Lexikon

IRA

Abkürzung für englisch Irish Republican Army, Irische Republikanische Armee; 1919 gegründeter militärischer Verband, der für die Unabhängigkeit Irlands kämpfte. Ein Teil der IRA ging 1921 in der Armee des neugegründeten Freistaats Irland auf; der militante Flügel führte bis 1923 einen bewaffneten Kampf für die völlige Loslösung von Großbritannien und den Anschluss Nordirlands. Nach 1927 war die IRA eine kleine, in Irland und Großbritannien verbotene Gruppe. Größere Bedeutung erlangte sie wieder mit dem Beginn der bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen in Nordirland (1969; Nordirlandkonflikt). In ihrem Verlauf spaltete sie sich in die marxistischen „Officials“, die eine politische Lösung der nordirischen Frage erstreben, und die nationalistischen, mit Terror arbeitenden „Provisionals“.
Der politische Arm der IRA, die Sinn Féin, setzte sich seit 1993 vermehrt für eine politische Lösung des Nordirlandkonflikts ein. Im Zuge dieser Entwicklung verkündete die IRA 1994 zunächst die Einstellung aller bewaffneten Operationen, verübte aber bereits 1996 wieder neue Terroranschläge. 1997 erneuerte die IRA die Waffenstillstandszusage. 1998 konnte ein Friedensabkommen für Nordirland unterzeichnet werden. Die vollständige Umsetzung dieses Abkommens wurde aber durch den Streit über eine Entwaffnung der IRA in Frage gestellt. 2005 erklärte die Organisation das Ende des bewaffneten Kampfes. Im selben Jahr gab die internationale Entwaffnungskommission die vollständige Entwaffnung der IRA bekannt. Militante Splittergruppen wie die 1997 entstandene Real IRA oder die Continuity IRA verübten aber weiterhin Anschläge. So wurden in Nordirland m März 2009 zwei britische Soldaten und ein Polizist erschossen.
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