Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Maske:
Der Ausdruck für die hohle, künstliche Gesichts oder Kopfform zum Verdecken der Gesichtszüge, mit und ohne Verkleidung des Körpers, kommt ursprünglich aus dem Arabischen.
Mashara
heißt dort „Verspottung“. Das Wort wanderte über italienisch
maschera
und französisch
masque
ins Deutsche.
Die Anfänge der
Maske
liegen in der Altsteinzeit, wo sie als
Jagd
und
Kultmasken
in Höhlenmalereien belegt sind. Sie diente also zunächst der Jagdmagie und der Dämonenabwehr. Bei Naturvölkern werden Masken in Fruchtbarkeitskulten (etwa zum Tanz) benutzt. Seit dem 1. Jahrtausend vor Christus sind auch
Totenmasken
bekannt. Die ursprüngliche dämonenabwehrende Bedeutung und die Fruchtbarkeitsmagie der Maske ist in zahlreichen europäischen Volksbräuchen erhalten. Aus Holz geschnitzte und bemalte Masken werden besonders noch im winterlichen Brauchtum und zur Fastnachtszeit in BadenWürttemberg, Bayern, der Schweiz und Österreich getragen. Sie sind von da ins Karnevalsbrauchtum der Städte eingedrungen. Masken waren schließlich auch bei Aufführungen des griechischen Theaters unentbehrliches Requisit und spielen auch im asiatischen Theater eine besondere Rolle. Das Wort
Maske
bezeichnet heute im Theater die gesamte Modellierung des Gesichts eines Schauspielers, also auch durch Schminke.
Der Begriff
eiserne Maske
bezieht sich auf einen geheimnisvollen Staatsgefangenen des französischen Königs Ludwig XIV. (16381715), der, wie ursprünglich Voltaire behauptete, eine eiserne Maske trug. Möglicherweise handelte es sich um einen Verwandten des Königs. Populär wurde diese Geschichte durch den 1850 erschienenen Abenteuerroman von Alexandre Dumas „Der Mann mit der eisernen Maske“.
Dass eine Maske auch Schutzfunktion haben kann, zeigen Begriffe wie
Gasmaske, Atemmaske
oder
Sauerstoffmaske
. In einigen Sportarten sind schützende Masken vorgeschrieben, wie etwa beim Fechten, Eishockey oder für einige Spieler beim Baseball.
Im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung hat
Maske
noch eine ganz andere Bedeutung bekommen, nämlich als Bezeichnung für die benutzerfreundliche Gestaltung des Bildschirms in Feldern, Zeilen und Spalten, die der übersichtlichen Datenerfassung dient. Dabei hat der Anwender durch die in der Oberfläche eingebetteten Datenfelder nur Zugriff auf die im aktuellen Anwendungsprogramm relevanten Daten. Deren Struktur wird also
maskiert
.
Wissenschaft

Das finstere Mittelalter

Es gab im Mittelalter verschiedene Leuchtmittel, doch sie waren eine Frage des Geldes. von Rolf Heßbrügge Das Bild vom finsteren Mittelalter hält sich hartnäckig, obwohl Historiker diese Zeit heute differenzierter sehen. Doch schon die Menschen der Renaissance grenzten sich mit der Wiederbelebung des Glanzes der Antike von den „...

Der Bucklige Tiefsee-Anglerfisch (Melanocetus johnsonii) lebt in mehr als 300 Metern Tiefe. Nur die Weibchen erreichen eine stattliche Größe, die Männchen werden nur wenige Zentimeter lang.
Wissenschaft

Geschöpfe der Tiefe

Unterhalb von 200 Metern beginnt die Tiefsee. Trotz der lebensfeindlichen Bedingungen gibt es in der Tiefe vielfältiges Leben – von dem ein Großteil noch nicht erforscht ist. Von BETTINA WURCHE   Dunkel, kalt, nährstoffarm und unter hohem Wasserdruck erscheint die Tiefsee absolut lebensfeindlich. Ab 200 Metern Tiefe erhellen nur...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon