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Fünf Möglichkeiten, mit KI den Alltag zu erleichtern

Künstliche Intelligenz ist längst nicht nur Softwareprofis vorbehalten. Auch Durchschnittsmenschen ohne große technische Vorkenntnisse können in ihrem Alltag enorm von KI profitieren. Doch wie genau kann künstliche Intelligenz das tägliche Leben bereichern? Wie lasse ich mir von ihr lästige Aufgaben abnehmen? Und was muss ich beachten, wenn ich ChatGPT und Co. um Hilfe bitte?
AMA, 11.10.2023
Symbolbild ChatBot

© Laurence Dutton, GettyImages

Auch wenn wir es nicht immer bewusst wahrnehmen: Künstliche Intelligenz ist schon seit langer Zeit Teil unseres Lebens. So arbeiten etwa Spam-Filter von E-Mail-Programmen mit KI, ebenso wie die Gesichtserkennung am Smartphone oder die Empfehlungen von Netflix, Amazon, Instagram und Co. Mit immer neuen, ausgefeilten KI-Programmen wie ChatGPT ist es nun außerdem möglich, dass uns KI nicht mehr nur im Hintergrund das Leben erleichtert, sondern dass wir sie gezielt darum bitten können. Wir stellen fünf Möglichkeiten vor, im Alltag von KI zu profitieren.

Möglichkeit 1: Inspiration finden

Sei es die nächste Urlaubsreise, das morgige Abendessen oder die anstehende Geburtstagsparty: Manchmal fehlt uns einfach die nötige Inspiration und wir verbringen viel Zeit mit Grübeln oder Google-Recherchen. An dieser Stelle kann KI behilflich sein. So gibt es etwa Online-KI-Rezeptgeneratoren wie Let’s Foodie, bei denen man die Zutaten eingibt, die man noch im Kühlschrank hat, und die einem dann dazu passende Rezepte präsentieren. Das Online-Tool Trip Planner AI hingegen erstellt einen detaillierten Reiseplan für den nächsten Urlaub. Dafür muss man lediglich angeben, wohin die Reise gehen soll und wann sie stattfindet sowie welches Budget man zur Verfügung hat.

Beides lässt sich auch mit ChatGPT umsetzen, wobei man hier zusätzlich darauf achten muss, wie genau man eine Anfrage formuliert (mehr dazu gleich). ChatGPT kann außerdem bei der Partyplanung helfen. Wenn man dem Programm die Eckdaten der Party wie Anlass, Anzahl und Alter der Gäste mitteilt, sowie wofür genau man Inspiration braucht, hilft es einem zum Beispiel dabei, mögliche Aktivitäten, Deko oder Gerichte auszuwählen.

Symbolbild Reisplanung per KI
Generative künstliche Intelligenz hat auch im Tourismus Einzug gehalten.

© gmast3r, GettyImages

Möglichkeit 2: Gesünder leben

ChatGPT oder vergleichbare Chatbots können außerdem dabei helfen, unsere Ziele hinsichtlich Ernährung und Bewegung zu erreichen. Teilen wir dem Programm zum Beispiel genau mit, wieviel wir bis wann abnehmen wollen, dass wir gesünder essen oder Muskeln aufbauen möchten, dann kann es uns einen individuellen Wochenplan mit möglichen Mahlzeiten und Trainingseinheiten erstellen.

Diesen Plan kann man nun immer weiter verfeinern, zum Beispiel indem man ChatGPT darum bittet,

spezielle Sportarten oder Trainingsstile zu berücksichtigen oder ausschließlich vegetarische Rezepte vorzuschlagen. Auch ist es möglich, sich von der KI eine entsprechende Einkaufsliste schreiben zu lassen und so den wöchentlichen Zeitaufwand für gesunde Ernährung weiter zu minimieren.

Möglichkeit 3: Schreibblockaden bekämpfen

Die wohl bekannteste Anwendung von ChatGPT und Co. liegt im Formulieren von Texten. Während an Unis und Schulen gerade hitzig darüber diskutiert wird, wie man die selbst geschriebene Leistung von der KI-generierten unterscheiden soll, gibt es auch viele schreiberische Bereiche fernab von Plagiatsproblemen. So kann man ChatGPT oder vergleichbare Programme etwa dazu nutzen, berufliche E-Mails, Kündigungsschreiben für Abos, Hochzeitsreden oder Weihnachtskarten formulieren zu lassen. Natürlich kann man danach immer noch persönliche Änderungen vornehmen und verschiedene Passagen umformulieren, aber allein, dass bereits das Grundgerüst eines Textes innerhalb von wenigen Minuten steht, spart in der Regel viel Zeit.

