Wahrig Herkunftswörterbuch
aufheben: Aufhebens machen
Nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, warum wir heute davon sprechen, dass jemand großes Aufheben oder viel Aufhebens um etwas macht, wenn wir sagen wollen, dass jemand „allzu viele Worte macht“. Die Redensart wurzelt in einem alten Brauch unter Fechtern, der dem eigentlichen Kampf voranging: Wohl um den Gegner einzuschüchtern, pflegten manche Kämpfer ihre Waffen mit großen Gesten und Worten vom Boden aufzuheben. Dieser bereits im 16. Jahrhundert bei Johann Fischart (im Gargantua) und dem Humanisten Jakob Ayrer literarisch verbürgte Brauch wurde aber von der Öffentlichkeit bald als altmodisch wahrgenommen, was sich 1711 in Abraham a Santa Claras Buch Die Totenkapelle zeigt. Hier ist die Redewendung „Aufhebens machen“ im bildlichen Sinn von „angeben“ oder „prahlen“ erstmals literarisch belegt, die heute auch in der verneinten Form nicht viel Aufhebens von etwas machen „etwas nicht wichtig nehmen“ anzutreffen ist.

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