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Was wollte der Autor?
Dostojewskij wollte vor allem Kritik am großstädtischen, westlichen Geist des Materialismus und Utilitarismus üben. Dazu erzählt er die Geschichte der Heilung und Läuterung eines verblendeten Individuums, das sich außerhalb der moralischen Ordnung stellen möchte. Wie der russische Schriftsteller das macht, zeugt von großer psychologischer Durchdringungskraft, aber auch von einem tiefen Glauben an die Kreatürlichkeit des Menschen, an sein Erlösungsbedürfnis und an die biblische Idee der christlichen Liebe.
Am 24. Dezember 1849 wurde Fjodor M. Dostojewskij ins westsibirische Straflager Omsk deportiert. Man hatte ihn wegen »staatsfeindlicher Aktivitäten« verurteilt und mit einer Scheinhinrichtung terrorisiert. In Omsk bekam Dostojewskij von einer Mitgefangenen eine Bibel geschenkt – ein einsamer Akt der Menschenliebe im harten Lageralltag. In seiner Todesstunde sollte er das Buch in seinen Händen halten. Die Bedeutung von Bibel und Lager hat Dostojewskij in »Schuld und Sühne« (1866) illustriert, dem ersten großen Ideenroman der Weltliteratur.
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