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Geschichte-Ghana
Wann wurde das Land unabhängig?
1957 erhielt das Land die Unabhängigkeit und nahm den Namen des alten Reiches Ghana an. Der erste Staatspräsident von Ghana war Kwame Nkrumah (1909–1972). Er übernahm 1949 mit der Convention People's Party (CPP) die Führung der 1920 entstandenen Nationalbewegung. Nach dem ersten CPP-Wahlsieg 1951 wurde Nkrumah Premierminister der ersten autonomen schwarzafrikanischen Regierung im britischen Empire.
1960 wurde Nkrumah Präsident mit diktatorischen Vollmachten. Er leitete eine sozialistische Politik ein und beanspruchte für Ghana eine Führungsrolle bei der Errichtung eines gesamtafrikanischen Bundesstaats. Gleichzeitig wollte er das Land rasch industrialisieren und die allgemeine Schulpflicht einführen. Diese Politik überanstrengte die Wirtschaft des Landes, zumal Nkrumahs Polemik gegen den westlichen »Neokolonialismus« die Auslandshilfe stagnieren ließ.
Welche Rolle spielte das Militär?
Seit dem Sturz von Präsident Nkrumah im Jahr 1966 spielte das Militär immer wieder eine entscheidende Rolle in der Innenpolitik Ghanas. Polizei- und Armeeoffiziere hatten Nkrumah gestürzt, der sich auf Staatsbesuch außer Landes befand und in Guinea Asyl erhielt. Drei Jahre lang regierte das Militär, ehe 1969 schließlich Parlamentswahlen stattfanden. Die siegreiche Fortschrittspartei stellte den Premierminister.
Die Armee putschte jedoch 1972 erneut. Nach zwei weiteren Putschen fanden 1979 Präsidentschaftswahlen statt. Der siegreiche Hilla Limann wurde 1981 vom Flieger-Hauptmann Jerry John Rawlings gestürzt, der bis zum Jahr 2000 das Land autoritär regierte. Er versuchte v. a. die tiefe wirtschaftliche Krise Ghanas zu überwinden. 1991 wuchs der Druck der Opposition aufgrund mangelnder Demokratisierung. 1992 stimmte die Bevölkerung per Referendum einer neuen präsidialen Verfassung zu, die den Pluralismus festschrieb.
Rawlings wurde bei Präsidentschaftswahlen im Amt bestätigt. Bei ebenfalls durchgeführten Parlamentswahlen, die von der Opposition boykottiert wurden, erzielte die Partei des Präsidenten, der National Democratic Congress (NDC), einen überwältigenden Sieg. Bei seiner Amtseinführung proklamierte Rawlings die IV. Republik und verfolgte im Zusammenhang mit dem IWF eine konsequente Strukturanpassungspolitik. Außenpolitisch trat er v. a. bei der Friedenssuche im Liberiakonflikt hervor. Die 1996 abgehaltenen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen gewann erneut Rawlings. Die Stabilisierung der demokratischen Ordnung verbesserte die Beziehungen zu den westlichen Industriestaaten.
Seit 2001 ist John Agyekum Kufuor (* 1938) Staatspräsident Ghanas. Er bemüht sich v. a. um Demokratisierung und Armutsbekämpfung. Die Bevölkerung bestätigte den politischen Kurs der Regierung in den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen 2004.
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