Lexikon
Arbeitslosigkeit
Mangel an Erwerbsgelegenheit für arbeitsfähige Personen, besonders der Arbeitnehmer. Bedeutend ist das Verhältnis von Arbeitslosen zur arbeitsfähigen Bevölkerung (Arbeitslosenquote). Nach den Ursachen der Arbeitslosigkeit unterscheidet man konjunkturelle Arbeitslosigkeit, die durch die Entwicklung der Wirtschaft oder eines Wirtschaftszweiges, vor allem, wenn sie krisenhaft ist, bestimmt wird; saisonbedingte Arbeitslosigkeit, die auf dem regelmäßig wiederkehrenden Unterschied des Arbeitskräftebedarfs eines Wirtschaftszweiges (z. B. Landwirtschaft, Bau) beruht; friktionelle Arbeitslosigkeit, die bedingt ist durch permanenten Wechsel von Arbeitskräften und die Übergangsphase, die diesen Wechsel verursacht; strukturelle Arbeitslosigkeit, die ihren Grund in dem Verhältnis zwischen Wirtschaft und Bevölkerung hat, vor allem, wenn einer Übervölkerung eine nicht ausreichende Wirtschaftskraft gegenübersteht (Arbeitsmarktpolitik).
Nach dem 1. Weltkrieg trat in fast allen Ländern der Erde eine krisenhafte Arbeitslosigkeit ein. Sie war bedingt durch die Umstellung der Wirtschaft von Kriegs- auf Friedensproduktion, durch Umschichtung des internationalen Handels und der Kreditverhältnisse, z. T. auch durch die Inflation. Besonders in Deutschland führte die Arbeitslosigkeit zu einer schweren wirtschaftlichen Krise, die 1932 mit über 6 Mio. Arbeitslosen ihren Höchststand erreichte. Nach vielen Jahren der Vollbeschäftigung in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg stieg die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland 1975 erstmals auf 4,8% und erhöhte sich in den 1980er Jahren auf 10%. Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, wo früher keine Arbeitslosen registriert wurden, nahm die Zahl der Arbeitslosen seit Einführung der Marktwirtschaft am 1. 7. 1990 drastisch zu.
Das Ausmaß der Arbeitslosigkeit wird mit der Arbeitslosenquote gemessen. Statistisch gelten diejenigen Personen als arbeitslos, die in einem bestimmten Alter (15–65 Jahre) während eines bestimmten Zeitraums ohne Arbeit waren (nicht in entlohnter Beschäftigung standen oder selbständig waren), für eine Beschäftigung zur Verfügung standen sowie auf der Suche nach einer Beschäftigung waren (verdeutlicht durch Meldung bei der Agentur für Arbeit). Neben der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit gibt es die verdeckte Arbeitslosigkeit. Hierzu zählen z. B. Personen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Ein-Euro-Jobs oder auch ältere Arbeitslose ab 58 Jahren, die der Arbeitsvermittlung nicht mehr zur Verfügung stehen bzw. Personen in geförderter Altersteilzeit.
2008 betrug die Arbeitslosenzahl in Deutschland im gesamten Bundesgebiet im Jahresdurchschnitt rund 3,27 Mio., davon 2,15 Mio. in den alten und 1,12 Mio. in den neuen Bundesländern. Die gesamtdeutsche Arbeitslosenquote betrug 7,8%. In den neuen Bundesländern war die Arbeitslosenquote mit 13,1% deutlich höher als in den alten (6,4%). In der Europäischen Union betrug die Arbeitslosenquote 2007 7,1%, in der Eurozone 7,3%.

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