Symbolbild KI als Schreibhilfe
Mit künstlicher Intelligenz lässt sich gerade beim Schreiben viel Zeit sparen.

© gmast3r, GettyImages

Möglichkeit 4: Kreativ werden

Wer kreativ sein möchte, ohne das nötige künstlerische Talent mitzubringen, kann dafür ebenso auf KI zurückgreifen. Indem man Bildgeneratoren wie Midjourney, Dall-E 2 oder den Bing Image Creator mit detaillierten Beschreibungen dessen füttert, was man gerne als Bild sehen möchte, erstellen diese Programme verschiedene Grafik-Varianten. Auch wenn die so entstandenen Bilder nicht immer zu 100 Prozent ausgereift sind, so lassen sich mit etwas Übung trotzdem außergewöhnliche Smartphone-Hintergründe oder Geschenke wie Kalender und T-Shirts erstellen. Und auch wer ohne konkretes Designziel mit verschiedenen Ideen herumexperimentiert, kann durchaus seinen Spaß haben.

Möglichkeit 5: Zum Excel-Profi werden

Nicht nur in der Freizeit, sondern auch beruflich kann künstliche Intelligenz einige Aufgaben erleichtern. Dazu gehört der Umgang mit Excel. Gerade wenn man komplizierte Formeln verfassen muss, verzeiht das Rechenprogramm nicht einmal den kleinsten Fehler und hat so schon einige zur Weißglut getrieben. Wer Hilfe bei der Erstellung von Formeln braucht, kann dem Excel Formula Bot mitteilen, was genau gebraucht wird, und erhält direkt die passende Formel.

Wer wiederum Hilfe abseits von Formeln braucht, etwa indem er händisch eine sogenannte Pivot-Tabelle erstellen muss, kann ChatGPT um eine entsprechende Anleitung bitten. Im besten Fall spart man so Zeit, weil man sich nicht durch Handbücher und Youtube-Tutorials wühlen muss.

So bittet man KI um Hilfe

Die Anweisungen, mit denen man ChatGPT und Co. um bestimmte Leistungen bittet, nennt man fachsprachlich Prompts. Und damit das KI-Programm auch wirklich das tut, was man von ihm erwartet, sollte der entsprechende Prompt auf besondere Weise formuliert sein. Experten raten etwa dazu, möglichst präzise zu schreiben und Kontext zu liefern. Schließlich würde es auch bei einem menschlichen Gegenüber einen großen Unterschied machen, ob man es allgemein nach Partyideen fragt oder gezielt nach Dekoideen für eine Dino-Geburtstagsfeier eines Fünfjährigen.

Was die Formulierung angeht, so bietet es sich an, explorativ in den Prompt zu starten. Zum Beispiel: „Stell dir vor, du müsstest eine Dino-Geburtstagsfeier für einen Fünfjährigen ausrichten. Wie würdest du den Partyraum dekorieren?“ Ansonsten sind auch direkte Anweisungen meist zielführend: „Nenne mir bitte fünf Deko-Gegenstände, die sich für die Dino-Geburtstagsfeier eines Fünfjährigen eignen.“ Falls ChatGPT nicht so antwortet wie erhofft, kann man den ersten Prompt immer nochmal überarbeiten oder gezielte Nachfragen stellen.

Nützlich und gefährlich

Auch wenn KI den Alltag in vielerlei Hinsicht erleichtern kann, sollte man trotzdem vorsichtig mit den persönlichen Informationen umgehen, die man ChatGPT und Co. übermittelt. Das gilt insbesondere für vertrauliche und sensible Daten zu Finanzen, Gesundheit, Sexualität oder politischer Überzeugung. Es besteht unter anderem die Gefahr, dass das Unternehmen hinter der KI die Daten einsackt und damit Profit macht. Oder dass die persönlichen Informationen im Datensatz der KI landen und somit für jedermann zugängig sind – inklusive für Betrüger, die damit dann die Identität des KI-Nutzers stehlen können.

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