Lexikon
Trojahn
Manfred, deutscher Komponist und Dirigent, * 22. 10. 1949 Cremlingen; studierte u. a. bei György Ligeti; gehört zu den zentralen Gestalten der zeitgenössischen Musik; seine Werke sind durch einen Stilpluralismus gekennzeichnet, der immer wieder aus dem der musikalischen Vielfalt in Vergangenheit und Moderne schöpft; schreibt vor allem Bühnenwerke („Enrico“ nach Luigi Pirandello 1989–1991; „Was ihr wollt“ nach William Shakespeare 1997/98; „Limonen aus Sizilien“ nach Pirandello 2002/03); ferner Orchester-, Kammer- und Vokalmusik („Fünf Seebilder“ für Mezzosopran und Orchester 1979–1983); arbeitet als Dirigent u. a. mit der Radio-Philharmonie Hannover und dem Kölner Gürzenich-Orchester zusammen.
- Erscheinungsjahr: 1991
- Veröffentlicht: Deutschland
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Enrico
- Genre: Oper
Die am 11. April in Schwetzingen weltweit erstmals aufgeführte Oper basiert auf dem Stück »Heinrich IV.« (»Enrico IV.«; Uraufführung 1922) des italienischen Autors Luigi Pirandello, das dieser selbst als sein Meisterwerk bezeichnet hat. Es oszilliert zwischen Wahnsinn und Vernunft, indem das Leben eines Aristokraten nachgezeichnet wird, der nach einem Unfall meint, mit Kaiser Heinrich IV. identisch zu sein. Er hält diese Fiktion jahrelang aufrecht, als er längst geheilt ist, lässt seine Maske kurzfristig fallen, muss dann aber, nachdem er einen Mord begangen hat, weiter die Rolle des Verrückten spielen. Trojahns expressive, hochemotionale und dennoch kalkuliert mit Zitaten und tonalen Reminiszenzen arbeitende Musik bietet nicht unbedingt radikal Neues, sie folgt der Textvorlage jedoch subtil in allen Wendungen.
- Erscheinungsjahr: 1998
- Veröffentlicht: Deutschland
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Was ihr wollt
- Genre: Oper
Wie schon 1991 bei der Premiere von Manfred Trojahns erster Oper »Enrico« bescheinigt die Kritik dem Komponisten auch nach der Uraufführung seines zweiten Bühnenwerks »Was ihr wollt« nach William Shakespeare (Libretto: Claus H. Henneberg) am 24. Mai in München (Regie: Peter Mußbach) eine hohe Kunstfertigkeit, die allerdings nur selten das Herz berühre: »Beeindruckt, aber auch ein bisschen genervt kommt man aus diesem Illyrien wieder zurück. Vor allem aber: nicht berührt von der Liebe Nahrung. Und schon gar nicht verzaubert«, konstatiert etwa der Musikkritiker Claus Spahn.
Trojahn setzt Shakespeares vertrackte, Geschlechteridentitäten in Frage stellende Verwechslungskomödie in eine eher traditionelle Opernform mit erkennbaren Arien und Rezitativen um, spielt dabei raffiniert mit Stilanverwandlungen und zwischen Ernst und Ironie changierenden musikalischen Gesten und gibt dem Geschehen einen durchgängig überspannten, leicht hysterischen Ton.
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