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Sternenhimmel im Februar 2025 – Funkelnder Valentinstag, Frühlingsvorboten und ein Planetenreigen

Jetzt im Februar werden die Tage länger und auch am Sternenhimmel zeigen sich erste Frühlingsvorboten. Das besondere Ereignis in diesem Monat ist jedoch der Planetenreigen: Alle Planeten unseres Sonnensystems stehen in einem riesigen Bogen am Himmel. Zu den weiteren Highlights gehören das Helligkeitsmaximum unseres „Abendsterns“ Venus pünktlich zum Valentinstag und ein Vollmond in der Monatsmitte. Mit etwas Glück lässt sich abends auch das seltene Zodiakallicht beobachten.
AMA / Planetarium Hamburg, 06.02.2025

 

Sternbild Löwe in Vollmondnähe, 12.02.2025
Dank der Nähe zum Vollmond ist das Leitsternbild des Frühlings, der Löwe, Mitte des Monats auch für Laien einfach zu finden.

© Planetarium Hamburg

Das Dunkel des Winters verabschiedet sich diesen Monat in großen Schritten. Während die Sonne Anfang Februar in Hamburg erst um 8.04 Uhr aufgegangen ist, wird es Ende des Monats schon um 7.09 Uhr so weit sein. Zusammen mit einem zunehmend nach hinten verschobenen Sonnenuntergang ergibt das zwei helle Stunden mehr pro Tag. Auch Veränderungen am Nachthimmel deuten darauf hin, dass wir uns langsam dem Frühling nähern. Unter anderem taucht der Stern Regulus im Löwen – dem Leitsternbild des Frühlings – Mitte des Monats in der Nähe des vollen Mondes auf. Das ist diesen Februar aber längst nicht das einzige Highlight am Nachthimmel.

Ein König und sein roter Gefährte

Einen der schönsten Anblicke des Monats erleben wir schon in den nächsten Tagen. „Am 8. Februar sehen wir den Mond inmitten funkelnder Wintersternbilder, wo er zwischen dem roten Mars und ‚Königsplanet‘ Jupiter am Südhimmel prangt“, sagt Björn Voss vom Planetarium Hamburg. „Die typischen Wintersterne bilden schon für sich genommen ein prächtiges Panorama, das sich uns so zu keiner anderen Jahreszeit bietet. Zusammen mit den markanten Lichtpunkten der beiden Planeten und dem zunehmenden Mond kommen wir voll auf unsere Kosten.“

Zwar gehen die Helligkeit von Jupiter und Mars diesen Monat zurück, doch beide sind am Nachthimmel trotzdem unübersehbar. Einen besonderen Blick auf den rot leuchtenden Mars können wir zum Beispiel in der Nacht vom 9. auf den 10. Februar erhaschen. Dann kommen sich unser Nachbarplanet und der fast volle Mond beeindruckend nah, bevor der Erdtrabant schließlich weiter in Richtung Pollux im Sternbild Zwillinge wandert.

Vollmond über verschneiter Bergwaldlandschaft
Am Valentinstag erwartet uns der Schneemond. Andere Beinamen für den Februarvollmond sind Tau-, Schmelz-, Sturm- und Hungermond, die aber keine romantische Stimmung aufkommen lassen.

© Misha Kaminsky, iStock

Der Valentinstag wird besonders romantisch

Am 12. Februar erreicht der Mond schließlich als „Schneemond“ seine maximale Fülle. „Malerische Namen wie der ‚Schneemond‘ im Februar, der ‚Erdbeermond‘ im Juni oder der ‚Erntemond‘ im September haben selbstredend keinen astronomischen Hintergrund, sondern geben uns einen Eindruck davon, was das Leben der Menschen zu früheren Zeiten prägte“, erklärt Voss. „Als es noch keine modernen Kalender oder Uhren gab, war der Mond eine wichtige zeitliche Orientierungsgröße. Seine Phasen strukturierten das Jahr und die Monate. So bekam er manch hübsche Bezeichnung, die mit dem Wetter, der Flora und Fauna oder Bräuchen in Verbindung stand.“

Doch nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern auch für Verliebte ist diesen Monat am Sternenhimmel ein besonderes Highlight dabei. Pünktlich zum Valentinstag erreicht unser innerer Nachbarplanet Venus am 14. Februar seinen größten Glanz als Abendstern. „Für verliebte Pärchen lohnt sich der Blick zum Sternenhimmel in diesem Jahr also besonders. Links über der Venus leuchtet zudem der markante Gasriese Jupiter und tief am Horizont zeigt sich Saturn“, erklärt Voss.

Eine Planetenparade am Himmel

Sein größtes Highlight hebt sich der Sternenhimmel im Februar jedoch bis zum allerletzten Tag auf. Nachdem den kompletten Monat hinweg sechs der sieben Planeten unseres Sonnensystems gleichzeitig am Himmel zu erkennen waren, kommt am 28. Februar mit Merkur noch der siebte hinzu. Wie in einer Parade erscheinen die Planeten dann in einem großen Bogen am Himmel. Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn lassen sich mit bloßem Auge erkennen, für Uranus und Neptun benötigt man ein Fernglas oder Teleskop.

Diese Konstellation ist durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten bedingt, mit denen die Planeten die Sonne umkreisen. Während der sonnennahe Merkur nur 88 Tage für seinen Umlauf braucht, sind es bei Neptun 165 Erdenjahre. Daher kommt es nur ganz selten dazu, dass alle Planeten sich auf derselben Seite der Sonne befinden und dort eine für uns sichtbare Parade vollführen.

Zodiakallicht
In der Bildmitte ist der aufsteigende, zarte Kegel des Zodiakallichts zu erkennen. Dieser Lichteffekt lässt in gemäßigten Breiten vor allem im Frühjahr ud im Herbst beobachten.

Himmlisches Leuchten

Im Februar bietet sich außerdem eine der seltenen Chancen, das sogenannte Zodiakal- oder Tierkreislicht am Himmel zu erspähen. Es handelt sich dabei um leuchtenden interplanetaren Staub in unserem Sonnensystem, der das Licht der Sonne streut. Dadurch entsteht Ende Februar hin und wieder ein zarter Lichtkegel, der sich an sehr klaren Abenden nach Sonnenuntergang erkennen lässt. Um ihn am Himmel zu finden, sollte man am besten einen erhöhten und möglichst dunklen Aussichtspunkt aufsuchen. Mit etwas Glück taucht die ein paar Hand breite Lichtpyramide dann für ein bis zwei Stunden in der späten Abenddämmerung auf.

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