Lexikon
Jannings
Emil, eigentlich Theodor Friedrich Emil Janenz, deutscher Schauspieler, * 23. 7. 1884 Rorschach, Schweiz, † 2. 1. 1950 Strobl, Wolfgangsee; 1915 von M. Reinhardt nach Berlin geholt; E. Lubitsch brachte ihn 1916 zum Film, der ihm ebenso wuchtige wie subtile Helden- und Charakterdarstellungen verdankt. 1926–1929 in Hollywood; er spielte u. a. in „Der letzte Mann“ 1924, „Der blaue Engel“ 1930, „Traumulus“ 1936, „Der zerbrochene Krug“ 1937, „Robert Koch“ 1939, „Ohm Krüger“ 1941, „Die Entlassung“ 1942.
- Deutscher Titel: Der blaue Engel
- Original-Titel: DER BLAUE ENGEL
- Land: Deutsches Reich
- Jahr: 1930
-
Regie:
Josef von Sternberg
- Drehbuch: Carl Zuckmayer, Karl Vollmöller, Robert Liebmann, nach einem Roman von Heinrich Mann
- Kamera: Günther Rittau
- Schauspieler: Emil Jannings, Marlene Dietrich, Kurt Gerron, Hans Albers, Rosa Valetti
Josef von
Sternberg
s umjubelter Film »Der blaue Engel« macht die Schauspielerin Marlene Dietrich über Nacht zum Weltstar. Sternberg
benutzt den im Jahr 1905 erschienenen Roman »Professor Unrat« von Heinrich Mann zu einer Parabel auf die heuchlerische Moral des Kleinbürgertums: Der strenge Gymnasial-Professor Immanuel Rath (Emil Jannings) verliebt sich in die Barsängerin Lola-Lola Fröhlich (Marlene Dietrich). Er wird aus dem Schuldienst entlassen und gerät in eine demütigende Abhängigkeit zu Lola. Er heiratet sie und geht mit ihr auf Tournee. Zum dummen August herabgewürdigt, wird Rath von Lola verlassen, die sich mit dem Artisten Mazeppa (Hans Albers) tröstet. Rath stirbt schließlich in seiner früheren Schule am Katheder. Die Rolle der Lola, ihr Auftreten mit Seidenhut, schwarzen Strümpfen und teilweise entblößten Oberschenkeln sowie die mit rauer Stimme in einer einzigartigen Mischung aus Können und Dilettantismus vorgetragenen Lieder wie »Ich bin die fesche Lola«, »Kinder, heut abend, da such ich mir was aus« und »Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt« (Musik: Friedrich Hollaender/Text: Robert Liebmann) lassen die Dietrich zum umschwärmten Sexsymbol der 30er Jahre aufsteigen. Der Kritiker Herbert Ihering schreibt über ihre Erscheinung: »Sie singt und spielt fast unbeteiligt, phlegmatisch. Sie ist ordinär, ohne zu spielen. Alles ist Film, nichts Theater.« Neben Emil Jannings beeindruckt vor allem Hans Albers, der hier in einer Nebenrolle auftritt.
Der von der Ufa produzierte Film beweist auch die »Flexibilität« des Unternehmens: Politisch steht die Ufa, die seit 1927 von Alfred Hugenberg beherrscht wird, rechts. Sie finanziert aber die Verfilmung des Romans des linksliberalen Autors Heinrich Mann, da sie sich kommerziellen Erfolg verspricht.
- Deutscher Titel: Ohm Krüger
- Original-Titel: OHM KRÜGER
- Land: Deutsches Reich
- Jahr: 1941
- Regie: Hans Steinhoff
- Drehbuch: Harald Bratt, Kurt Heuser, nach einem Roman von Arnold Krieger
- Kamera: Fritz Arno Wagner, Friedl Behn-Grund, Karl Puth
- Schauspieler: Emil Jannings, Gustaf Gründgens, Ferdinand Marian, Gisela Uhlen, Elisabeth Flickenschildt
- Auszeichnungen: Film der Nation 1941
Der antibritische Historienfilm von Hans Steinhoff spielt vor dem Hintergrund des Burenkrieges, den er inhaltlich allerdings vollständig verfälscht. Die Massenszenen und die Leistungen der berühmten Schauspieler Emil Jannings und Gustaf Gründgens begründen den Kinoerfolg in Deutschland.
Das britische Weltreich sieht seine Interessen in Südafrika durch die aus Holland stammenden Buren gefährdet und verstrickt sie in Kämpfe. Das Burenoberhaupt Ohm Krüger (Emil Jannings) kann den Frieden nicht sichern – der offene Krieg bricht aus. Mit brutalsten Mitteln setzt Großbritannien seine Machtansprüche gegenüber den Buren durch. Wahllos werden Ortschaften geplündert und zerstört, die Eingeborenen aufgehetzt und Frauen und Kinder interniert. Das kleine Volk der Buren muss trotz tapferer Gegenwehr gegenüber der britischen Übermacht kapitulieren.
Vor allem die Massenszenen, in denen die Briten Konzentrationslager errichten, leisten den Nationalsozialisten Propagandahilfe. Während sie selbst einen Vernichtungsfeldzug gegen die Juden in Europa führen, lenken sie die Aufmerksamkeit auf die Briten. »Ohm Krüger« ist einer der Propagandafilme, die einen historischen Sachverhalt im Sinne der NS-Führung umdeuten.
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