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Auf zum Outlet-Center: Deshalb lohnt sich ein Einkauf
Was ist ein Outlet-Center?
Der Begriff Outlet kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Auslauf“, „Ablauf“ oder auch „Ventil“. Im Gegensatz zum normalen Einzelhandel werden hier Waren angeboten, die zu nicht mehr aktuellen Kollektionen gehören oder, die als B-Ware, Rückläufer oder Überproduktionen aussortiert wurden.
Die Ware wird in einem Outlet vom Hersteller direkt verkauft. Dadurch, dass der Zwischenschritt durch einen Händler wegfällt, können hierdurch zusätzliche Kosten beim Verkauf der Ware eingespart werden. Häufig wird der Begriff „Outlet“ beispielsweise beim Online-Handel jedoch fälschlicherweise zu Werbezwecken genutzt. Dem widersprechen jedoch zwei Gerichtsurteile des Landgerichts Stuttgart und des Bundesgerichtshofs.
Das Outlet-Center, wie man es jedoch in Deutschland kennt, wird von einem Betreiber unterhalten. Der stellt für die Hersteller verschiedener Marken Verkaufsflächen zur Verfügung, auf denen die jeweilige Ware angeboten werden kann. In der Regel handelt es sich um eine Verkaufsfläche, die mehrere tausend Quadratmeter groß ist. Hier finden zwischen 60 und über 100 Läden Platz.
Im Gegensatz dazu steht der reine Fabrikverkauf. Hier bietet nur ein Hersteller seine eigenen Produkte zu günstigeren Preisen an.
Welche Marken werden angeboten?
Im Prinzip kann jeder Hersteller seine Waren in einem Outlet-Center anbieten. Dennoch haben in der Regel Premium- und Luxusmarken den meisten Zulauf. Hier findet man beispielsweise Produkte von Versace, Armani und Boss. Winken dann noch Rabatte, wie etwa bei einem Michael Kors- oder Calvin Klein Sale, zieht das in der Regel noch mehr Menschen an, weil sie dann bis zu 70 Prozent im Vergleich zum Originalpreis der Ware sparen.
Im Prinzip findet man das, was man üblicherweise im Einzelhandel in den Innenstädten kaufen kann. Kleidung und Sportartikel werden genauso angeboten, wie etwa Schuhe, Accessoires und andere Waren.
Manche Marken produzieren sogar extra für den Verkauf in einem Outlet. Beispielsweise Hugo Boss, Tommy Hilfiger oder auch Tom Tailor gehören dazu. Allerdings bekommt man diese Waren so in keinem anderen Geschäft zu kaufen. Die Produkte unterscheiden sich durch ihren Schnitt und vom Material von der regulären Kollektion.
Vor allem aber die sogenannte Altware wird in der Regel in den einzelnen Geschäften vertrieben. Altware deshalb, weil die angebotenen Produkte mindestens ein Jahr älter sein müssen, als die aktuelle Kollektion der Marke. Damit wird gewährleistet, dass die Kleidung, Schuhe und Accessoires qualitativ hochwertig sind.
Wer besucht in der Regel Outlet-Center?
Generell soll ein Outlet-Center alle ansprechen, weshalb solche Verkaufsflächen in verschiedene Bereiche aufgeteilt sind. Zum einen gibt es Fabrikläden, die die breite Masse bedienen sollen. Angeboten, werden Marken, die auch im normalen Einzelhandel für Ottonormalverbraucher erschwinglich sind. Dennoch können sie in einem Outlet-Center mindestens 30 Prozent auf die angebotene Ware sparen.
Dann gibt es noch einen Luxusbereich, in dem höherpreisige und hochwertige Marken angeboten werden. Durch den starken Preisnachlass von bis zu 70 Prozent können sich auf diese Weise eine breitere Masse einen Einkauf bei Armani, Calvin Klein und Co. leisten. Gleichzeitig, wird ein reicheres Publikum angesprochen, das ebenfalls auf günstige Preise aus ist.
Eines der beliebtesten Outlet-Center in Deutschland, das Outletcity in Metzingen, verzeichnet beispielsweise pro Tag mit einem solchen Konzept rund 30 Tausend Besucher, die in der Regel etwa 6 Stunden dort verbringen, weshalb zusätzlich ein Gastronomiebereich eingerichtet ist.
Mittlerweile gibt es über 10 solcher Outlet-Center in Deutschland. Laut einem aktuellen Bericht der VuMA Arbeitsgemeinschaft kaufen knapp 7 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren etwa einmal im Monat in einem Outlet-Center ein. Tendenz steigend, denn im Jahr 2018 waren es lediglich knapp 5 Prozent.
In der Regel wird der Standort von Outlet-Centern strategisch so gewählt, dass es potentiell rund 3 Millionen Besucher innerhalb einer Fahrzeit von einer Stunde mit dem Auto erreichen können. Aufgrund dieses großen Einzugsgebiets und der häufigen Lage außerhalb der Ballungszentren stehen solche Center allerdings auch in der Kritik, denn die Einzelhändler haben Angst, dass Outlet-Center ihnen die Kundschaft abwerben könnten.
Positive Auswirkungen
Ein Outlet-Center außerhalb der Ballungszentren bietet Vorteile für den Ort, in dem es betrieben wird. Nicht nur werden somit wertvolle Arbeitsplätze geschafften, sondern auch Touristen aus dem In und Ausland angelockt. Somit können solche Center im Prinzip als Bereicherung für kleinere Ortschaften gesehen werden, die Geld in die Kassen spült. Auch der Konkurrenzgedanke anderer Einzelhändler scheint aufgrund der Zahlen der VuMA Arbeitsgemeinschaft eher übertrieben.
Fest steht, wer günstig an Luxus-Marken kommen möchte, für den lohnt sich ein Besuch in einem der vielen Outlet-Center in seiner Nähe. Vor allem diejenigen, die wissen, was sie brauchen und wollen und die gute Qualität beurteilen können, werden bestimmt fündig werden.