Wissensbibliothek

Wie kam es zum Konflikt mit dem römischen Staat?

Wegen des ersten der Zehn Gebote (»Du sollst keinen Gott neben mir haben«) gerieten viele Christen in Konflikt mit dem römischen Gesetz. Sie durften nicht am Kaiserkult und der römischen Staatsreligion teilnehmen. Ebenso wie die Juden hoben sich die Christen durch ihre religiösen Gesetze von der Gesellschaft ab, in der sie lebten. So wurden sie schnell zur Zielscheibe für Diskriminierung und Verfolgung. Immer wieder initiierten die Kaiser Pogrome und Verfolgungen. Plinius der Jüngere fragte in einer Korrespondenz mit der kaiserlichen Verwaltung in Rom, wie er denn als Provinzstatthalter mit der jüdischen Sekte der »Chresten« verfahren solle. Seine Verhöre hätten einige diffuse Vorwürfe zutage gebracht. Er wisse nicht, was davon er glauben solle.

Die Ablehnung, die die Christen erfuhren, beruhte zum Teil auf Unwissenheit und Missverständnissen. Vor allem das Abendmahl mit der Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi stieß auf Unverständnis und Ablehnung. Neben Fremdenangst und der Ablehnung des Unbekannten hatten die Christenverfolgungen aber auch ordnungspolitische Hintergründe. Denn die Verweigerungshaltung der Christen gegenüber den staatlichen Autoritäten widersprach der Staatsraison. Die Funktionäre der Reichsverwaltung brachten den Göttern Opfer als äußeres Zeichen der Loyalität gegenüber dem Herrscher dar. Den Christen war die Teilnahme an diesen Opfern aber verboten. Dadurch gerieten sie in den Verdacht, den römischen Staat grundsätzlich abzulehnen. Und zumindest was die Lehre der Göttlichkeit des Staatsoberhauptes anbelangte, war dies auch der Fall.

Wissenschaft

»Mit einer optischen Uhr lassen sich feine Höhenunterschiede ermitteln«

Tanja Mehlstäubler entdeckte als junge Forscherin, wie präzise sich mit laser-gekühlten Atomen die Zeit messen lässt. Diese Technik entwickelt sie nun weiter. Das Gespräch führte Nikolaus Fecht Frau Professor Mehlstäubler, was hat Sie zur Miniaturisierung von Atomuhren motiviert? Während meiner Postdoc-Zeit in Paris arbeitete ich...

Älterer Mann mit weißen Haaren, trägt VR-Headset und hält zwei Controller. Trägt rote Pullover.
Wissenschaft

»Alzheimer einige Jahre früher erkennen«

Warum der Alzheimer-Forscher Thomas Wolbers seine Probanden in eine virtuelle Welt versetzt, erzählt er im Interview. Das Gespräch führte tim schröder Herr Prof. Wolbers, neuartige Alzheimer-Medikamente wie Lecanemab können nur dann helfen, wenn die Krankheit sehr früh diagnostiziert wird – idealerweise, bevor die ersten Symptome...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon