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"Nur auf Sicht fahren": Tipps fürs Autofahren bei schlechtem Wetter

Kürzere Tage und düsteres Wetter machen auch das Autofahren schwerer: In Herbst und Winter fahren viele Menschen schon im Dunkeln zur Arbeit und kommen erst mit der Dämmerung nach Hause. Regen und Nebel verderben zusätzlich die Sicht und machen die Straße rutschig. Beachtet man jedoch ein paar Sicherheitsratschläge, bleiben die Straßen auch in der dunklen Jahreszeit sicher.
AKR, 19.11.2015

Nebel und vereiste Straßen - da heißt es Fuß vom Gas und langsamer fahren.

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Funktionierende Scheinwerfer, Rücklichter und Blinker sind natürlich die erste Voraussetzung für ein sicheres Auto während der dunklen Jahreszeit. Nur wenn alle Lampen ordentlich leuchten, sieht man als Fahrer selbst genug und wird auch gesehen. Beim Antritt einer Nachtfahrt oder wenn schlechtes Wetter droht, heißt es daher zunächst einmal die Lichter prüfen. Das sorgt nicht nur für die eigene Sicherheit –die eigenen Scheinwerfer helfen auch dabei, andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig zu entdecken. Besonders Fußgänger sind im Dunkeln und bei schlechtem Wetter oft nahezu unsichtbar.

Tagfahrleuchten oder Nebelschlusslicht

Tagfahrleuchten reichen im Herbst und Winter übrigens oft nicht aus. Regen und Nebel erfordern in der Regel Abblendlicht. Fernlicht ist dagegen keine Hilfe – im Gegenteil: Besonders bei Nebel reflektieren die feinen Wassertröpfchen das Licht, die Scheinwerfer blenden dadurch mehr, als dass sie nützen. Spezielle Nebelscheinwerfer, die das Licht flach über die Straße streuen, können laut ADAC jedoch eine Hilfe sein. Diese einzuschalten ist aber nur bei tatsächlichem Nebel oder starkem Regen erlaubt.

Wichtig ist der korrekte Umgang mit der Nebelschlussleuchte. Diese Warnlampe kann nachfolgende Autofahrer genauso stark blenden wie aufgeblendetes Fernlicht aus dem Gegenverkehr. Daher darf und muss sie erst bei Sichtweiten unter 50 Metern eingeschaltet werden. Auf der Autobahn dienen dazu die Begrenzungspfosten als Anhaltspunkt. Sie stehen im Abstand von 50 Metern, sieht man also von einem Pfosten kaum zum nächsten, wird es Zeit für die Nebelschlussleuchte. Unter solchen Sichtverhältnissen sind auch keine höheren Geschwindigkeiten als 50 Kilometer pro Stunde erlaubt. Wer mit eingeschaltetem Nebelschlusslicht trotzdem noch 120 fährt, macht etwas falsch.

Freie Scheiben, freie Sicht

Saubere Scheiben sind für freie Sicht auf die Straße ebenfalls unerlässlich. Während außen die Scheibenwischanlage für klaren Durchblick sorgt, vernachlässigen viele Autofahrer die innere Fläche der Windschutzscheibe. Auch hier kann sich ein Film aus Staub ansammeln, der Licht genauso streut wie die Nebeltröpfchen es tun. Bei Gegenverkehr mit eingeschalteten Scheinwerfern macht sich das schnell bemerkbar und schränkt die eigene Sicht weiter ein.

Es reciht nicht, nur ein paar Sichtlöcher in die Eisdecke zu kratzen!

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Zu sauberen Scheiben gehört auch, dass die Autofenster bei Fahrten während der kalten Jahreszeit frei von Eis oder Raureif sind. Wichtig ist, dass die Scheiben und auch die Außenspiegel völlig frei sind – nur ein paar Sichtlöcher in die Eisdecke zu kratzen, reicht nicht aus. Auch funktionierende Scheibenwischer verhelfen zu klarem Durchblick. Schmierige Streifen auf der Scheibe deuten dagegen auf verschlissene Wischerblätter hin. Wird deren Gummi durch Frost und Abnutzung porös, müssen sie ausgetauscht werden.

Wer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen weiterhin Probleme bei schlechter Sicht hat, sollte unter Umständen den zum Autofahren erforderlichen Sehtest wiederholen. Denn auch ein ehemals perfektes Sehvermögen kann im Alter nachlassen, und dies macht sich oft zuerst unter erschwerten Bedingungen bemerkbar. Der rechtzeitige Gang zu Optiker oder Augenarzt ist darum auch ein Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr.

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