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Heiliges Römisches Reich

Heiliges Römisches Reich (Deutscher Nation), lateinisch Sacrum Imperium Romanum (Nationis Germanicae)
der Name des im 9./10. Jahrhundert aus dem ostfränkischen Reich hervorgegangenen (bis 1806 währenden) deutschen Reichs.
Schon Karl der Große hatte sich als Kaiser „Lenker des Römischen Reichs“ genannt. Unter Konrad II. setzte sich die offizielle Bezeichnung Imperium Romanum für das Kaiserreich durch, bestehend aus der Trias Deutschland, Reichsitalien und Burgund.
Die Bezeichnung Sacrum imperium kam unter Fortentwicklung der Kaiseridee bei Friedrich I. Barbarossa seit 1157 auf und betonte die christliche Tradition des Kaisertums seit Konstantin dem Großen und seinen sakralen Charakter. Die Formel sacrum imperium Romanum erscheint erstmals 1254.
Der Zusatz „deutscher Nation“ entstammt dem 15. Jahrhundert. Er ist verschieden interpretiert worden: von den Staatsrechtslehrern des 17. und 18. Jahrhunderts als Ausdruck oder Anspruch der deutschen Vorherrschaft im Römischen Reich, seither als ausgrenzende Bezeichnung für den deutschen Teil des Reichs bzw. als Kennzeichnung seiner Nationalität, die nach dem allmählichen Verlust der übrigen Gebiete nahezu einheitlich deutsch war.

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