Lexikon
Rose
Botanik
RosaGattung der Rosengewächse, Sträucher meist mit Stacheln, Blätter unpaarig gefiedert, Blüten zwittrig, einzeln oder in Büscheln; Blütenachse kugelig oder flaschenförmig vertieft; Kronblätter in verschiedensten Farben. Die Früchte sind behaarte Nüsschen, die von der Blütenachse (Blütenbecher) eingeschlossen werden, so dass eine als Hagebutte bezeichnete, meist rot gefärbte Scheinfrucht entsteht. Zu den Rosen gehören: Hundsrose, Rosa canina, in Gebüschen und an Wegrändern; häufiger, meist hellrosa blühender Strauch. An ähnlichen Stellen wächst auch die Heckenrose, Rosa dumetorum, mit unterseits anliegend behaarten Blättern und blassrosa Blüten, sowie die Filzrose, Rosa tomentosa, mit weißen oder rosafarbenen Blüten. Durch kleine Blätter zeichnet sich die an Hügeln und trockenen Waldrändern verbreitete Weinrose, Rosa eglanteria, aus. Charakterpflanze der Meeresküsten ist die Bibernellrose, Rosa spinosissima, mit weißen Blüten. In den Alpen findet sich die rosa blühende Alpenrose, Rosa alpina. – Rosen sind von Bedeutung als Lieferanten der an Vitamin C reichen Hagebutten und von ätherischen Ölen (Rosenöl). Das beim Destillieren des Rosenöls zurückbleibende, noch etwas Öl enthaltende Wasser ist das Rosenwasser des Handels.
Rose
Rose
Wildrose
© wissenmedia/Rita Reiser
Rose
Rose
Edelrose
© wissenmedia/Rita Reiser
Rosen (Auswahl)
lateinischer Name1 Rosa … | deutscher Name | Vorkommen | Verwendung |
alba L. | Weiße Rose | Mittelmeergebiet bis Kleinasien | wie Rosa damascena, doch ist das Öl geringwertiger |
canina L. | Wildrose, Heckenrose, Hundsrose | Europa, N-Afrika, W- und N-Asien, Syrien, Iran | als Veredlungsunterlage; Bodenfestiger; zur Gewinnung der Früchte und als Droge |
centifolia L. | Zentifolia, Mairose, Kohlrose, Provencerose | Heimat vermutlich im Kaukasus, seit langem in einigen Mittelmeerländern kultiviert | Blüten liefern wertvolles Rosenöl und Rosenwasser zur Verwendung in Kosmetika und in der Genussmittelindustrie |
cinnamomea L. | Zimmetrose, Zimtrose | Mittel- und N-Europa, Mittelasien und China | zur Gewinnung der Früchte (Bereitung von Likören, Konfitüren, Essig) kultiviert; Wurzel in Mittelasien als Droge verwendet |
damascena Mill. | Damaszener Rose, Portlandrose | vermutlich aus Rosa gallica entstanden; seit dem 16. Jh. in Mitteleuropa eingeführt | wichtigste Art zur Gewinnung von Rosenöl; in Java werden junge Blätter und Schosse als Delikatessen gegessen; in Indien werden Blüten und Früchte als Droge verwendet |
foetida Herrm. | Kapuzinerrose, Gelbe Rose | Mitteleuropa, Kleinasien, Iran, Afghanistan bis Indien | vorrangig als Zierstrauch kultiviert; Früchte werden als Obst gegessen; die getrockneten Blüten werden im Iran als Droge verwendet |
gallica L. | Samtrose, Essigrose | Süd- und Mitteleuropa, Russland, Kleinasien, westlicher Kaukasus | zur Gewinnung von Blütenöl für Parfüms und Marzipan kultiviert; als Droge in Indien und Russland in der Volksmedizin; Früchte als Obst verwendet |
pomifera Herrm. | Apfelrose, Weichhaarige Rose | W-Europa, Kaukasus, Mittelasien, Kleinasien | oft wegen der vitaminreichen Früchte kultiviert, die als Konfitüre, Kompott oder Konserve gegessen werden; wind- und kälteresistentes Heckengehölz |
rubiginosa L. | Schottische Zaunrose, Weinrose, Apfelrose, Hagedorn | Europa, Kleinasien, in den USA eingebürgert | als Veredlungsunterlage, Heckenpflanze, zur Haldenbegrünung |
rugosa Thunb. | Kartoffelrose, Japanische Apfelrose, Kamtschatkarose | Ostasien, in Europa und USA verwildert | Früchte zur Bereitung von Konfitüren, Mus und Wein verwendet; Heckenpflanze; als Veredlungsunterlage |
spinosissima L. | Dünenrose, Bibernellrose | Europa bis W-Asien, nördliche Balkanländer, Kleinasien bis Sibirien, NO- bis NW-China | in Europa als Dünenbefestigung an Küsten und Erosionsschutz auf Halden angepflanzt |
1 Autoren der Pflanzennamen: L. = Carl von Linné (* 1707, † 1778), Mill. = Philip Miller (* 1691, † 1771), Herrm. = Johann Herrmann (* 1738, † 1800), Thunb. = Carl Peter Thunberg (* 1743, † 1828) |
Zusätzlich enthalten alle nördlichen Zuchtrosen noch uncharakteristische Anteile der kleinasiatischen Zentifolie, Rosa centifolia, und der westeuropäischen Essig-, Kartoffelrose, Rosa gallica, um die Rosen klimahärter zu machen. Zu diesem Zweck wird auch das Edelreis auf eine einheimische Unterlage (Hunds-, Heckenrose) aufgesetzt. Das bedeutendste deutsche Rosenzuchtgebiet befindet sich in Schleswig-Holstein (Uetersen/Pinneberg).

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