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Alles über Verpackungen

In unserer modernen Welt spielen Verpackungen eine entscheidende Rolle. Sie schützen und bewahren Produkte, dienen als Marketinginstrument und sind für den komfortablen Transport und die Lagerung von Waren unerlässlich. Daher liegt es nahe, sich einmal genauer anzuschauen, welche Funktionen Verpackungen haben, welche Typen es gibt und welche Rolle sie in Bezug auf Nachhaltigkeit und Innovationen spielen.
Lager mit Hubgerät mit Palette voller Kartons
Verpackungen kommen in unterschiedlichsten Formen daher und sind ein spannendes Feld für künftige Innovationen.

© stock.adobe.com, minicel73

Was leisten Verpackungen?

Verpackungen haben sich im Laufe der Zeit kontinuierlich weiterentwickelt, um den Anforderungen von Handel, Industrie und Verbrauchern gerecht zu werden. Moderne Verpackungen sind das Ergebnis jahrhundertelanger Erfahrung und technologischer Innovation. Sie erfüllen daher heute mehrere Funktionen.

  • Zunächst schützen sie den Inhalt vor äußeren Einflüssen wie Stößen, Druck, Feuchtigkeit, Licht und Verunreinigungen. Dies ist besonders wichtig, um die Qualität und Haltbarkeit von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen empfindlichen Produkten zu erhalten.
    Laut einer Studie der Universität für Bodenkultur in Wien aus dem Jahr 2021 trägt die Verpackung dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, indem sie die Haltbarkeit von Produkten verlängert und die Qualität während des Transports und der Lagerung erhält.
  • Darüber hinaus können Verpackungen Produktpiraterie und Fälschungen verhindern, indem sie Sicherheitsmerkmale wie Hologramme, Codes oder manipulationssichere Verschlüsse enthalten.
  • Verpackungen dienen zudem als Marketinginstrument. Sie bieten Informationen über das Produkt, wie Zutaten, Herkunft, Haltbarkeitsdatum und Gebrauchsanweisungen. Die Gestaltung kann auch dazu beitragen, das Produkt von der Konkurrenz abzuheben und so den Absatz zu fördern.
    Verbraucher sind bereit, ein Produkt zu kaufen, wenn die Verpackung ansprechend gestaltet ist und nützliche Informationen liefert. Markenidentität und -wiedererkennung spielen hierbei eine wichtige Rolle. So können Verpackungen sogar emotionale Verbindungen zwischen Kunden und Produkten herstellen.
  • Schließlich ermöglichen Verpackungen eine komfortable Nutzung und Handhabung des Produkts. Sie erleichtern den Transport, die Lagerung und die Entnahme der Ware. Sie sorgen dafür, die Verwendung des Produkts sicher und hygienisch zu gestalten. Wiederverschließbare Varianten bewahren zudem die Frische und Qualität des Produkts nach dem Öffnen und eine ergonomische Gestaltung erleichtert die Handhabung.

Welche Typen von Verpackungen gibt es?

Verpackungen lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen: Primär-, Sekundär- und Tertiärverpackungen. Sie alle haben ihre eigenen Eigenschaften und Einsatzgebiete. Besonders beliebt sind heute außerdem nachhaltige Verpackungen – allerdings stellen sie eine gesonderte Kategorie dar, unter die wiederum die drei bereits genannten Erscheinungsarten fallen können.

Primärverpackungen

Diese Art von Verpackung steht in direktem Kontakt mit dem Produkt. Beispiele hierfür sind

  • Flaschen,
  • Gläser,
  • Dosen,
  • Beutel und
  • Tüten.

Die Hauptfunktion der Primärverpackungen besteht darin, das Produkt zu schützen und den direkten Zugriff auf den Inhalt zu ermöglichen. Sie sind oft aus Kunststoff, Glas, Metall oder Papier gefertigt und können speziell entwickelt werden, um die Haltbarkeit und Sicherheit des Produkts zu erhöhen.

