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Berufsakademien (BA) – Entwicklung und Ziele

Berufsakademien verbinden Studium und betriebliche Ausbildung zu einem dreijährigen Ensemble. An diesen Akademien studieren Abiturienten bzw. Fachabiturienten, die zugleich ein Ausbildungsverhältnis mit einem Unternehmen haben. Nach Abschluss des BA-Studiums verfügen die Absolventen daher über beides: fundierte Fachkenntnisse und berufspraktische Erfahrungen.

Die Stuttgarter Wiege der Berufsakademie

Die Idee, akademische Bildung und eine praxisnahe Ausbildung in einem verkürzten Studium zusammenzufassen, wurde 1972 mit dem "Stuttgarter Modell" geboren. Die Unternehmen Bosch, DaimlerChrysler und SEL entwickelten damals in enger Zusammenarbeit mit der Württembergischen Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie (VWA) und der IHK Stuttgart eine Hochschulalternative für Abiturienten. Im Zusammenspiel von Staat, Wirtschaft und sozialen Einrichtungen sollten praxisnahe, dreijährige Studiengänge in den Fachrichtungen Wirtschaft, Technik und Sozialwesen entstehen.

Hintergrund dieser Entwicklung war der Bedarf der Wirtschaft an wissenschaftlich geschulten und gleichzeitig praxisorientierten Nachwuchskräften für Führungspositionen. Viele Abiturienten tendierten auch dazu, vor Studienbeginn eine Berufsausbildung zu absolvieren oder wollten zumindest Ausbildung und Studium intensiv miteinander verbinden. Zwei weitere Umstände förderten die Entwicklung von Berufsakademien:

  • Über viele Jahre arbeiteten Firmen und Staat bei der traditionellen dualen Ausbildung zusammen. Die Ergebnisse waren positiv: Die Auszubildenden erreichten ein höheres Wissensniveau - eine Voraussetzung für sichere Jobs. Hier gibt es im Vergleich zu anderen Industriestaaten einen niedrigeren Stand der Arbeitslosigkeit.
  • Die Fachhochschulen versuchten bereits, die Defizite einer rein theoretischen Wissensvermittlung durch Praktika auszugleichen.

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