Lexikon
Brasilien
Zwischen Demokratie und Diktatur
Nach Kriegsende erzwangen führende Militärs Vargas Rücktritt, das Land kehrte unter Präsident Eurico Gaspar Dutra (1946–1951) zur Demokratie zurück. Allerdings wählte die Bevölkerung Vargas 1951 erneut zum Präsidenten, der in den folgenden Jahren eine nationalistische Wirtschaftspolitik verfolgte. 1954 beging Vargas Selbstmord. Die Präsidentschaft von Juscelino Kubitschek de Oliveira (1956–1961) stand unter dem Zeichen der Landerschließung, deren spektakulärer Höhepunkt der Bau der neuen Hauptstadt (ab 1960) Brasília nach Plänen des Architekten Oscar Niemeyer war. Kubitscheks Wahlversprechen, in fünf Jahren den Industrialisierungsrückstand aufzuholen, ließ sich nicht erfüllen, stattdessen stiegen Auslandsverschuldung und Inflation.
Den Versuch des Präsidenten João Goulart (1961–1964), eine Landreform durchzuführen und die Erdölraffinerien zu verstaatlichen, beantwortete das Militär 1964 mit einem Putsch. 1967 wurde ein Zweiparteiensystem eingeführt. Die Wirksamkeit der Parteien u. der Parlamente blieb jedoch stark eingeschränkt. Das Militärregime bekämpfte seine Gegner mit harten, von der Weltöffentlichkeit zunehmend kritisierten Mitteln (willkürliche Verhaftungen, Folterungen in Gefängnissen). Widerstandsaktionen wurden von einem Teil des kath. Klerus (Erzbischof H. Câmara) u. von Intellektuellen getragen. Mit Aufhebung der Ausnahmegesetze 1979 entspannte sich die politische Lage allmählich.
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