Vakuumverpackungen schützen beispielsweise Lebensmittel vor Oxidation und Verderb, während lichtundurchlässige Behälter Medikamente vor Lichtschäden bewahren. Darüber hinaus können Primärverpackungen auch besondere Funktionen haben, etwa kindersichere Verschlüsse, wiederverschließbare Öffnungen oder integrierte Dosierhilfen. Sie erhöhen die Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit.

Verpackungsmüll
Typische Primärverpackungen im Überblick.

© stock.adobe.com, photka

Sekundärverpackungen

Sekundärverpackungen umgeben die Primärverpackung und bieten zusätzlichen Schutz sowie zusätzliche Informationen über das Produkt. Beispiele hierfür sind

  • Kartons,
  • Schachteln,
  • Etiketten und
  • Schrumpffolien.

Diese Art von Verpackung kann zusätzliche Stabilität und mechanischen Schutz bieten, insbesondere beim Transport und bei der Lagerung. Sekundärverpackungen dienen zudem dazu, den Verbrauchern wichtige Informationen über das Produkt zu vermitteln. Das können etwa Gebrauchsanweisungen, Inhaltsstoffe, Nährwertangaben und Warnhinweise sein.

Darüber hinaus können sie auch dazu verwendet werden, das Erscheinungsbild des Produkts zu verbessern und es für die Verbraucher attraktiver zu gestalten. Dafür sorgen zum Beispiel ansprechende Grafiken, Farben und Markenlogos.

Tertiärverpackungen

Tertiärverpackungen sind für den Transport und die Lagerung von Produkten vorgesehen. Beispiele hierfür sind

  • Paletten,
  • Umreifungsbänder,
  • Stretchfolien und
  • Versandkartons.

Diese Verpackungen bieten Schutz und Stabilität während des Transports, erleichtern das Handling und die Lagerung der Produkte und ermöglichen eine effiziente Logistik. Sie sind oft aus Materialien wie Holz, Kunststoff oder Wellpappe gefertigt. Tertiärverpackungen können in verschiedenen Größen und Formen gestaltet werden, um den Anforderungen der jeweiligen Produkte gerecht zu werden. Normalerweise sind sie nicht für den Verbraucher sichtbar, da sie in der Regel vor dem Verkauf entfernt werden.

Nachhaltige Verpackungen

Immer mehr Unternehmen setzen auf nachhaltige Verpackungslösungen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und die Umweltauswirkungen ihrer Produkte zu minimieren. Nachhaltige Verpackungen können aus recycelten Materialien hergestellt werden, wiederverwendbar oder kompostierbar sein oder durch ressourceneffiziente Herstellungsverfahren entstehen.

Beispiele hierfür sind:

  • Verpackungen aus recyceltem Kunststoff
  • Verpackungen aus Papier
  • Verpackungen aus Glas
  • biobasierte Materialien wie PLA (Polymilchsäure) oder PHA (Polyhydroxyalkanoate)
  • Verpackungen aus kompostierbaren Materialien wie Stärke, Zellulose oder Pflanzenfasern

Durch die Reduzierung der Materialdicke, die Verwendung von leichteren Materialien oder der Optimierung des Verpackungsdesigns sparen nachhaltige Verpackungen außerdem Ressourcen ein und tragen zur Abfallvermeidung bei.

Geöffneter Karton mit recyclebarem Dämpfungsmaterial
Recyclingfähige Verpackungen werden immer wichtiger.

© stock.adobe.com, ChayTee

Ein genauer Blick auf einzelne Modelle

Es gibt viele verschiedene Modelle von Verpackungen. Sie werden für unterschiedliche Produkte verwendet und weisen bestimmte Eigenschaften auf, die sie für einen gewissen Gebrauch sinnvoll oder weniger sinnvoll machen. Die gängigsten Modelle haben wir im Folgenden zusammengefasst.

Flaschen

Flaschen sind in vielen Formen, Größen und Materialien erhältlich und eignen sich hervorragend für Flüssigkeiten wie Getränken, Reinigungsmittel und Kosmetikprodukte.

