Lexikon

Spinnentiere

Arachnida
im engeren Sinne Klasse der Spinnentiere im weiteren Sinne (Chelicerata), über 36 000, höchstens 18 cm lange, vorzugsweise Land bewohnende Arten; nur eine Spinnenart (Wasserspinne) und rund 2800 Milbenarten sind sekundär Wasserbewohner. Spinnentiere sind Räuber oder Parasiten, die die Nahrung durch ausgewürgten Mitteldarmsaft vor der eigentlichen Mundöffnung verdauen. Luftatmer, deren Vorderkörper meist 4 Gangbeinpaare trägt, während der Hinterkörper beinlos ist. Spinnvermögen nur bei einigen Skorpionen, den Bücherskorpionen und Spinnen. Zu den Spinnentieren gehören folgende Ordnungen: Skorpione, Geißelskorpione, Fadenskorpione, Spinnen, Kapuzenspinnen, Afterskorpione, Walzenspinnen, Weberknechte, Milben.
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Wasserspinne
Wasserspinne
Nur eine einzige Spinne lebt unter Wasser. Die Wasserspinne (Argyroneta aquatica) bewohnt eine Luftblase, die an Wasserpflanzen festgesponnen ist. In dieser Glocke findet die Nahrungsaufnahme, die Paarung sowie die Aufzucht der Jungen statt.
Krätzmilbe
Krätzmilbe
Bauchansicht einer männlichen Krätzmilbe

Die Flüssignahrung der Spinnen

Für alle Spinnentiere, ob Skorpione, Weberknechte, Milben, Geißel-, Walzen- oder Webspinnen, gilt gleichermaßen, dass sie nur flüssige Nahrung aufnehmen können und diese daher schon, bevor sie in den Magen gelangt, extraintestinal, wie die Zoologen sagen, verdauen müssen.
Die Echten Webspinnen lähmen ihre Beute mit einem schnellen Giftbiss. Die Klauen der Mundwerkzeuge sind für diesen Zweck besonders gestaltet. Sie sind kräftig, spitz zulaufend, und die Injektionsöffnung ist wie bei einer medizinischen Spritze leicht nach hinten versetzt, damit die Öffnung nicht durch Gewebeteile verlegt werden kann. Ganz unterschiedlich sind die injizierten Mengen, Zusammensetzungen und Wirkungen der Gifte auf die Opfer. Am stärksten ist wohl das Nervengift der südamerikanischen Kammspinne Phoneutria fera, die mit einem Biss theoretisch mehr als 1000 Mäuse töten könnte.
Neben der Lähmung der Beute haben Spinnengifte häufig eine vorverdauende Funktion. Zusätzlich zum Gift erbrechen Spinnen aber auch noch Speichel- und Magensekrete, die eine kurze Zeit einwirken, bevor die verflüssigte Nahrung mit dem kräftigen Muskelmagen aufgesogen wird. Damit der winzige Mund bei der Nahrungsaufnahme nicht verstopft, stehen Reusenhaare in dichter Anordnung vor seiner Öffnung. Außerdem filtert eine spezielle Gaumenplatte noch feinste Partikel heraus, die sonst die Mitteldarmdrüse blockieren könnten. Das Erbrechen und Wiederaufnehmen der Flüssigkeit wird solange wiederholt, bis, etwa bei den Kreuz- und Kugelspinnen, von anderen Spinnen oder Insekten nur ein unförmiger Klumpen unverdaubaren Chitins übrig bleibt. Zitterspinnen hinterlassen dagegen ein äußerlich vollkommen intaktes Opfer, welches sie in mehrstündiger Arbeit allein über die kleine Bisswunde komplett ausgesogen haben.
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Afterskorpion
Afterskorpion
Wie die echten Skorpione haben die Pseudoskorpione starke Scheren an den Pedipalpen. Es fehlt ihnen jedoch der Schwanzabschnitt mit dem Giftstachel, der alle echten Skorpione auszeichnet. Außerdem werden die Pseudoskorpione nicht länger als 7 mm.
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Walzenspinne
Walzenspinne
Mit großer Geschwindigkeit huschen die Solifugen mit ihren langen Beinen über den Boden. Sie bewohnen die trockenen Zonen Südeuropas, Afrikas, Asiens und Amerikas. Trotz ihres gefährlichen Aussehens sind sie für den Menschen harmlos.
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Am 20. Juli 1969 landeten die ersten Menschen auf dem Mond, die letzten verließen ihn am 14. Dezember 1972. Seit mehr als 50 Jahren waren nur noch Roboter dort oben. Einer der Hauptgründe dafür ist sicherlich, dass die bemannten Mondmissionen extrem teuer waren: Mehr als 25 Milliarden US-Dollar kostete das Apollo-Programm....

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