Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

absteigen

b|stei|gen
V.
153, ist abgestiegen; o. Obj.
1.
nach unten, vom Berg hinuntersteigen;
Ggs.
aufsteigen
(1)
2.
vom Pferd, Fahrrad, Motorrad steigen;
Ggs.
aufsteigen
(3)
3.
Sport
in eine niedrigere Leistungsklasse, Gruppe kommen, eingestuft werden;
Ggs.
aufsteigen
(5)
;
ein Sportler, eine Mannschaft steigt ab
4.
vorübergehend wohnen;
in einem Hotel a.; wo sind Sie in Berlin abgestiegen?
5.
nach unten führen;
Ggs.
ansteigen, aufsteigen
(4)
;
~der Weg; alle Verwandten in ~der Linie
alle Nachkommen
absteigen:
Das Wort
absteigen
leitet sich vom althochdeutschen
abestigan
her. Im Sinne von „in einem Gasthaus, Hotel absteigen“ erinnert der Ausdruck an die einstige Art des Reisens zu Pferd oder in einer Kutsche, wobei man tatsächlich abstieg. Das heißt, aus der konkreten Wortbedeutung hat sich dessen heutiger metaphorischer Gebrauch entwickelt. Der gleiche Ausdruck existiert übrigens auch im Französischen:
descendre à l'hôtel
. Das Verb ist neutral gemeint. Dagegen hat das Substantiv
Absteige
, das etwa noch um 1800 ebenso neutral wie die Langform
Absteigequartier
gebraucht wurde, heute eher negative Bedeutung und charakterisiert eine Unterkunft als „schlecht“, „heruntergekommen“ oder auch „zweifelhaft“. In der Rechtsprechung findet sich das Wort
Absteige
sogar auch als Synonym für
Stundenhotel
. Die Abwertung hat möglicherweise auch damit zu tun, dass Hotels in früheren Zeiten als Treffpunkt für Liebespaare, die sich aufgrund der damals herrschenden Moralvorstellungen heimlich treffen mussten, in Verruf kamen. Die negative Bedeutung erscheint schließlich auch in der umgangsprachlichen Wendung von der
billigen Absteige
.
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