wissen.de Artikel
Handys mit LTE
Viel Geld für mehr Leistung
Im Mai 2010 investierten die großen deutschen Netzbetreiber insgesamt 4,4 Milliarden Euro an Lizenzgebühren, um Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard LTE nutzen zu können. Vodafone, die Deutsche Telekom und O2 haben in einigen Städten bereits die neue Mobilfunk-Technik gestartet: zum Beispiel in Frankfurt am Main und in Köln. Mehr als 100 weitere Städte sollen in diesem Jahr folgen. Auf den Websites des jeweiligen Anbieters kann man die LTE-Verfügbarkeit prüfen.
Bei LTE geht es darum, den drahtlosen Internetzugang sowohl schneller als auch kostengünstiger zu ermöglichen. Der bisherige Standard UMTS erlaubt bereits jetzt hohe Übertragungsgeschwindigkeiten, doch die Weiterentwicklung "Long Term Evolution" verspricht eine Steigerung um den Faktor 40. Damit erlaubt diese Technik Videotelefonie ebenso wie die Teilnahme an Online-Spielen, was die Attraktivität für viele Anwender deutlich erhöht. Vor allem aber ermöglicht LTE einen schnellen Zugriff ins Netz.
Mehr Geschwindigkeit fürs Netz
Technische Grundlagen dieses Fortschritts sind bessere Modulationsverfahren, eine flexiblere Frequenznutzung und größere Kanalbandbreiten, die 100 MBit/s und mehr übertragen können. Zunächst sind 100 MBit/s im Downlink und bis zu 50 MBit/s im Uplink geplant, doch theoretisch sollen bis zu 300 MBit/s im Downlink und 75 MBit/s im Uplink möglich sein. Die Latenzzeit beträgt dabei unter 30 ms.
Erste LTE-Smartphones auf dem Markt
Dank dieser Vorteile gehen die Netzbetreiber davon aus, dass sich mit LTE neuen Kundenschichten gewinnen lassen, zumal das System - anders als bei UMTS - auch ländliche Gegenden abdecken soll. Doch noch steckt das System in den Kinderschuhen. Handys mit LTE bzw. LTE-Smartphones sind seit Kurzem auf dem Markt. Dazu gehören das HTC "Velocity 4G", das Samsung "Galaxy S II HD LTE" und "Optimus LTE" von LG. Auch im iPhone 5, das in der zweiten Jahreshälfte 2012 auf dem Markt kommt, sollen LTE-Komponenten integriert sein. Das UMTS-Netz bleibt bis auf Weiteres bestehen, da sich die Anbieter auch ein Nebeneinander der beiden Systeme vorstellen können.