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Sommerwetter: Was ist dran am Siebenschläfer?
Zehn Tage zu früh
Aber nicht nur der Namensursprung sorgt für Verwirrung. Auch der Siebenschläfertag selbst liegt heute eigentlich falsch. Denn wenn man Prognosen für das Sommerwetter abgeben will, sollte man eher am 7. Juli gen Himmel schauen. Schuld an dieser Verschiebung die gregorianische Kalenderreform im Jahr 1582. Im Zuge dieser Reform wurden zehn Tage ersatzlos gestrichen, dadurch verschoben sich die Daten gegenüber dem Sonnenjahr. Weil aber die Bauernregeln nicht angepasst wurden, blieb der Siebenschläfertag auf dem 27. Juni.
Die Großwetterlage entscheidet
Grundsätzlich ist aber ohnehin weniger der spezifische Tag entscheidend, als vielmehr die Großwetterlage in der Zeit Ende Juni/Anfang Juli. Hat sich zu diesem Zeitpunkt ein stabiles Hochdruckgebiet etabliert, stehen die Chancen für einen freundlichen Juli gut. Denn dann lenkt dieses Hoch die von Westen heranziehenden Tiefs um Mitteleuropa herum – und wir bleiben von Kälte und Schmuddelwetter verschont.
Die Trefferquote für Prognosen des Sommerwetters auf Basis der Siebenschläferzeit ist dabei gar nicht so schlecht: Immerhin zu 60 bis 80 Prozent gibt das Wetter am Anfang Juli einen Vorgeschmack auf die folgenden Wochen. Nach Angaben von Meteorologen gilt diese Trefferquote der Siebenschläfer-Prognose vor allem für Süddeutschland. Im Norden ist die Übereinstimmung deutlich geringer.