Glasflaschen bieten eine hervorragende Barrierefunktion gegen Sauerstoff und Feuchtigkeit, während Kunststoffflaschen leichter und bruchsicher sind. Zudem sind Glasflaschen bei der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und der Verbesserung der Produktsicherheit vorteilhaft. Kunststoffflaschen bieten hingegen aufgrund ihres geringeren Gewichts und ihrer Unzerbrechlichkeit Vorteile im Transport und bei der Handhabung.

Fest steht, dass Mehrwegflaschen in jedem Fall bei der Abfallvermeidung helfen, da sie Teil eines Kreislaufsystems (PDF-Doc) sind und recycelt werden.

Gläser

Gläser werden häufig für die Verpackung von Lebensmitteln wie Marmeladen, Soßen, Konserven und Babybrei verwendet. Sie sind geruchlos, geschmacksneutral und bieten eine hervorragende Barriere gegen Feuchtigkeit, Sauerstoff und Licht. Glasverpackungen sind zudem umweltfreundlich, da sie zu 100 Prozent recycelbar sind.

Kartons

Kartons werden aus Pappe oder Wellpappe hergestellt und eignen sich für die Verpackung von Lebensmitteln, Getränken, Elektronik und vielen anderen Produkten. Sie sind leicht, stabil und bieten einen gewissen Schutz gegen Feuchtigkeit und Stöße.

Kartons können zudem mit Kunststoff- oder Aluminiumbeschichtungen versehen werden, um die Barriereeigenschaften zu verbessern. Kartonbasierte Verpackungen stellen in vielen Fällen eine umweltfreundlichere Alternative zu Kunststoffverpackungen dar. Das haben bereits etliche Studien gezeigt, sodass die Faktenlage hier, trotz immer wiederaufkehrender Diskussionen, doch recht eindeutig ist.

Tüten

Tüten sind vielseitige Verpackungen aus flexiblen Materialien wie Kunststoff, Papier oder Verbundstoffen. Sie eignen sich für die Verpackung von Lebensmitteln, Süßigkeiten, Textilien und vielen anderen Produkten. Tüten sind leicht, platzsparend und bieten eine gute Barriere gegen Feuchtigkeit und Verunreinigungen.

Beutel

Beutel sind ähnlich wie Tüten, bestehen jedoch meist aus Kunststoff- oder Verbundfolien und sind häufig mit einer wiederverschließbaren Öffnung versehen. Sie eignen sich besonders für die Verpackung von Lebensmitteln wie Müsli, Nüssen, Kaffee und Trockenfrüchten. Beutel bieten eine gute Barriere gegen Feuchtigkeit, Sauerstoff und Licht und können, je nach Material und Konstruktion, auch für längere Haltbarkeit sorgen.

Standbodenbeutel
Standbodenbeutel für die Befüllung von diversen Lebensmitteln.

© stock.adobe.com, epovdima

Standbodenbeutel

Diese flexiblen Verpackungen sind besonders für Lebensmittel wie Snacks, Süßigkeiten, Kaffee oder Tiernahrung geeignet. Sie bieten eine gute Barriereeigenschaft, sind leicht zu öffnen und wiederverschließbar und ermöglichen eine effiziente Raumausnutzung. Sie stellen im Grunde eine Variante der Flachbeutel dar.

Sie sind verschiedenen Materialien wie Kunststoff, Papier oder Aluminium erhältlich und können beispielsweise mit hochwertigem Druck personalisiert werden, um die Markenidentität zu stärken. Dazu kommen weitere positive Eigenschaften wie der Schutz vor Sauerstoff und Feuchtigkeit. Außerdem können die Standbodenbeutel mit speziellen Aromaschutzventilen oder Laschen zum einfachen Öffnen ausgestattet werden.

Blisterverpackungen

Häufig für Medikamente, Elektronikteile und Kleinteile verwendet, bieten Blisterverpackungen einen sicheren und hygienischen Schutz. Sie bestehen aus einer vorformierten Kunststoffschale und einer rückseitigen Versiegelungsfolie, die das Produkt vollständig einschließt.

