Die »Hand der Fatima« ist ein so genanntes »Abwehramulett«. In diesem handförmigen Amulett, das weltweit anzutreffen ist und das es in allen Größen, Materialien und Ausführungen gibt, ist möglicherweise die »Abwehrhand« mit der »Segenshand« verbunden (Fatima ist die Tochter des Propheten Mohammed). Vielfach handelt es sich auch um sog. Kompositamulette, z. B., wenn sich auf einer solchen Hand der Schriftzug »Allah« (= der Gott) findet. In diesem Zusammenhang entspricht die Fünfzahl der Finger der Fünfzahl jener Personen, die »Gott unter seinen Mantel genommen« hat, nämlich den Propheten selbst, Fatima, Ali, Hassan und Hüseyn.
Der Begriff »Hände der Fatima« bezeichnet außerdem in der Esoterik eine Methode der Weissagung, die von Cagliostro (italienischer Okkultist, Alchemist und Freimaurer, einer der großen Abenteurer des 18. Jahrhunderts) erfunden worden sein soll.
Bei dieser Methode schreibt man Zahlen auf die Finger einer Hand und ordnet ihnen dann bestimmte Zahlen zu. Der durch Addition ermittelte Zahlenwert wird mit Hilfe der praktischen Kabbala (Bezeichnung für die jüdische Mystik und religionsphilosophische Geheimlehre) gedeutet. Ausgangspunkt der praktischen Kabbala ist das hebräische Alphabet, das jedem Buchstaben einen Zahlenwert beigibt. So ist es möglich, Wörter mit dem gleichen Zahlenwert auszutauschen und einer Textstelle einen geheimen Sinn beizulegen.