Lexikon

Kapitl

Volkswirtschaftslehre
ein Vorrat an Geld (Geldkapital) und produzierten Gütern (Realkapital), der weder direkt verbraucht noch gehortet, sondern zum Einschlagen von ergiebigeren Produktionsumwegen verwendet wird (produzierte Produktionsmittel, Produktivkapital; z. B. Maschinen, Werkstätten, Verkehrs- und Transportmittel). Das Erwerbskapital umfasst das der privaten Einkommenserzielung dienende Vermögen; zum volkswirtschaftlichen Kapital (Sozialkapital, Volksvermögen) zählen neben dem Produktivkapital auch weitere an der Wertschöpfung beteiligte Anlagevermögen (z. B. der Wohnungswirtschaft, der öffentlichen Hand). Nach der Verwendung im Erzeugungsprozess unterscheidet man Anlagekapital (stehendes Kapital), das in jeder Produktionsperiode jeweils nur einen Teil seines Wertes verliert (z. B. Maschinen), und Betriebskapital (umlaufendes Kapital), das mit seinem ganzen Wert in das Produkt eingeht (z. B. Rohstoffe). Erst die Kapitalbildung ermöglicht das Einschlagen von Produktionsumwegen und führt damit zu einer Steigerung der volkswirtschaftlichen Produktivität: Um Kapitalgüter herzustellen, muss auf die an sich mögliche Erzeugung von Verbrauchsgütern verzichtet werden. Dieser Verzicht auf den unmittelbaren Verbrauch ist das Sparen, das aber erst durch seine Verwendung für Investitionszwecke zum Geldkapital wird. Das Geldkapital wird zum Teil von den Unternehmen selbst gebildet, zum Teil von Sparern der Wirtschaft zur Verfügung gestellt. Historisch kannten schon die alten Griechen und Römer den Begriff Kapital. Forschungen haben ergeben, dass Vieh die Urform des Kapitals war. Später bezog sich die Bezeichnung Kapital auf zinstragend angelegte Geldbeträge. Im Zusammenhang mit der Diskussion über die Berechtigung des Zinses hat sich die Nationalökonomie immer von neuem bemüht, den Kapitalbegriff genau zu bestimmen. Sie gelangte zu der Auffassung, dass Kapital neben Boden und Arbeit zur Hervorbringung wirtschaftlicher Leistungen erforderlich und daher als Produktionsfaktor (Produktionsfaktoren) anzusehen ist.
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