Lexikon
Keaton
Diane, eigentlich D. Hall, US-amerikanische Filmschauspielerin, * 5. 1. 1946 Los Angeles; wurde bekannt durch Filme von W. Allen, u. a. „Der Schläfer“ 1973; „Der Stadtneurotiker“ 1977; „Manhattan Murder Mystery“ 1992; weitere Filme: „Der Pate“ 1972, „Der Pate II“ 1974, 1990; „Reds“ 1981; „Baby Boom“ 1988; „Der Club der Teufelinnen“ 1996; „Aufgehängt“ 2000 (auch Regie); „Stadt, Land, Kuss“ 2001; „Was das Herz begehrt“ 2003; „Die Familie Stone“ 2005.
Keaton, Diane
Diane Keaton
© Corbis/Bettmann/Springer
- Deutscher Titel: Der Stadtneurotiker
- Original-Titel: ANNIE HALL
- Land: USA
- Jahr: 1977
- Regie: Woody Allen
- Drehbuch: Woody Allen, Marshall Brickman
- Kamera: Gordon Willis
- Schauspieler: Woody Allen, Diane Keaton, Tony Roberts, Carol Kane
- Auszeichnungen: Oscars 1978 für Film, Regie, Drehbuch, Hauptdarstellerin (Diane Keaton)
Mit Alvy Singer betritt eine Figur die Leinwand, der Woody Allen in vielen seiner folgenden Filme treu bleiben wird: »Der Stadtneurotiker«.
Alvy Singer (Woody Allen) lebt in New York, ist 42 Jahre und erfolgreicher Komiker im Fernsehen. In seinem Privatleben jedoch herrscht Chaos – gerade erst hat ihn seine Freundin Annie Hall (Diane Keaton) verlassen. In Rückblenden erinnert sich Alvy an seine große Liebe und sucht Gründe für ihr Scheitern, speziell in seiner trüben Kindheit und in seinen komplizierten Frauen-Beziehungen. Dabei wendet sich Allen als Alvy häufig direkt an die Zuschauer und erzählt mit Ironie und bissigem Wortwitz vom Elend der Intellektuellen, das in dem Satz mündet: »Man kann als Intellektueller absolut brillant sein, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben.«
Der kauzige, melancholische und depressive Intellektuelle, der im Dschungel von Manhattan hemmungslos seine Macken kultiviert, ist das Alter ego des Regisseurs: Nach den Albereien, dem Slapstick und der Parodie seiner frühen Filme ist Allen endlich bei sich selbst angekommen. Autobiografische Elemente aus seiner Kindheit als Sohn jüdischer Kleinbürger in Brooklyn finden sich ebenso wieder wie seine langjährigen Erfahrungen mit der Psychoanalyse und seine Erlebnisse als Entertainer.
»Der Stadtneurotiker« wird überraschend mit vier Oscars ausgezeichnet. Doch bei der 50. Verleihung des Academy Award glänzt Allen, der nie ein Hehl aus seiner Verachtung für Hollywood gemacht hat, durch Abwesenheit. Mit Einnahmen in Höhe von 25 Mio. US-Dollar ist der Film Allens kommerziell erfolgreichstes Werk.
- Deutscher Titel: Der Pate – Teil II
- Original-Titel: THE GODFATHER, PART II
- Land: USA
- Jahr: 1974
- Regie: Francis Ford Coppola
- Drehbuch: Francis Ford Coppola, Mario Puzo, nach einem Roman von Mario Puzo
- Kamera: Gordon Willis
- Schauspieler: Al Pacino, Robert Duvall, Diane Keaton, Robert De Niro
- Auszeichnungen: Oscars 1975 für Film, Regie, Nebendarsteller (Robert De Niro), Drehbuch, Musik und Ausstattung
Coppolas Fortsetzung des kassenträchtigen »Paten« (1971) ist eines der wenigen Beispiele der Filmgeschichte, in der eine Fortsetzung künstlerisch und kommerziell mit seinem Vorgänger konkurrieren kann. Seit 1945 hat kein Fortsetzungsfilm einen Oscar gewonnen; »Der Pate – Teil II« erhält gleich sechs Auszeichnungen: Stilechte Fortführung des ersten Teils und hohe künstlerische Qualität rechtfertigen die erneute Preisflut.
Teil II befasst sich mit der Vorgeschichte des Mafia-Clans als auch mit seiner weiteren Entwicklung: In Rückblenden zeigt er den Aufstieg des jungen Vito Corleone (Robert De Niro) zum Paten. Die zweite Handlungsebene befasst sich mit Michael Corleone (Al Pacino), der nach dem Tod seines Vaters auf brutalste Art die Geschäfte übernimmt. Dennoch verzichtet der Film auf übermäßig harte Gewaltszenen, legt vielmehr Wert auf eine psychologische Charakterzeichnung der Figuren.
- Deutscher Titel: Reds
- Original-Titel: REDS
- Land: USA
- Jahr: 1981
- Regie: Warren Beatty
- Drehbuch: Warren Beatty, Trevor Griffiths
- Kamera: Vittorio Storaro
- Schauspieler: Warren Beatty, Diane Keaton, Jack Nicholson, Maureen Stapleton
- Auszeichnungen: Oscars 1982 für Regie, Kamera, Nebendarstellerin (Maureen Stapleton)
Warren Beatty verfilmt in seinem über dreistündigen Epos das Leben des amerikanischen Kommunisten, Revolutionärs und Schriftstellers John Reed, der als einziger Amerikaner an der Kreml-Mauer beigesetzt wurde.
Reed (Warren Beatty) arbeitet zunächst als Journalist für eine sozialistische Zeitschrift in den USA: Er berichtet u.a. von der mexikanischen Revolution und geht 1917 nach Moskau, wo er im Jahr darauf die Oktober-Revolution miterlebt. Nach seiner Rückkehr in die USA gründet er die »Communist Labor Party«. Bald sieht er sich politischer Verfolgung ausgesetzt und flieht nach Moskau, wo er 1920 im Alter von 33 Jahren an Typhus stirbt.
Beatty gelingt es, die Lebensgeschichte Reeds und die Liebesbeziehung zu seiner Gefährtin Louise Bryant (Diane Keaton) in den politisch-historischen Kontext glaubhaft zu integrieren. Die von den Kritikern gefeierte Inszenierung besticht vor allem durch die ausgezeichneten Darstellerleistungen.
Bereits 1971 widmete sich der mexikanische Regisseur Paul Leduc dem Leben des Journalisten: In »Reed Mexiko in Aufruhr« schilderte er die Erlebnisse Reeds während der mexikanischen Revolution im Jahr 1913.
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