Lexikon

Arzneimittel

Medikamente; Remedia; Pharmaka
Arzneimittel (Auswahl)
Arzneimittel
Arzneimittelgruppe und MerkmaleWirkstoffe
Abortiva sind Medikamente zum SchwangerschaftsabbruchMifepriston
Analgetika wirken schmerzlinderndAcetylsalicylsäure, Paracetamol
Antazida neutralisieren MagensäureNatriumbikarbonat (Natron), Aluminiumhydroxid
Antiarrhythmika wirken Herzrhythmusstörungen entgegenLidocain, Chinidin, Sotalol
Antibiotika hemmen das Bakterienwachstum und wirken bakteriellen Infektionen entgegenPenicilline, Cephalosporine, Tetracycline, Gentamicin, Vancomycin, Chloramphenicol
Antidepressiva wirken stimmungsaufhellend, spannungslösend, antriebssteigernd oder -dämpfendJohanniskraut, Amitriptylin, Doxepin, Imipramin, Trimipramin, Fluvoxamin, Fluoxetin, Paroxetin, Trazodon, Moclobemid, Lithiumsalze
Antidiarrhoika wirken gegen DurchfallAktivkohle, Tannin, Loperamid
Antidota inaktivieren Giftstoffe, z. B. Metall-, Morphin- oder InsektizidvergiftungenNatriumthiosulfat, Naloxon, Calciumfolinat
Antiemetika wirken gegen Reisekrankheit und ErbrechenFlunarizin, Betahistin, Dimenhydrinat
Antiepileptika (Antikonvulsiva) unterdrücken epileptische AnfällePhenobarbital, Benzodiazepine, Succinimide, Hydantoine
Antihistaminika lindern allergische Symptome, indem sie die Wirkung von Histamin hemmenAstemizol, Terfenadin, Dimetinden, Bamipin, Azelastin, Cetirizin, Loratadin.
Antihypertonika senken einen krankhaft erhöhten Blutdruckharntreibende Mittel, Thiazide, Betablocker, ACE-Hemmer
Antikoagulanzien hemmen die Gerinnung des BlutesHeparin, Cumarin
Antimykotika wirken hemmend auf das Wachstum von PilzenBifonazol, Isoconazol, Nystatin, Tolnaftat, Griseofulvin, Clotrimazol, Ketoconazol, Amorolfin, Terbinafin
Antipyretika wirken fiebersenkendAcetylsalicylsäure, Paracetamol, Metamizol, Ibuprofen
Antirheumatika dienen zur Behandlung rheumatischer ErkrankungenChloroquin, Methotrexat, Glukokortikoide, Diclofenac, Piroxicam, Indometacin
Antiseptika werden zur Desinfizierung eingesetztEthacridin, Chlorhexidin, Clioquinol, Dequaliniumsalze, Hexetidin
Antitussiva unterdrücken HustenCodein, Dihydrocodein, Clobutinol, Pentoxyverin, Dextromethorphan
Chemotherapeutika ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Substanzen mit schädigender Wirkung auf Krankheitserreger und TumorzellenAntibiotika, Antimykotika, Mittel gegen Parasiten, Cytostatika, Tuberkulostatika
Cytostatika hemmen die Zellteilung und werden in der Tumorbehandlung eingesetztCyclophosphamid, Methotrexat, Fluorouracil, Azathioprin, Mercaptopurin
Dermatika werden bei Hauterkrankungen wie z.B. Schuppenflechte eingesetztFusidinsäure, Tetracycline, Glukokortikoide
Diuretika wirken direkt auf die Nieren und führen zu einer vermehrten UrinausscheidungFurosemid, Amilorid, Triamteren, Spironolacton, Thiazide
Hormone kommen zum Einsatz bei zu geringer körpereigener Produktion oder bei DysbalancenSteroide (Cortison, Testosteron, Östrogen), Calcitonin, Thyroxin
Immunsuppressiva unterdrücken unerwünschte Immunreaktionen (z. B. Abstoßungsreaktionen bei Transplantationen, Autoimmunkrankheiten)Glukokortikoide, Azathioprin, Cyclophosphamid, Methotrexat, Ciclosporin
Kontrazeptiva verhindern den Eisprung im weiblichen Organismus und dienen der EmpfängnisverhütungÖstrogen-Gestagen-Hormonkombinationen
