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Die Methoden der natürlichen Familienplanung helfen bei Kinderwunsch
Natürliche Familienplanung
Das Schöne an der natürlichen Familienplanung ist: Sie ist gesundheitlich völlig unbedenklich und leicht in den Alltag zu integrieren. Allerdings braucht es für die sogenannte symptothermale Methode zum einen etwas Übung und zum anderen ein bisschen Geduld für die Dokumentation. Denn erst nach dem Beobachten über einige Zyklen hinweg gewinnt die Frau an Sicherheit und lernt Körpertemperatur Zervixschleim Mittelschmerz Zwischenblutungen und Muttermundbeschaffenheit richtig zu deuten. Das Ziel ist, anhand dieser Faktoren den Zeitpunkt des Eisprungs möglichst genau zu bestimmen. Ein Eisprungrechner kann die Methoden der natürlichen Familienplanung unterstützen, genau wie Ovulationstests und gelegentliche Enthaltsamkeit, wenn man schwanger werden möchte. Denn viel hilft nicht viel beim Kinderwunsch. Der richtige Zykluszeitpunkt ist deutlich entscheidender.
Schwanger werden mit NFP
Die Methoden der natürlichen Familienplanung sind weit mehr als die früher übliche Knaus-Ogino-Methode, bei der die fruchtbaren Tage anhand der Zykluslänge berechnet werden und nach der auch viele Zyklus-Apps arbeiten. Denn der Eisprung hält sich nicht an Pläne. Durch die Beobachtung des eigenen Körpers ist es dagegen möglich, Abweichungen zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren. Gerade bei Paaren, bei denen die Erfüllung des Kinderwunsches auf sich warten lässt, können die Methoden der natürlichen Familienplanung der Frau dabei helfen, das Vertrauen in den eigenen Körper zu stärken, mögliche Abweichungen im Zyklus zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren. Wie sicher eine Verhütung mit NFP ist, hängt sehr stark davon ab, wie konsequent Sie die Methode durchführen, welche Maßnahmen Sie als Paar an den fruchtbaren Tagen ergreifen – ob Sie auf andere Verhütungsmittel ausweichen oder lieber ganz auf Sex verzichten – und wie viel Erfahrung mit den Methoden der natürlichen Familienplanung bereits vorherrscht. Aussagen über die Sicherheit lassen sich nur unter Vorbehalt machen. Laut dem Pearl-Index, der besagt, wie viele ungewollte Schwangerschaften entstehen, wenn hundert Frauen ein Jahr lang mit einer Verhütungsmethode arbeiten, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 0,5 bis 2 Prozent, wenn eine Kombination aus Temperaturmessung und Beurteilung des Zervixschleimes zu Grunde liegt. Wer auf keinen Fall schwanger werden möchte, sollte also besser nicht mit NFP verhüten. Denn der weibliche Körper ist keine Maschine und auch wenn seine Beobachtung sehr aussagekräftig sein kann, hundertprozentig ist sie eben nie.
Selbst der Geburtstermin lässt sich mithilfe von NFP berechnen
Für Paare mit Kinderwunsch ist die natürliche Familienplanung empfehlenswert, denn das genaue Kennenlernen der Körperzeichen kann auch eine gute Vorbereitung für eine Schwangerschaft sein. Hat die Frau den Verdacht, schwanger zu sein, dann kann sie diesen Verdacht auch mithilfe von NFP bestätigen. Ist die Basaltemperatur mehr als 18 Tage erhöht, ist davon auszugehen, dass eine Befruchtung stattgefunden hat. Als Grundlage zur Errechnung des Geburtstermins gilt dann der erste Tag der erhöhten Temperatur. Davon abgezogen werden sieben Tage und drei Monate, dazu gezählt wird ein Jahr.
Ab den Wechseljahren ist eine Verhütung mit NFP nicht empfehlenswert
Das Verhüten mithilfe von natürlicher Familienplanung macht nur so lange Sinn, solange der Zyklus einigermaßen regelmäßig ist. Gerade in einer Lebensphase wie den Wechseljahren, in der das Verhüten mit Hormonen nicht mehr sinnvoll ist, weil die Gefahr von Thrombose und Schlaganfällen steigt, ist NFP keine sichere Alternative mehr und sollte zumindest durch weitere Verhütungsmittel wie Kondome oder Diaphragma unterstützt werden.