen, ausreichend Schlaf, geistige Fitness, Verzicht auf Genussgifte und eine positive Lebenseinstellung.
Tipp 2: Ein wacher Umgang mit täglichen Krankheitsherden
Wer einer Erkältung vorbeugen möchte, sollte sich einen grundsätzlich wachen Umgang im Alltag angewöhnen. Das beginnt beim regelmäßigen Händewaschen (denn dort befinden sich die meisten Krankheitserreger und -überträger) und endet beim umsichtigen Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln (in denen auch viele Krankheitserreger umherschwirren). Vielleicht gibt es ja zu der Zeit, in der Erkältungsviren Hochkonjunktur haben, eine Alternative zur Fahrt mit Bus oder Bahn. Ein Spaziergang an der frischen Luft bewahrt vor Krankheitserregern und tut dem Körper zusätzlich gut.
Tipp 3: Präventive Maßnahmen in den Alltag einbauen
Eine präventive Nasenspülung ist eine gängige Methode, um Nase und Schleimhäufte von eventuellen Krankheitserregern zu befreien. Gespült wird mit Nasen- oder Kochsalz. Der beste Zeitpunkt dafür ist vor dem zu Bett gehen. Das befreit die Atemwege und sorgt für einen erholsamen Schlaf. Besonders wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gerade während der Erkältungszeit. Tees mit Ingwer und Lindenblüten sind grundsätzlich empfehlenswert. Doch auch dieser Anti-Erkältungstrunk kann helfen, das Erkältungsrisiko zu senken: 100 Milliliter Möhrensaft, 100 Milliliter frischer Orangensaft, ein halber Teelöffel Ingwer und ein Esslöffel Sanddorfsaft lautet die Empfehlung der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik.
Tipp 4: Lüften ist eine Wohltat für die Schleimhäute
Das heißt in der Erkältungszeit: Stoßlüften hilft dabei, die von der Heizungsluft ausgetrockneten Schleimhäute zu befeuchten – und sie weniger anfällig für Erkältungsviren zu machen.
Tipp 5: Präparate zur Vorbeugung
Zwar sind Nahrungsergänzungsmittel bei einer gesunden, ausgewogenen Ernährung nicht per se nötig, wer allerdings zusätzlich nachhelfen will, um eine Erkältung bereits gar nicht erst aufkommen zu lassen, der kann mit Hilfe von Depot-Kapseln, die Vitamin C und Zink miteinander vereinen, dem Körper eine Hilfestellung geben. Wer nicht bereits im Vorfeld eine medikamentöse Unterstützung schätzt, kann auch auf zinkhaltige Lebensmittel wie Haferflocken und Erdnüsse sowie Obst mit einem hohen Vitamin C-Gehalt achten (Mangen, Orangen, Grapefruit, Johannisbeeren).
Tipp 6: Immunsystem stärken und für einen gesunden Organismus sorgen
Einem gesunden Immunsystem kann so schnell kein Erkältungsvirus etwas anhaben. Wer ohnehin morgens unter der Dusche steht, kann mit Wechselduschen das Immunsystem stärken. Auch ein regelmäßiger Saunabesuch kann dabei helfen. Doch auch ganz alltägliche Dinge sind mit Blick auf die drohende Erkältungszeit wichtig: Ausreichend Schlaf kann das Risiko senken, an einer Erkältung zu erkranken. Dabei darf der ohnehin gesunde Mittagsschlaf ebenso wenig fehlen wie ein gesunder Schlaf in der Nacht.
Tipp 7: Kein Stress, dafür Sex
Yoga, Autogenes Training und andere Entspannungsübungen sind das perfekte Mittelchen, um Stress auszuschalten, denn Stress schwächt Körper und Immunsystem zusätzlich. Wer statt Stress in der Arbeit auf zärtliche Stunden mit dem Liebsten setzt, beugt einer Erkältungsinfektion vor, denn: Sex stärkt das Immunsystem. Das hat eine Untersuchung ergeben, die hier beschrieben wurde: „Es konnte festgestellt werden, dass bei sexuell aktiven Frauen größere Veränderungen in Typ 2 T-Helferzellen und den zugehörigen Proteinen auftreten. T-Helferzellen verwalten die körpereigene Immunabwehr. Diese aktivieren Zellen, die eindringende Mikroben im Körper zerstören. Die Antikörper (…) spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen körperfremde Eindringlinge. Die Typ 1 T-Helferzelle hilft bei der körpereigenen Abwehr gegen Bedrohungen von außen.“
Tipp 8: Den Körper bei einer Erkrankung unterstützen
Wer der Meinung ist, dass eine Erkältung alleine gekommen ist und dementsprechend auch wieder alleine gehen kann, der liegt zwar richtig, dennoch ist es empfehlenswert den Körper während einer Erkältung aktiv zu unterstützen. Dafür gibt es ein großes Set an Mitteln gegen Erkältungen aus der Apotheke. Sinnvoll ist es eine Auswahl zusammenzustellen, die nicht etwa die Symptome überdecken, sondern dem Körper dabei helfen, mit ihnen klarzukommen. Auch die Unterstützung eines gesunden, regenerativen Schlafs ist in diesem Zusammenhang wichtig.
Tipp 9: Erkältung oder Grippe? Die Unterschiede sind auf den ersten Blick kaum auszumachen
Die Abgrenzung einer Erkältung zu einer Grippe ist nicht immer leicht. Experten beschreiben eine Grippe als eine Erkrankung mit plötzlich auftretenden Symptomen wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Wer sich unsicher ist, sollte einen Arzt konsultieren, der prüft, ob es sich um eine Erkältung oder eine Grippe handelt. Auch diejenigen, die sich einer Grippeschutzimpfung unterzogen haben, sind nicht gänzlich davor gefeit, eine Grippe zu bekommen, denn keine Impfung bietet einen hundertprozentigen Schutz.
Tipp 10: Krankheitsverlauf beobachten
In jedem Fall ist es wichtig, den Krankheitsverlauf genau zu beobachten, denn leicht können sich Folgeerkrankungen anschließen wie etwa eine Nasennebenhöhlen- oder eine Mandelentzündung.