Könige trugen früher prunkvolle Mäntel aus dem weißen Pelz des Hermelins mit der schwarzen Schwanzspitze. Für solch einen Umhang mussten ihre Jäger die kleinen Raubtiere im Winter erlegen. Denn im Sommer hat das Hermelin einen braunen Rücken und braune Beine. Aber warum wechselt es im Winter die Farbe?
Das weiße Fell dient dem Hermelin im Schnee zur Tarnung. Aus dem gleichen Grund werden auch Polarfüchse, Schneehühner oder Schneehasen im Winter weiß. Dagegen bleiben die nächsten Verwandten des Hermelins, Wiesel oder Marder, braun - vorausgesetzt, sie leben in wärmeren Ländern, wo kein Schnee fällt.
Eine Art "innere Uhr" sagt dem Hermelin, wann die Zeit gekommen ist, seine Farbe zu verändern. So ähnlich wie bei den Zugvögeln, die ja auch von selbst wissen, wann sie nach Süden fliegen müssen. Diese "innere Uhr" funktioniert sogar, wenn das Hermelin als Haustier in einem warmen Zimmer gehalten wird. Auch dann wird sein Fell im Winter weiß.
Allerdings können sich Tiere auch an veränderte Umweltbedingungen anpassen. Würde unsere Erde so warm, dass kein Schnee mehr fällt, würden vielleicht irgendwann kleine Hermeline geboren, die auch im Winter ihren braunen Rücken behalten. Eine solche Veränderung einer Tierart vollzieht sich allerdings nicht in wenigen Jahren, sondern im Laufe von vielen Tierleben.