Blisterverpackungen ermöglichen eine klare Sichtbarkeit des Inhalts und bieten gleichzeitig eine hohe Manipulationssicherheit. Sie können zudem kindersicher gestaltet werden, um Unfälle zu verhindern. Außerdem sind sie ebenfalls leicht zu bedrucken, sodass sie wichtige Informationen wie Dosierungsanleitungen oder Warnhinweise bereitstellen.

Schrumpffolien

Schrumpffolien sind dünne, flexible Folien, die bei Hitze schrumpfen und sich eng um das Produkt legen. Sie werden häufig zur Bündelung von Produkten oder zum Sichern von Palettenladungen verwendet.

Schrumpffolien bieten eine hohe Transparenz, wodurch der Inhalt gut sichtbar ist, und ermöglichen eine effiziente Raumausnutzung bei der Lagerung und im Versand. Darüber hinaus sind sie in verschiedenen Stärken und Materialien erhältlich, je nach den spezifischen Anforderungen des Produkts. Schrumpffolien lassen sich ebenfalls mit verschiedenen Druckverfahren gut personalisieren.

Faltschachteln

Faltschachteln sind eine weitverbreitete Form der Sekundärverpackung und bestehen in der Regel aus Karton oder Wellpappe. Sie sind leicht, stabil und einfach zu bedrucken, wodurch sie sich ideal für den Verkauf und die Präsentation von Produkten eignen.

Faltschachteln können in einer Vielzahl von Formen und Größen hergestellt werden und sind einfach zu recyceln. Sie bieten außerdem die Möglichkeit, zusätzliche Informationen wie Gebrauchsanweisungen, Inhaltsstoffe oder Nährwertangaben aufzudrucken. Sie lassen sich mit Fenstern oder anderen Designelementen ausstatten, um das Produkt besser zur Geltung zu bringen.

Weiße Faltschachteln
Verschiedene Formen von Faltschachteln.

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Neuartige Entwicklungen

Der Verpackungssektor entwickelt sich ständig weiter, um den wachsenden Anforderungen an Nachhaltigkeit, Funktionalität und Design gerecht zu werden. Dadurch entstehen immer mehr innovative Entwicklungen. Auf einige davon wollen wir einen Blick werfen.

Essbare Verpackungen

Essbare Verpackungen sind aus natürlichen Materialien wie Algen, Proteinen oder Stärke hergestellt und können nach dem Verzehr des Inhalts verzehrt oder kompostiert werden. Ein Beispiel dafür ist die essbare Wasserblase „Ooho“. Sie besteht aus einer Algenmembran und stellt damit eine umweltfreundliche Alternative zu Einweg-Kunststoffflaschen dar. Noch sind derlei essbare Verpackungen eher selten im freien Markt erhältlich. Zukünftig könnte sich das aber durchaus ändern.

Biobasierte und biologisch abbaubare Verpackungen

Diese Verpackungen werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke, Zuckerrohr, Holzfaser oder Pilzmyzel hergestellt und sind in vielen Fällen kompostierbar. Ein Beispiel ist das Material „PLA“ (Polylactid), das aus fermentierter Pflanzenstärke hergestellt wird. Es kann für die Herstellung von Bechern, Besteck und Folien verwendet werden.

Laborszene
Biologisch abbaubare Verpackungen werden an vielen Standorten weltweit erforscht und ständig weiterentwickelt.

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Aktive und intelligente Verpackungen

Aktive Verpackungen interagieren mit dem Inhalt, um dessen Qualität und Haltbarkeit zu verbessern, beispielsweise durch Feuchtigkeits- oder Sauerstoffabsorber. Gerade für hochwertige Lebensmittel könnten diese Verpackungen in Zukunft sehr interessant werden.

Intelligente Verpackungen wiederum, die mit Sensoren und Kommunikationstechnologien ausgestattet sind, ermöglichen es, den Zustand des Produkts in Echtzeit zu überwachen und zu verfolgen. Dies kann die Effizienz der Lieferkette verbessern, Lebensmittelverschwendung reduzieren und die Produktsicherheit erhöhen. Beispiele für Smart Packaging sind Temperaturindikatoren, Frischesensoren und RFID-Tags.

