Wissensbibliothek
Können Diagnosen über das Internet erstellt werden?
Ja. Prinzipiell ermöglicht die digitale Übertragung von Bild- und Tonmaterial zwei Ärzten, sich gemeinsam über ein Röntgenbild zu »beugen«, auch wenn sie Hunderte von Kilometern voneinander entfernt sind. Da Röntgenaufnahmen, Tomogramme oder die Daten anderer bildgebender Verfahren heute meist in digitaler Form vorliegen, bieten sie sich zur Übermittlung mithilfe des Internets geradezu an, zumal die Übertragungsgeschwindigkeit immer mehr wächst. Der in einer anderen Stadt oder gar auf einem anderen Kontinent lebende Spezialist kann so seine Diagnose direkt mit dem anfragenden Arzt diskutieren; Konferenzschaltungen mit mehreren Beteiligten sind ebenfalls möglich.
Auf diesem Wege greifen kleinere Krankenhäuser auf Expertenwissen zurück, das bei ihnen nicht zur Verfügung steht. Zudem erspart der vereinfachte Datenaustausch zwischen verschiedenen Behandlern dem Patienten belastende Mehrfachuntersuchungen. Der Zeitgewinn gegenüber den früher üblichen Transportwegen kann zumindest in Notfällen entscheidend sein. Schließlich ist die Archivierung von Bildmaterial und anderen Untersuchungsergebnissen in online zugänglichen Datenbanken für die medizinische Forschung sehr wertvoll, etwa beim Vergleich verschiedener Therapieformen oder zur Untersuchung neu auftretender Krankheitsbilder.
Bedenken bei Ferndiagnosen gibt es allerdings von Seiten des Datenschutzes: Informationen über den Gesundheitszustand eines Menschen sind besonders sensible Daten. Darum werden für eine »Echtzeit-Ferndiagnose« nicht nur schnelle, sondern vor allem sichere Übertragungswege benötigt.
Von Helden und Räubern
Jedes Geschäft hat seine Helden. Auch – seien wir mal ehrlich – die an sich so selbstlose und einzig der Wahrheit verpflichtete Wissenschaft. Der Stoff, aus dem ihre Helden sind, ist dabei oftmals der gleiche: Jemand widerspricht mit ganz neuen Erkenntnissen der anerkannten Meinung, wird dafür über lange Zeit angegriffen,...
Auf der Suche nach Lebensspuren
Die NASA-Rover Perseverance und Curiosity fahnden auf dem Mars nach organischen Molekülen. Jetzt sind sie in den Sedimenten zweier Urzeit-Seen fündig geworden. von THORSTEN DAMBECK Falls jemand in ferner Zukunft eine Wanderung auf dem Mars beabsichtigen sollte, hätte Sebastian Walter von der Freien Universität Berlin eine...