Lexikon
Wunder
ein Ereignis in Raum und Zeit, das menschlicher Erfahrung und den Gesetzlichkeiten von Natur und Geschichte widerspricht. In der Antike galten Wunder als selbstverständliches Mittel göttlicher Weltregierung. Naturwissenschaftliche Erwägungen spielten hier keine Rolle. Dieses Wunderverständnis hat auch in der Bibel Spuren hinterlassen. Besonders im Neuen Testament dienen Wunder jedoch dem Ausdruck anderer theologischer Vorstellungen (Evangelium nach Matthäus 12,38 f.; 1. Brief an die Korinther 1,22 f.). Das wahre Wunder ist nicht das faszinierende Ereignis, sondern die im Glauben erfahrene Rechtfertigung des Gottlosen. Die Wundergeschichten des Neuen Testaments sind deshalb keine Berichte von Schauwundern, sondern haben auch immer symbolischen Charakter. In der theologischen Diskussion über das Wunder stehen sich seit der Aufklärung zwei Fronten gegenüber: eine rationalistische, die die historische Tatsächlichkeit biblischer Wunder durch natürliche Erklärungen des Berichteten zu retten sucht, und eine fundamentalistische, die pauschal die Tatsächlichkeit aller in der Bibel berichteten Wunder bejaht. Für die moderne Theologie verliert die Frage der faktischen Richtigkeit der biblischen Wunderberichte an Bedeutung. Ihr zufolge nimmt das neutestamentliche Wunderverständnis das Wunder als ein Instrument der Verkündigung in Dienst und vermeidet dennoch eine populäre Form des im Umkreis des Neuen Testaments verbreiteten Wunderverständnisses.
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