Lexikon

Passin

Musik
die Vertonung der Leidensgeschichte Christi. Schon früh begann der Kirchenbrauch, in der vorösterlichen Zeit die Passionsberichte der Evangelien auf gregorianische Choralweisen zu singen, seit dem 13. oder 14. Jahrhundert auch mit verteilten Rollen von drei Diakonen (Choralpassion).
Im Zeitalter der polyphonen Musik bürgerte sich der Brauch ein, die Passionsberichte der Evangelien mehrstimmig nach Motettenart zu komponieren, am frühesten wohl um 1500 von J. Obrecht. Die protestantische Kirche übernahm sowohl die einstimmige Choralpassion als auch die Motettenpassion; H. Schütz brachte in seinen „Passionshistorien“ eine meisterhafte Mischung beider Stilarten, blieb aber damit völlig vereinzelt.
Nach 1700 begann die freie „Dichtung“ den Bibeltext zu verdrängen (Passionsoratorium). J. S. Bach hat in seinen Passionen den Bibeltext noch unverändert beibehalten und nur für Arien die damals beliebten Reim-Texte mitbenutzt. In der Zeit nach Bach verflachte die Passion durch sentimentale Neudichtungen. Sehr bekannt war C. H. Grauns Passionskantate „Tod Jesu“ (1755). Die Wiederaufführung von Bachs „Matthäuspassion“ 1829 (100 Jahre nach der Uraufführung) gab einen Anstoß zur Neubelebung der Werke Bachs. Doch haben die großen Komponisten des 19. Jahrhunderts keine Passion geschaffen. Im 20. Jahrhundert erfolgreich waren u. a. eine Motettenpassion von K. Thomas, „Golgótha“ von F. Martin und die „Lukaspassion“ von K. Penderecki.
Nahaufnahme von Maispflanzen
Wissenschaft

Maispflanzen warnen ihre Nachbarn vor Fressfeinden

Wenn Maispflanzen dicht nebeneinander wachsen, sind sie eigentlich anfälliger für Fressfeinde und Krankheitserreger. Doch ein raffinierter Mechanismus sorgt in diesen beengten Pflanzengemeinschaften dafür, dass sich die Pflanzen sogar besser gegen Schädlinge wehren können. Wie Experimente belegen, kommunizieren Maispflanzen über...

Foto einer Frau, die eine Tablette zum Mund führt
Wissenschaft

Vielversprechender Impfstoff gegen Noroviren

Noroviren verursachen schwere Magen-Darm-Erkrankungen und sind hochansteckend. Eine Impfung gibt es bislang nicht. Jetzt haben Mediziner einen Impfstoff gegen die Durchfallerreger entwickelt und getestet, der in Tablettenform geschluckt werden kann. In einer klinischen Studie erwies sich das Mittel als wirksam – zumindest...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon