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Ich halte die Zukunft in Händen!

Es ist schwarz und etwa 13 x 18 cm groß. Es soll die Welt der Bücher und unser Leseverhalten revolutionieren. Nicht mehr und nicht weniger. Gebannt schlage ich es auf - das E-Book.

Ute Becker, wissen.de

Und was sehe ich? Ein Lesegerät, das mich spontan an das Design der frühen 1990er Jahre erinnert. Aber davon lasse ich mich erst einmal nicht beirren. Ich schalte es an und ertappe mich dabei, wie ich beim Navigationsknopf in die Mitte drücke wie beim iPod. Schade nur, dass ein kleines Einbahnstraßenschild unten im Display aufleuchtet und ich immer noch nicht weiß, wie ich die Geschichte starte. Leider funktioniert auch die Weitertaste nicht. Mmh... Ich Dummerchen, natürlich gibt es für das Vor- und Zurückblättern noch zwei weitere Tasten - nein, gleich vier! Links unten kann man vor- und zurückblättern und am rechten mittleren Rand ebenfalls. Diese Tasten benötigt man, wenn man den Text im Querformat laufen lässt. Keine ganz schlechte Idee. Aber warum man die üblichen Steuerfunktionen nicht zusammengepackt hat, bleibt mir ein Rätsel.
Die Ladezeit ist leider ein wenig lang - so intensiv wie auf dem E-Book habe ich wohl noch nie ein Impressum gelesen. Ansonsten blättert man ja einfach weiter... Eigentlich eine ideale Vermarktungsmöglichkeit: Stellen Sie sich vor, Sie lesen gerade "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling. Nach jedem Kapitel blendet ein Reiseanbieter eine Seite Werbung ein und Sie sind gezwungen draufzuschauen. Denn einfach weg können Sie nicht...

Gestochen scharf!

Nach 2 Minuten bzw. Titelblatt, Impressum und Inhaltsverzeichnis bin ich endlich am Beginn der Geschichte angekommen. Und freue mich, dass das Buch wirklich gut zu lesen ist. Bis ich meine Leseposition ändere und die Deckenlampe auf das Display scheint. Es blendet zwar nicht stark, aber doch so, dass ich in der neuen Position nicht weiterlesen kann. Schnell die Haltung korrigiert - wohl nicht zu Freuden meines Orthopäden - und weitergelesen. Schön ist, dass man die Größe der Schrift ändern kann. Nicht bei allen geladenen Geschichten klappt es gleich gut, weil die Wörter manchmal falsch getrennt werden - eine falsche Abspeicherung des PDFs, wie mir ein Kollege erklärt. Dann mache ich die Schrift eben wieder kleiner. Dafür muss ich - sehr logisch - auf den +-Button drücken. Ich kann leider nicht einfach einen Schritt zurückgehen, sondern muss so oft auf die Plustaste drücken, bis ich die gewünschte Schriftgröße wieder erreicht habe. Nun gut, damit kann ich leben. Ein Test muss noch sein: Ich schalte meine Leselampe an und das Deckenlicht aus. Lesen: Kein Problem! Die Schrift ist gestochen scharf und das Lesen auf dem Bildschirm ist in keinster Weise anstrengend, weil es keine Bildschirmbeleuchtung gibt.

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