Regelmäßigen Lesern des Magazins dürfte der Name Bretz nicht ganz unbekannt sein. Immerhin wird der Betrieb bereits seit Jahren bei verschiedenen Wettbewerben mit reichlich Medaillen ausgezeichnet. Nun, das ist kein Wunder. Schließlich räumt die Familie auch regelmäßig bei anderen Wettbewerben ab. "Deshalb erhielten wir 2012 sogar den Großen Staatsehrenpreis, der uns auch durch den Wirtschaftsminister des Landes Rheinland-Pfalz verliehen wurde", kann Horst Bretz berichten. "Und in der Kategorie Winzer des Jahres 2013/2014 der DLG erhielten unsere Weine die beste Jahresbewertung von Deutschland."
Beim Wettbewerb von selection siegte der Winzer mit zweimal Top-Level Gold und viermal Gold (siehe Kasten). Die Weine waren also sehr gut ausgewählt, denn Horst Bretz bewirtschaftet nicht weniger als rund 40 Hektar Rebflächen und auf seiner Preisliste findet sich eine ansehnliche Zahl von Rebsorten und Weinen aller Art.
Ein Großteil davon machen die Burgunderreben und der Riesling aus. "Unsere Lieblingssorte aber ist der Sauvignon Blanc, weil fast nichts über seine filigranen, ausgeprägten Fruchtaromen geht und er jedes Jahr etwas anders schmeckt, aber immer sehr spannend", gibt seine Frau Heike preis, die hauptsächlich für die Kunden und das Büro zuständig ist. Ihr Mann dagegen kümmert sich vor allem um die Vermarktung und die Kellerarbeit.
Besucher erwünscht
Als würden diese Tätigkeiten alleine nicht schon genügend Arbeit beanspruchen, haben sich die beiden in den letzten Jahren sozusagen nebenbei um die Erweiterung des Kellers gekümmert. Das Resultat ist nun ein moderner Keller, der allen Qualitätsansprüchen gerecht wird und genügend Platz auch für die Barriquefässer bietet, in denen überwiegend Rotweine reifen. Darüber hinaus verwandelte das Paar noch die Scheune in eine moderne Vinothek und renovierte die Probierstube in der alten Kuhkapelle aus dem Jahr 1721. "Da wir damit nun fertig sind, freuen wir uns darauf, uns künftig ausschließlich auf die Qualitätsarbeit und den Kundenservice konzentrieren zu können", meint der Winzer.
Obwohl seine Weine mittlerweile bei vielen Fachhändlern zu finden sind, sind Besucher immer willkommen. Auf diese wartet nicht nur Wein, auch blühender Oleander, Feigenbäume, Pinien und historisches Gemäuer. "Wer unseren Hof betritt, fühlt sich in den sonnigen Süden versetzt", verspricht Heike Bretz.
Ein bisschen Zeit sollte man sich dann schon nehmen, denn neben Burgundern, Riesling oder Sauvignon Blanc lohnt es sich auch, Cabernet Sauvignon, Merlot und Chardonnay zu verkosten. Oder Weine aus der pilzresistenten Sorte Regent. "Diese fasziniert uns mit ihren kräftigen, an Brombeere erinnernde Weine, für die wir schon dreimal den Deutschen Regentpreis erhalten haben", berichtet Horst Bretz.
Und wenn man schon einmal hier ist, lohnt sich auch ein Abstecher auf den Petersberg. Mit seinen 264 Metern ist er zwar kein Riese, aber doch eine der höchsten Erhebungen in Rheinhessen. Bei guter Sicht ist im Norden der Taunus zu erkennen und im Osten der Odenwald. Außerdem befindet sich hier die Ruine einer romanischen Basilika aus dem 10. Jahrhundert und eine Sage erzählt von einem keltischen Heiligtum auf dem Berg.
Wie auch immer, am Petersberg wird schon seit Jahrhunderten Wein angebaut. Bis zur Bergspitze reichen hier die Reben. Dort liegen die sonnigen Einzellagen der Familie Bretz: Klosterberg, Homberg, Wingertstor und Sonnenberg. Einige sind bereits seit langer Zeit in Familienbesitz, schließlich besteht der Betrieb schon seit 1721 und wird heute sehr erfolgreich von der 9. Generation geführt.
Und wie war eigentlich die Reaktion auf den Sieg? "Zahlreiche Fachhandelskunden haben uns gratuliert und betont, dass sie stolz auf uns sind und ebenfalls damit werben. Sie freuen sich auch, weil ihnen bestätigt wird, dass sie wohl die richtige Wahl getroffen haben", berichtet Horst Bretz. "Außerdem haben wir das natürlich bereits unseren Kunden mitgeteilt und werden es bei verschiedenen Anzeigen und redaktionellen Veröffentlichungen in Zeitungen und Journalen kundtun. Auch bei Messen sowie Kundenweinproben werben wir damit und in unserer neuen Vinothek ebenfalls." Übrigens wird das dazu im Ausland kommuniziert, denn die Familie ist bereits seit den 1960er Jahren schon im Exportgeschäft tätig. Das ist auch nicht alltäglich.
Die Top-Bewertungen für Horst Bretz:
Top-Level Gold: 2012 Bechtolsheimer Petersberg Cabernet Sauvignon & Merlot QbA trocken im Barrique 93 Punkte
Top-Level Gold: 2011 Bechtolsheimer Petersberg Riesling Auslese 93 Punkte
Gold: 2014 Bechtolsheimer Petersberg Sauvignon Blanc QbA trocken 90 Punkte
Gold: 2012 Bechtolsheimer Petersberg St. Laurent QbA trocken im Barrique 88 Punkte
Gold: 2014 Bechtolsheimer Petersberg Riesling Spätlese halbtrocken 88 Punkte
Gold: 2013 Bechtolsheimer Petersberg Chardonnay QbA trocken im Barrique 88 Punkte
Kontakt:
Weingut Ernst Bretz
Langgasse 35
55234 Bechtolsheim
Telefon: 06733 356
info@weingutbretz.de
www.weingutbretz.de