Personalisierte Verpackungen

Mit den Fortschritten in der Druck- und Produktionstechnologie können Verpackungen zunehmend personalisiert werden, um individuelle Kundenwünsche zu erfüllen. Personalisierte Verpackungen können dazu beitragen, die Kundentreue zu stärken und eine stärkere Markenbindung aufzubauen.

Ein Beispiel hierfür ist die „Share a Coke“-Kampagne von Coca-Cola, bei der individuelle Namen auf Getränkedosen gedruckt wurden. Sie hat schon einige Jahre auf dem Buckel, wird aber noch heute häufig als Exempel für einen cleveren Marketing-Move herangezogen.

E-Commerce-optimierte Verpackungen

Da der Online-Handel weiterhin wächst, wird die Bedeutung von Verpackungen, die für den Versand und die Lagerung optimiert sind, zunehmen. Diese Verpackungen sollten leicht, kompakt und robust sein, um den Transport und die Lagerung zu erleichtern und gleichzeitig das Risiko von Beschädigungen zu reduzieren.

Barrierefreie Verpackungen

Barrierefreiheit ist als Konzept heute bereits in aller Munde. Sie wird auch rund um Verpackungen immer wichtiger werden, um sicherzustellen, dass diese für alle Verbraucher zugänglich sind – einschließlich älterer Menschen und Menschen mit Behinderungen. Das Design von barrierefreien Verpackungen kann beispielsweise leicht zu öffnende Verschlüsse, gut lesbare Beschriftungen und benutzerfreundliche Formen umfassen.

Transparente Lieferketten

Verbraucher fordern zunehmend Transparenz über die Herkunft und den ökologischen Fußabdruck von Produkten und ihrer Verpackungen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Verpackungshersteller möglicherweise detailliertere Informationen über die verwendeten Materialien, Herstellungsprozesse und Recyclingmöglichkeiten bereitstellen.

Dies lässt sich beispielsweise durch die Integration von Blockchain-Technologien oder die Bereitstellung von Online-Plattformen zur Nachverfolgung von Verpackungsmaterialien erreichen.

Kreislaufwirtschaft

Die Verpackungsindustrie wird zunehmend auf das Konzept der Kreislaufwirtschaft ausgerichtet, bei dem Materialien und Ressourcen so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf gehalten werden. Dies bedeutet, dass Verpackungen so gestaltet werden müssen, dass sie leicht recycelbar oder wiederverwendbar sind und aus erneuerbaren oder recycelten Materialien hergestellt werden.

Symbolbild Kreislaufwirtschaft
Die Verpackungsindustrie muss sich zunehmend auf eine Kreislaufwirtschaft ausrichten.

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Verpackungen und Nachhaltigkeit

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit bei Verpackungen wächst stetig, da Verpackungsmüll, insbesondere Plastikmüll, ein globales Umweltproblem darstellt. Materialauswahl, Recyclingfähigkeit, die Reduzierung von Verpackungsmaterial und der Einsatz von wiederverwendbaren Verpackungen spielen eine wichtige Rolle bei der Schaffung nachhaltiger Verpackungslösungen.

Materialauswahl

Umweltfreundliche Materialien wie Papier, Karton, Glas oder biobasierte Kunststoffe sind zunehmend gefragt. Bei der Materialauswahl ist es wichtig, den gesamten Lebenszyklus des Verpackungsmaterials zu berücksichtigen, einschließlich Herstellung, Transport, Recycling und Entsorgung. Die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen und die Einbindung von recycelten Materialien können ebenfalls dazu beitragen, die Nachhaltigkeit von Verpackungen zu erhöhen.

Die Recyclingfähigkeit

Verpackungen sollten so gestaltet sein, dass sie leicht recycelbar sind. Dies lässt sich durch die Verwendung von Mono-Materialien oder leicht trennbaren umsetzen. Effektives Verpackungsrecycling kann einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung der Umweltauswirkungen von Verpackungsmaterialien leisten. Darüber hinaus sollten Verpackungen mit klaren Recyclinghinweisen versehen sein, um die Verbraucher über die richtige Entsorgung und das Recycling der Verpackungen aufzuklären.

