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Einstieg als Angler – die wichtigsten Informationen rund um Angelschein und Co.

Für die einen ist Angeln ein Hobby, für andere ist es Teil der Nahrungsbeschaffung. Beim Angeln greift der Mensch in das natürliche Ökosystem ein und dezimiert den Fischbestand. Dieser Umgang mit der Natur erfordert menschliche Kompetenzen und ein breit gefächertes Wissen rund um Fischbestände, Gesetze und Vorgaben. Die Grundvoraussetzung für einen Angler ist Respekt gegenüber der Natur und den Geschenken, die sie dem Menschen bereitstellt. Was es darüber hinaus noch zu wissen gibt und was Angler beachten müssen, wird nachfolgend erörtert.
Kleiner Junge auf Holzsteg beim Angeln
Angeln ist eine entspannende Tätigkeit für viele Liebhaber.

© 882640, pixabay.com (CC0)

Nicht ohne Angelschein – er ist in Deutschland Pflicht

Wer in Deutschland seine Angel aufwerfen möchte, muss in Besitz eines Angelscheins sein. Um diesen zu erhalten, müssen einige grundsätzliche Vorgaben erfüllt werden. An erster Stelle steht der Abschluss der Fischereiprüfung, ohne die kein Angelschein vergeben wird. Diese Prüfung soll zeigen, dass nicht nur theoretisches, sondern auch praktisches Wissen rund um den Angelsport vorhanden ist. Zwar können die Vorgaben abhängig vom Bundesland variieren, bis auf Niedersachsen erwarten aber alle Bundesländer einen Fischereischein, bevor die Antragstellung für einen Angelschein möglich ist. Deutschlandweit werden folgende Voraussetzungen vorgeschrieben, um als Fischer den offiziellen Angelschein zu erhalten:

  • Vorliegender Gewässerschein, der alle zulässigen Angelgewässer nachweist.
  • Mindestalter: 13 Jahre
  • Abgeschlossene und erfolgreich bestandene Fischereiprüfung.
  • Ausreichende Deutschkenntnisse, da die Prüfung ohne Wörterbuch stattfindet.
  • Zahlung der festgelegten Verwaltungsgebühr.

Wann Angeln ohne Angelschein möglich ist

Für mehr als eine Millionen Menschen in Deutschland ist Angeln ein beliebtes Hobby. Um den Sport auf hohem Niveau zu halten, müssen die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. In der Regel braucht es immer einen Angelschein, um offiziell Zugang zu Gewässern zu erhalten. In manchen Regionen gibt es Ausnahmen, so sind speziell dafür eingerichtete Forellenteiche auch für Angler ohne Schein zugänglich. Sonderausnahmen können auch abhängig vom Bundesland sein.

In Baden-Württemberg ist es zulässig, an speziell bewirtschafteten Fischzucht-Anlagen ohne Schein zu angeln. Da diese Teiche von Privatbesitzern betrieben werden, dürfen sie Erlaubnisscheine an alle Gäste (mit und ohne Schein) verkaufen. Es ist Aufgabe des Anglers, sich im Vorfeld noch einmal über die Bestimmungen zu informieren. Die meisten Forellenteiche haben aber keine Voraussetzungen, außer die Einhaltung der Anlagenregeln. Solche Anlagen sind eine gute Möglichkeit, die persönliche Eignung für das Hobby zu ermitteln. Wenn es Freude bereitet und der nötige Respekt für den Umgang mit der Natur vorhanden ist, kann der Schritt zum Angelschein gewagt werden.

Angelausrüstung
Die richtige Ausrüstung ist für Erfolg beim Angeln wichtig.

© TheDigitalWay, pixabay.com (CC0)

Ausrüstung für Jungangler – was zwingend nötig ist

Jede Form der Jagd oder auch des Angelns stellt einen Eingriff in das natürliche Ökosystem dar. Im Wald sind es Wölfe, Wild und andere Tiere, die hier ihr eigenes Habitat haben, im Wasser sind es Fische und auch andere Wasserlebewesen. Um erfolgreich und vor allem human zu angeln, braucht es eine Grundausstattung. Die einfachste Einsteigervariante ist das sogenannte Grundangeln. Dabei werden Fische gefangen, die primär auf dem Grund des Gewässers zu finden sind. Hierzu zählen Welse, Karpfen, Aale, Brassen und die Schleie.

Die wichtigste Basis ist die Angelrute. Um kleinere bis mittelgroße Fische zu fangen, ist eine Rutenlänge von rund 2,8 Metern ausreichend. Wer sich an größere Fische heranwagt, setzt auf eine Länge von 3,6 bis 3,8 Meter. Das Wurfgewicht hängt von der gewünschten Fischart ab und variiert zwischen 5 und 600 Gramm!

Zur Rute gehört die Angelrolle, die ebenfalls in Abhängigkeit zum Zielfisch zu wählen ist. Rund 200 Meter Schnur gehören zur Grundausrüstung, die Stärke ist abhängig von der Art des Fischs.

An der Schnur wird der Angelhaken befestigt, der je nach Fisch angepasst wird. Interessanterweise sind kleine Haken primär für große Fische geeignet und umgekehrt. Um ein „Springen“ des Hakens im Wasser zu verhindern, braucht es ein spezielles Gewicht. Es sorgt dafür, dass die Angel unter Wasser bleibt. Um den Fisch schließlich anzulocken, setzen Angler auf verschiedene Köder. Einsteigerfische wie der Karpfen werden mit Boilies oder auch Würmern geangelt, Raubfische hingegen mit kleinen Köderfischen.

Tipp: Es gibt spezielle Einsteigerkits, die sich vor allem an Angel-Anfänger richten. Sie bestehen aus Angelhaken, Ersatzteilen, Lockstoffen, Hakenlösern, Messern, Kunstködern, Futterkörben und vielen weiteren Gegenständen. Ein solches All-in-One-Kit ist eine gute Lösung, muss aber von hoher Qualität sein

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