Wahrig Herkunftswörterbuch
aufheben: Aufhebens machen
Nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, warum wir heute davon sprechen, dass jemand großes Aufheben oder viel Aufhebens um etwas macht, wenn wir sagen wollen, dass jemand „allzu viele Worte macht“. Die Redensart wurzelt in einem alten Brauch unter Fechtern, der dem eigentlichen Kampf voranging: Wohl um den Gegner einzuschüchtern, pflegten manche Kämpfer ihre Waffen mit großen Gesten und Worten vom Boden aufzuheben. Dieser bereits im 16. Jahrhundert bei Johann Fischart (im Gargantua) und dem Humanisten Jakob Ayrer literarisch verbürgte Brauch wurde aber von der Öffentlichkeit bald als altmodisch wahrgenommen, was sich 1711 in Abraham a Santa Claras Buch Die Totenkapelle zeigt. Hier ist die Redewendung „Aufhebens machen“ im bildlichen Sinn von „angeben“ oder „prahlen“ erstmals literarisch belegt, die heute auch in der verneinten Form nicht viel Aufhebens von etwas machen „etwas nicht wichtig nehmen“ anzutreffen ist.
Wissenschaft
Süßes ohne Reue
Wer auf Zucker verzichten will, greift häufig zu Lightprodukten mit Süßstoffen. Aber sind das tatsächlich gesündere Alternativen? von CAROLIN SAGE Unsere Beziehung zu Zucker ist ambivalent. Süßspeisen sind nicht nur fester Bestandteil unserer Ernährung, sondern auch unserer Kultur. Was wäre der Advent ohne Lebkuchen und...
Wissenschaft
Streitbare Theoretiker
Der 1926 in Shanghai geborene und seit seinem neunzehnten Lebensjahr in den USA tätige Physiker Tsung-Dao Lee ist im August 2024 in San Francisco gestorben, ohne dass den Medien dies eine Notiz wert gewesen wäre. Als Lee 1957 den Nobelpreis für Physik erhielt, gehörte er zu den jüngsten Laureaten, die nach Stockholm eingeladen...