Wissensbibliothek
Können Diagnosen über das Internet erstellt werden?
Ja. Prinzipiell ermöglicht die digitale Übertragung von Bild- und Tonmaterial zwei Ärzten, sich gemeinsam über ein Röntgenbild zu »beugen«, auch wenn sie Hunderte von Kilometern voneinander entfernt sind. Da Röntgenaufnahmen, Tomogramme oder die Daten anderer bildgebender Verfahren heute meist in digitaler Form vorliegen, bieten sie sich zur Übermittlung mithilfe des Internets geradezu an, zumal die Übertragungsgeschwindigkeit immer mehr wächst. Der in einer anderen Stadt oder gar auf einem anderen Kontinent lebende Spezialist kann so seine Diagnose direkt mit dem anfragenden Arzt diskutieren; Konferenzschaltungen mit mehreren Beteiligten sind ebenfalls möglich.
Auf diesem Wege greifen kleinere Krankenhäuser auf Expertenwissen zurück, das bei ihnen nicht zur Verfügung steht. Zudem erspart der vereinfachte Datenaustausch zwischen verschiedenen Behandlern dem Patienten belastende Mehrfachuntersuchungen. Der Zeitgewinn gegenüber den früher üblichen Transportwegen kann zumindest in Notfällen entscheidend sein. Schließlich ist die Archivierung von Bildmaterial und anderen Untersuchungsergebnissen in online zugänglichen Datenbanken für die medizinische Forschung sehr wertvoll, etwa beim Vergleich verschiedener Therapieformen oder zur Untersuchung neu auftretender Krankheitsbilder.
Bedenken bei Ferndiagnosen gibt es allerdings von Seiten des Datenschutzes: Informationen über den Gesundheitszustand eines Menschen sind besonders sensible Daten. Darum werden für eine »Echtzeit-Ferndiagnose« nicht nur schnelle, sondern vor allem sichere Übertragungswege benötigt.
Wie frühkindlicher Zuckerkonsum unser Erkrankungsrisiko beeinflusst
Hoher Zuckerkonsum ist ein Risikofaktor für zahlreiche chronische Erkrankungen. Doch wie wirkt es sich aus, wenn schon kleine Kinder Zuckerhaltiges zu sich nehmen? Aufschluss geben Daten aus einem einzigartigen natürlichen Experiment: Nach dem Zweiten Weltkrieg rationierte Großbritannien noch bis ins Jahr 1953 den Zucker für die...
Karriere mit Cash
Als ich in den 1970er-Jahren in einem Laboratorium arbeitete und auf eine akademische Karriere hoffte, beobachtete ich immer wieder, wie einzelne Leute mit ihren Publikationen tricksten: Da es weniger auf die Qualität der einzelnen Veröffentlichungen und mehr auf deren Quantität ankam, setzte beispielsweise ein Forscher alles...