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Süßmacher
Wie schädlich ist weißer Raffinade-Zucker tatsächlich?
Ist brauner Zucker wirklich gesünder?
Brauner Zucker ist ein Zwischenprodukt bei der industriellen Zuckerherstellung. Anders als bei weißem Zucker haftet der Zuckerrübensirup, die so genannte Melasse, noch in Resten an. Das verleiht ihm die entsprechende Färbung und die klebrige feuchte Konsistenz. Neben der unterschiedlichen Optik, die manchem Verbraucher wohl mehr Natürlichkeit suggeriert, schmeckt brauner Zucker im Vergleich zu weißem außerdem leicht karamellig. Aber das war es dann auch schon mit den Unterschieden. Auch der minimale Gehalt von Mineralien und Vitaminen, der enthalten ist, ist nicht der Rede wert. Damit die nämlich überhaupt zum Tragen kommen, müsste man schon mehrere Kilogramm braunen Zucker essen. Neben weißem und braunen Zucker werden unter anderem auch folgende Zuckerarten industriell hergestellt: Rübensirup, Fruchtzucker, Milchzucker, Gelierzucker, Kandis, Invertzucker, Puder- und Traubenzucker.
Sind Süßstoffe krebserregend?
Süßstoffe sind natürliche oder künstliche Substanzen, die im Vergleich zu Haushaltszucker eine höhere Süßkraft haben und praktisch keine Kalorien enthalten. Hartnäckig hält sich das Gerücht, Süßstoffe wie Aspartam seien krebserregend. Dazu heißt es beim Deutschen Krebsinformationsdienst, dass Gutachter der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA bei einer Prüfung in 2013 vorläufig zu dem Schluss gekommen seien, Aspartam sei , so wie es derzeit in der EU verwendet werde, unbedenklich. Alle bisher zugelassenen Süßstoffe dürften bei der Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden.
Was ist Stevia?
Stevia wird aus den Blättern der südamerikanischen Steviapflanze gewonnen. Besonders in Asien wird dieser natürliche Süßmacher gerne verwendet. Und bereits vor Jahrhunderten süßten die Ureinwohner Brasiliens ihre Nahrung damit. Jetzt schwappt der pflanzliche Süßstoff auch langsam rüber nach Europa. Die EU-weite Zulassung von Stevia trat im Dezember 2011 in Kraft, nachdem die EFSA bei ihrer Prüfung zu einem positiven Ergebnis kam. Hintergrund: Die süßen Inhaltsstoffe der Pflanze, die so genannten Stevioglycoside, standen lange Zeit im Verdacht, Krebs auszulösen. Die Substanzen dürfen nun als Zusatzstoff E 960 in Lebensmitteln verwendet werden, aber nur in begrenzten Mengen. Die ersten Stevia-Produkte, die auf dem Markt sind, testete inzwischen die Stiftung Warentest. Unter anderem stellte sich dabei heraus, dass vor allem der leicht bittere Nachgeschmack gewöhnungsbedürftig sei. Stevia ist 30 Mal süßer als Zucker. Und sogar 300 Mal süßer ist Steviosid, die aus Stevia gewonnene konzentrierte Süsse. Stevia soll den Herstellern zufolge keine beziehungsweise nur wenige Kalorien enthalten, für Diabetiker geeignet sein und den Zähnen nicht schaden. Umstritten ist der Süßmacher weiterhin. Und weder zum Süßen von Kaffee noch zum Kuchenbacken geeignet.
Natürlicher Zuckerersatz – welcher ist der beste?