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Mit Schulranzen in den Hörsaal
„Kinder an die Macht“ hieß es einst in einem Songtext von Herbert Grönemeyer, als die Gesellschaft ihre Kinder noch für aufrichtig und unbefangen hielt: kindliche Naivität gepaart mit kindlichen Gestaltungsprinzipien. Mittlerweile heißt es „Kinder an die Uni“, was den Trend unserer Gesellschaft zur Wissensgesellschaft deutlich macht. Denn: Wissen ist Macht. Und Bildung ist ein wichtiges Kriterium für Erfolg – zumal im internationalen Wettbewerb.
Die Entstehung der Kinder-Unis: ein Rückblick
In den folgenden Jahren gab es einen regelrechten Boom: In Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz entstanden zahlreiche Kinder-Unis. 2005 erhielt die Tübinger Universität die höchste Auszeichnung für wissenschaftliche Projekte der Europäischen Union, den Descartes-Preis. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits 70 Hochschulen ihre Hörsäle für den Nachwuchs geöffnet.
Mit dem Ziel, die europäischen Kinder-Unis zu vernetzen, fördert das Netzwerk EUCU.NET (European Children’s Universities Network) seit Juni 2008 den Erfahrungsaustausch sowie Know-how-Transfer der europäischen Kinder-Unis. EUCU.NET macht unter anderem eine Bestandsaufnahme der laufenden Aktivitäten und erarbeitet Standards für die Organisation und Durchführung von Kinder-Unis. EUCU.NET wird für vorerst zwei Jahre von der Europäischen Kommission gefördert.