Die Reduzierung von Verpackungsmaterial

Die Minimierung des Verpackungsmaterials, beispielsweise durch dünnere Folien, kleinere Verpackungen oder den Verzicht auf unnötige Verpackungselemente, kann den Materialverbrauch und damit den ökologischen Fußabdruck der Verpackung reduzieren. Die Reduzierung von Verpackungsmaterialien bietet selbstverständlich nicht nur Umweltvorteile, sondern kann ebenso zu immensen Kosteneinsparungen führen.

Wiederverwendbare Verpackungen

Die Einführung von Mehrweg- und wiederverwendbaren Verpackungen hilft dabei, die Menge an Verpackungsabfällen zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Pfandsysteme und Rücknahmeprogramme, wie sie in vielen Ländern bereits existieren, fördern die Wiederverwendung von Verpackungen. Außerdem motivieren sie Verbraucher, sich aktiv an der Reduzierung von Verpackungsabfällen zu beteiligen.

Mehrwegverpackungen weisen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg eine geringere Umweltbelastung auf als Einwegverpackungen.

Die Kreislaufwirtschaft und erweiterte Produzentenverantwortung

Die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft, in der Ressourcen effizient genutzt und Abfälle minimiert werden, ist ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von Verpackungen.

Verpackungshersteller, Händler und Verbraucher sollten zusammenarbeiten, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern und Verpackungsmaterialien so lange wie möglich in der Wertschöpfungskette zu halten.

Die erweiterte Produzentenverantwortung (EPR) ist ein politisches Instrument, das Hersteller dazu anhält, sich stärker für das Management von Verpackungsabfällen verantwortlich zu fühlen. Durch die Implementierung von EPR-Programmen können Unternehmen die Menge an Verpackungsabfällen reduzieren und nachhaltigere Verpackungslösungen fördern.

Ökologische Kennzeichnung und Verbraucherinformation

Eine transparente Kommunikation über die Umweltauswirkungen von Verpackungen kann Verbrauchern dabei helfen, informierte Entscheidungen über den Kauf von Produkten zu treffen. Ökologische Kennzeichnung und Zertifizierungen, wie beispielsweise das EU Ecolabel oder der Blaue Engel machen Verbraucher auf nachhaltige Verpackungsoptionen aufmerksam. Sie bieten somit eine zuverlässige Orientierungshilfe beim Einkauf.

Aufklärung und Sensibilisierung für nachhaltige Verpackungen sind ebenfalls entscheidend, um das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen von Verpackungsmaterialien zu schärfen und die Akzeptanz umweltfreundlicher Verpackungslösungen zu erhöhen.

Frau beim Einkauf im Supermarkt
Beim Einkauf dienen diverse Labels dazu, Verbraucher über die Nachhaltigkeit von Produkt und Verpackung zu informieren.

© stock.adobe.com, Prostock-studio

Fazit

Verpackungen sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Alltags, da sie Produkte schützen, Informationen bereitstellen und den Transport und die Handhabung erleichtern. Die Primär-, Sekundär- und Tertiärverpackungen erfüllen unterschiedliche Anforderungen und Funktionen. Die Verwendung von Flaschen, Gläsern, Kartons, Tüten, Beuteln und anderen Modellen ermöglicht vielfältige Verpackungslösungen für verschiedene Produkte.

Innovative Entwicklungen wie essbare, biobasierte und intelligente Verpackungen zeigen das Potenzial der Branche, sich an veränderte Anforderungen und Erwartungen der Verbraucher anzupassen. Nachhaltigkeit spielt dabei eine immer wichtigere Rolle, da Verpackungsmüll, insbesondere Plastikmüll, zu globalen Umweltproblemen führt.

Um nachhaltigere Verpackungslösungen zu schaffen, ist die Auswahl umweltfreundlicher Materialien, die Verbesserung der Recyclingfähigkeit und die Reduzierung des Verpackungsmaterials entscheidend. Durch kontinuierliche Innovationen und den Fokus auf Nachhaltigkeit kann die Verpackungsindustrie dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen zu fördern.

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