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Einfach mehr wollen: Der Weg zur neuen Karriere

Es scheint wohl eine deutsche Volkskrankheit zu sein. Die Bevölkerung hierzulande ist offenbar ziemlich unzufrieden mit ihren Jobs. Gerade einmal 65 Prozent der Deutschen sind mit ihrer aktuellen beruflichen Situation zufrieden. Das geht aus einer Studie der Jobbörse Randstad hervor. Die Gründe hierfür sind unter anderem Überforderung, abweichende Vorstellungen über das Gehalt und zu wenig Flexibilität. Dabei liegt die Lösung doch eigentlich so nahe: Ein Jobwechsel. Allerdings sollten bei dem Start einer neuen Karriere ein paar Punkte bedacht werden, damit der Neuanfang nicht zu einem bösen Erwachen führt.

Vor dem Start einer neuen Karriere sollten ein paar Punkte bedacht werden, damit der Neuanfang nicht zu einem bösen Erwachen führt.

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Gründe, die gegen eine neue Karriere sprechen könnten

Wenn so viele Menschen in Deutschland nicht glücklich mit ihrer beruflichen Situation sind, warum kündigen sie dann nicht einfach? Oft ist es gar nicht so leicht für sie, da viele gute Gründe gegen eine Kündigung des aktuellen Jobs und den Start einer neuen Karriere sprechen.

  • Eine gewisse Sicherheit und die vertraute Umgebung des Unternehmens werden aufgegeben.
  • Es herrscht eine finanzielle Abhängigkeit vom aktuellen Job, da Rechnungen bezahlt und möglicherweise eine Familie versorgt werden muss.
  • Freundschaften, die sich mit den Kolleg*innen gebildet haben, könnten daran zerbrechen.  
  • Angst vor neuen Herausforderungen.

Berufliche Veränderung und ihre Gründe

In manchen Fällen kommen Arbeitnehmer*innen jedoch fast nicht um einen Jobwechsel herum. Wer beispielsweise als Quereinsteiger*in in einem Job gelandet ist, möchte sich möglicherweise nach einer Neuorientierungsphase in einem neuen Beruf versuchen.

Frauen, die nach der Familiengründung einen Karriereknick erlitten haben, wünschen sich manchmal ebenfalls eine Veränderung in Form eines beruflichen Neustarts. Ähnlich sieht es nach einer Arbeitslosigkeit aus.

Oft befinden sich die Angestellten jedoch einfach in einer Sinnkrise und möchten mehr aus ihrem Leben machen, Neues Lernen und einfach einen Neustart wagen. Gesundheitliche Gründe können ebenfalls für eine neue Karriere sprechen.

Was will ich und welche Fähigkeiten habe ich?

Wenn der Entschluss gefasst ist, den Job zu wechseln, sollten sich die Neustarter*innen zunächst fragen, wo die Reise berufsmäßig hingehen soll. Wer in der gleichen Branche bleiben möchte, hat es verhältnismäßig leichter, denn die grundsätzlichen Fähigkeiten und Skills für den Neuanfang sind bereits vorhanden. Vielleicht kann eine Weiterbildung dennoch dabei helfen, die zukünftigen Karrierechancen zu verbessern. Entsprechende Kurse lassen sich ganz einfach nebenbei online absolvieren, und zwar gefördert.

Wer eher als Quereinsteiger*in vielleicht das Hobby zum Beruf machen möchte, hat sich die Fähigkeiten in der Freizeit angeeignet, allerdings fehlen die offiziellen Qualifikationen und Nachweise. Möglicherweise lässt sich das neue mit den alten Skills kombinieren.

Manchmal kann jedoch der Drang nach einer beruflichen Veränderung derart aussehen, dass eine komplett neue und unbekannte Richtung eingeschlagen wird. Dann sollte wohl zunächst eine Ausbildung oder ein Studium angestrebt werden, um die entsprechenden Fähigkeiten zu erhalten.

Kündigung mit oder ohne neuen Job?

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Kündigung mit oder ohne neuen Job?

Es ist wohl eine der größten Fragen und Entscheidungen, die es bei einem Jobwechsel zu treffen gilt. Allerdings lässt sie sich oft ganz leicht beantworten. In den meisten Fällen sollte

Je nach der Belastung, der Führungsetagen oder dem Umfeld im Unternehmen kann eine Kündigung ohne neuen Job dennoch eine gute Lösung sein. Vor allem dann, wenn sich die Unzufriedenheit und die Probleme gesundheitlich äußern.

Dann kann es sogar sein, dass das Bewerben aus dem alten Job heraus unmöglich ist, weil die Bewerber*innen schlichtweg keine Energie dazu haben. Beim Bewerbungsprozess ist jedoch eine gewisse körperliche und geistige Fitness gefragt, um überzeugen zu können.

Bewerbung, Lebenslauf, etc. immer an Stellenausschreibung anpassen

Egal, aus welcher Position der Bewerbungsprozess beginnt, es sind immer ein Anschreiben, ein Lebenslauf, Zeugnisse sowie weitere Unterlagen und Nachweise erforderlich. Um in der ersten Bewerbungsrunde wirklich überzeugen zu können, sollten die Bewerbungen individuell auf jede einzelne Stellenausschreibung angepasst sein.

Das gilt jedoch nicht nur für das Anschreiben der Bewerbung, sondern auch für den Lebenslauf. Hier sollten nur für den Job relevante Daten angegeben werden. Auf diese Weise können sich Personaler*innen schneller ein besseres Bild verschaffen.

Realistisch sein

Der Arbeitsmarkt ist in manchen Branchen ziemlich hart umkämpft, in anderen Branchen wiederum herrscht ein schwerwiegender Fachkräftemangel. Deshalb sollten Bewerber*innen ihre Chancen für den neuen Job möglichst realistisch sehen: Fachkräfte werden in bestimmten Bereichen mit Kusshand genommen, während sich an anderen Orten mehrere Hundert Menschen auf eine einzige Stelle bewerben.

Zunächst kommt es auf die Skills und Fähigkeiten an, die über die Jahre erworben wurden. Dazu zählt jedoch nicht ausschließlich die fachliche Kompetenz, sondern auch die sozialen Fähigkeiten. Eine Bewerbung, die die anderen Kandidat*innen aussticht, sowie ein positives und überzeugendes Bewerbungsgespräch geben dann am Ende den Ausschlag.

Geduld haben

Gerade Menschen, die sich aus einem vorhandenen Beruf heraus auf einen neuen Job bewerben, sollten viel Geduld mitbringen. Der Bewerbungsprozess kann mitunter mehrere Monate oder Jahre in Anspruch nehmen, wenn man sich nicht zu 100 Prozent darauf konzentrieren kann und nebenbei noch arbeiten muss.

Allerdings kann es sich auch anders über mehrere Monate hinziehen. Es ist am Ende abhängig von der Branche sowie den Fähigkeiten und den Erfahrungen, die bisher gesammelt werden konnten. Die Geduld sollte man dennoch nicht verlieren, wenn man sich und seine Chancen realistisch eingeschätzt hat.

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