Laxanzien (Abführmittel) fördern und erleichtern die DarmentleerungLeinsamen, Weizenkleie, Sorbit, Lactulose, Glyzerin, Faulbaumrinde, Sennesblätter, Bisacodyl, Glaubersalz
Malariamittel dienen zur Prophylaxe oder Behandlung von MalariaChloroquin, Mefloquin, Chinin, Halofantrin, Primaquin
Narkotika dienen zur Herbeiführung einer NarkoseHalothan, Enfluran, Isofluran, Desfluran, Methoxylfluran, Lachgas
Neuroleptika wirken antipsychotisch, beruhigend und dämpfend und werden bei akuter Psychose und Schizophrenie eingesetztPerphenazin, Fluphenazin, Flupentixol, Fluspirilen, Pimozid, Chlorprothixen, Levomepromazin, Thioridazin, Promethazin, Risperdal, Clozapin, Sulpirid
Psychopharmaka beeinflussen psychische Funktionen wie Stimmung, Antrieb und Emotionalitätim engeren Sinne: Antidepressiva, Neuroleptika und Tranquilizer
im weiteren Sinne: auch Schlafmittel und Sedativa
Psychotonika steigern die psychische Aktivität, beseitigen Müdigkeit, steigern Leistungs- und KonzentrationsvermögenAmfetaminil, Fenetyllin, Pemolin, Modafinil
Schlafmittel werden zur Beeinflussung von Schlafstörungen eingesetztDiphenhydramin, Doxylamin, Benzodiazepine, Chloralhydrat, Zolpidem, Zopiclon
Sedativa wirken beruhigend, sie dämpfen zentralnervöse Übererregbarkeit und bewirken meist MüdigkeitBenzodiazepine
Spasmolytika werden bei Krämpfen der glatten Muskulatur eingesetztButylscopolamin, Tropiumchlorid, Ipatropiumbromid, Droferin, Oxybutynin
Tranquilizer können eine beruhigende, angstdämpfende oder schlaffördernde Wirkung habenBenzodiazepine
Vasodilatanzien wirken gefäßerweiternd und werden bei Herzschwäche, Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen eingesetztCaptopril, Enalapril, Fosinopril, Lisinopril, Nitropräparate, Dihydroergotamin, Urapidil, Alfuzosin, Phentolamin, Prazosin
Vasokonstringenzien wirken gefäßverengendAdrenalin (Epinephrin)
aus der belebten oder unbelebten Natur gewonnene oder künstlich hergestellte Stoffe, die in fester, flüssiger oder gasförmiger Form einzeln oder in Zusammensetzung am oder im menschlichen oder tierischen Körper zum Zweck der Heilung, der Vorbeugung oder der Diagnose angewendet werden.
Die Herstellung, Zulassung, Registrierung, Abgabe und Kontrolle von Arzneimitteln ist in Deutschland streng geregelt durch das Arzneimittelgesetz und zahlreiche Verordnungen über verschreibungspflichtige Arzneien. Mehr als 97% der in Deutschland hergestellten Arzneimittel sind industriell erzeugt. In den 1990er Jahren gab es in Deutschland Arzneispezialitäten in etwa 100 000 Darreichungsformen (Schweiz etwa 5000, Österreich etwa 7500). Seit 1989 gelten in Deutschland für zahlreiche Gruppen von Arzneimitteln sog. Festbeträge. Sie bilden für Arzneimittelgruppen gleicher oder ähnlicher Wirkstoffzusammensetzung die Richtgröße, die die Krankenkassen bei ärztlich verordneten Arzneimitteln übernehmen. Seit 1991 gilt für rund 2500 Arzneimittel die sog. Negativliste. Sie enthält Präparate, die wegen nicht bewiesener Wirksamkeit nicht mehr von den Krankenkassen ersetzt werden.
Österreich:
Arzneimittelgesetz vom 2. 3. 1983 (neugefasst zuletzt 1996), Arzneibuchgesetz vom 17. 4. 1980 mit mehreren Nachträgen. In der
Schweiz
gibt es eine interkantonale Vereinbarung von 1971 über Kontrolle der Heilmittel.
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